StartAllgemeinInterview mit Masoud Kamali (WestTech Ventures)

Interview mit Masoud Kamali (WestTech Ventures)


Kurzbeschreibung:

Project Flying Elephant ist der Deep Tech Incubator des Seed Investors WestTech Ventures und richtet sich an programmierstarke Tech-Teams, welche Software und Softwareentwicklung revolutionieren möchten. Der Fokus liegt auf (Cloud) Services und Tools für Entwickler und Unternehmen. Der im September in Berlin gestartete Inkubator unterstützt Teams mit bis zu 50.000 € durch ein Erstinvestment, Mentoring, Workshops, Büros und verschiedene Services.

1. Wer steckt hinter Project Flying Elephant?

Im März wurde Project Flying Elephant durch WestTech Ventures aus der Taufe gehoben. Mit WestTech sind wir seit ca. 3 Jahren als Seed-Venture Capitalist vorrangig in Deutschland und Berlin tätig. Auch hier liegt der Fokus auf Tech.

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Foto: Masoud Kamali

2. Masoud, welche Motivation hat Dich dazu gebracht, Flying Elephant zu gründen?

Ich denke, eines läßt sich feststellen – Berlin und Deutschland haben sich zu einem sehr fruchtbaren Ökosystem für Startups entwickelt. Das ist jetzt natürlich immer mehr Konsens. Jedoch liegt ein großer Fokus immer noch auf eCommerce. Ein spannendes Segment, in dem wir auch sehr erfolgreiche Investments haben, aber wir wollen mehr Tech-Companies sehen. Die Vision ist, dazu beizutragen, eine große Softwarefirma à la SAP oder Software AG in Deutschland mit aufzubauen. Sehr gerne auch durch ein internationales Team, aber in Europa, von Deutschland bzw. Berlin aus.

3. Was unterscheidet Euren Inkubator von den bereits schon vielen am Markt vorhandenen?

Schon bei dem Begriff Inkubator beginnt eigentlich das Problem. Was ist ein Inkubator?! Eine wirklich einheitliche Definition gibt es am Markt nicht. Wir sind kein Company Builder wie z.B. Rocket Internet (die sich selbst als Inkubator bezeichnen). Wir sehen Project Flying Elephant deshalb als professionalisierte Mischung zwischen Accelerator und Serial Business Angel bzw. Seed Investor, wir wollen das Beste aus beiden Welten kombinieren. Unser Ansatz ist die Fokussierung auf programmierstarke Gründerteams, die wir in frühen Phasen bei der Entwicklung ihres Produkts unterstützen möchten. Wir suchen Gründer, d.h. ein Team mit eigenen Ideen, die ein Problem innovativ lösen, dass sie z.B. in ihrem Berufsleben entdeckt haben.

Durch meine langjährige Erfahrung mit Software & Support Media und WestTech Ventures haben wir ein großes Netzwerk und vor allem Wissen aufbauen können, mit dem wir diese Teams auf vielen Ebenen helfen und unterstützen können.

4. Welche Voraussetzungen müssen Startups mitbringen und wie viele Anteile müssen Sie abgeben, um von Euch unterstützt zu werden?

Also von unserer Seite muss zuallererst das Team überzeugen und der Fit zu Project Flying Elephant produktseitig her passen. Auf der anderen Seite muss das Startup natürlich bereit sein für 3-6 Monate zu uns nach Berlin zu kommen und idealerweise auch noch nach dem Programm hier bleiben.

Nur ein kleiner Anteil, zwischen 5-10% der Anteile, soll abgegeben werden. Allerdings haben wir keine einheitliche Regelung, sondern agieren fallabhängig, je nach Entwicklungsstand des Produkts.

5. Wie sieht Eure Unterstützung für die Startups inhaltlich und kaufmännisch aus?

Zusätzlich zu dem Investment von bis zu 50.000 € bieten wir Infrastruktur wie Büros und Meetingräume an. Dazu kommen inhaltlich noch Mentoring und Workshops zu verschiedenen Themen, von Strategie über technischer Unterstützung und ähnlichem. Beratung in Rechtsfragen sowie auch die Beratung zu Gründungsförderung gibt es bei uns natürlich auch. Wir wollen businessseitig alles abdecken und den Gründern bei ihren Fragen beratend zur Seite stehen.

6. Werden durch den neuen Inkubator neue Arbeitsplätze bei Flying Elephant / WestTech Ventures selbst geschaffen?

Wir haben ein Kernteam und greifen auf die Ressourcen von Software & Support Media zurück. Zusammen mit unserem Netzwerk sind wir dadurch sehr gut aufgestellt. Je nach Bedarf werden wir in der Zukunft unser Team auch erweitern. Unser Ziel ist es aber, gemeinsam mit den Gründern die richtigen Bedingungen für neue Arbeitsplätze bei Startups zu schaffen.

7. Auf welchen technologischen Trends sollten sich Deiner Meinung nach Tech-Startups heute konzentrieren?

Gerade im Tech-Bereich kann nicht einfach eine Idee modifiziert werden. Das technische Know-How sollte von Anfang an im Unternehmen sein. Die langfristige und nachhaltige Lösung eines Problems und Ausgestaltung muss mit aller Überzeugung von den Gründern getragen werden. Auf der Welle eines Trends zu reiten halte ich für kontraproduktiv, da ich daran glaube, dass sich Innovationen langfristig durchsetzen.

Nichtsdestotrotz sind Themen wie das Internet of Things, weiterhin Cloud Computing und Big Data sehr spannend. Zudem schreitet die Digitalisierung immer weiter voran und greift im Bereich FinTech sowie im Gesundheitswesen um sich.

 

8. Eure Milestones für die Entwicklung von Flying Elephant?

Unser Ziel ist es 5-8 Teams im ersten Jahr in unseren Inkubator aufzunehmen. Davon sollen alle nach den 3-6 Monaten einen sehr guten Prototypen oder ein fertiges Produkt entwickelt haben und, wenn benötigt, eine Folgefinanzierung eines externen Investors erhalten.

Natürlich sind wir bewusst, dass das Scheitern in sehr frühen Phasen dazugehört. Und mit unserer Arbeit wollen wir dazu beitragen, dass das so gering wie möglich ausfällt.

9. Wie viele feste Mitarbeiter habt ihr heute, wie viele Freie/Freelancer, wie viele Praktikanten bei WestTech Ventures?

Bei WestTech sind wir ein schlankes Team, wie bei Seed-Investoren üblich. Durch unser Schwesterunternehmen können wir aber auf Ressourcen von Software & Support mit bis zu 100 Mitarbeitern an mehreren Standorten zurückgreifen. Wie gesagt – unser Ziel ist der Aufbau von Startups.

10. Welche wichtigen Startup-Events sollten Techgründer unbedingt besuchen, um Kontakte und Wissen zu erhalten?

Berlin ist eine Stadt, die eigentlich täglich Möglichkeiten zum Netzwerken und Lernen bietet. Für Techgründer sind z.B. das TechMeetup oder themengenaue Meetups zu Big Data, Python usw. lohnenswert. Zum Investorentreffen eigenen sich die Echtzeit und Spätschicht. Prinzipiell kann ich nur empfehlen Events genau auszuwählen und vor allem auch mit sich selbst Ziele zu vereinbaren, was genau mit der Teilnahme des Events erreicht werden soll. Den Zielen muss sich alles unterordnen.

mehr Informationen: Project Flying Elephant

Stefan Kny
Stefan Knyhttps://www.gruendermetropole-berlin.de
Stefan Kny schreibt über ausgewählte Startupthemen und Artikel, die Startups Wissen vermitteln sollen. Stefan ist Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins Paul F. Kontakt: stefan(at)gruendermetropole-berlin.de
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