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Wie Führungskräfte ihre innere Stimme wiederfinden können

Haben Sie sich jemals gefragt, wann Sie das letzte Mal wirklich auf Ihre innere Stimme gehört haben? Für viele Führungskräfte geht diese wertvolle innere Weisheit im hektischen Alltag verloren – überlagert von E-Mails, Meetings und ständigen Anforderungen. Doch gerade in herausfordernden Momenten ist es wichtig, auf das eigene Bauchgefühl zu vertrauen. Wie können Führungskräfte den Kontakt zu dieser inneren Stimme wiederherstellen? Und welche Rolle spielen dabei Naturerfahrungen und Entschleunigung? Antworten darauf liefert Dorothee Haag mit einem einzigartigen Ansatz, der gezielt auf das Wiederentdecken der inneren Stimme abzielt.

Was ist die innere Stimme?

Die innere Stimme ist mehr als nur eine leise Intuition. Es ist unser inneres Wissen, unser Bauchgefühl, das uns in schwierigen Situationen den richtigen Weg zeigt. Es ist der Teil von uns, der unabhängig von äußeren Einflüssen existiert und darauf wartet, gehört zu werden. Oft überlagern jedoch die alltäglichen Verpflichtungen, digitale Reizüberflutungen und der ständige Druck im Berufsleben diese leise Stimme, bis sie kaum mehr wahrnehmbar ist.
Gerade Führungskräfte, die für die Entwicklung und Leitung von Teams verantwortlich sind, neigen dazu, in den äußeren Anforderungen zu ertrinken. Sie treffen Entscheidungen oft nur auf Grundlage von Daten und Zahlen, während ihre Intuition, ihr Gefühl für den richtigen Weg, in den Hintergrund tritt. Doch genau diese innere Stimme kann im Berufsalltag einen wichtigen Vorteil verschaffen.

Warum verlieren wir den Kontakt zur inneren Stimme?

Wenn ständige Erreichbarkeit und digitale Kommunikation den Alltag bestimmen, wird der Raum für Reflexion und Selbstwahrnehmung immer kleiner. Führungskräfte müssen oft unter Zeitdruck und ohne ausreichende Information Entscheidungen treffen, was dazu führt, dass sie sich mehr auf externe Informationen als auf ihre eigene Intuition verlassen. Hier kommen zwei große Hindernisse ins Spiel: das Fehlen von Zeit und die Angst vor Fehlern.
Zeitmangel: Führungskräfte haben oft das Gefühl, dass sie keine Zeit für Selbstreflexion haben. Statt innezuhalten und auf ihr Bauchgefühl zu hören, treffen sie Entscheidungen, die auf schnellen Informationen und kurzfristigen Überlegungen basieren.

Angst vor Fehlern: In einer Verantwortungsperson steckt oft die Angst, falsche Entscheidungen zu treffen. Diese Angst führt dazu, dass man die eigene Intuition in den Hintergrund drängt und sich auf vermeintlich „sichere“ Fakten verlässt. Dabei vergessen viele, dass die besten Entscheidungen oft eine Mischung aus rationalem Denken und intuitivem Handeln sind.

Naturerfahrungen als Schlüssel

Eine der wirkungsvollsten Methoden, um den Kontakt zur inneren Stimme wiederherzustellen, ist die bewusste Auseinandersetzung mit der Natur. Fernab der täglichen Hektik und der ständigen Erreichbarkeit bieten intensive Naturerfahrungen die Möglichkeit, sich voll und ganz auf das Hier und Jetzt zu konzentrieren. Extreme Umgebungen wie die Wüste oder unberührte Wildnis holen Menschen aus ihrer Komfortzone und lassen sie mit sich selbst in Kontakt treten. Ohne Ablenkungen durch Handyempfang, E-Mails und den Alltagsdruck öffnet sich ein Raum für tiefe Reflexion. Die Natur fungiert dabei wie ein Spiegel, der hilft, die innere Stimme wieder klarer wahrzunehmen.

Führungskräftetraining und die innere Stimme

Im Rahmen von Führungskräftetraining spielt die Rückbesinnung auf die innere Stimme eine immer größere Rolle. Unternehmen, die langfristig erfolgreich sein wollen, setzen zunehmend auf Ansätze, die sowohl die fachlichen als auch die persönlichen Fähigkeiten von Führungskräften entwickeln. Denn ein erfolgreicher Chef oder Teamleiter ist nicht nur ein Meister der Zahlen und Fakten, sondern auch jemand, der in schwierigen Situationen seiner Intuition vertrauen kann.

Warum ist das für Unternehmen relevant?

Bessere Entscheidungsfindung: Führungskräfte, die ihre innere Stimme nutzen, treffen oft ausgeglichenere und nachhaltigere Entscheidungen. Sie können Risiken und Chancen besser abwägen und bringen eine menschliche Komponente in ihre Entscheidungsprozesse ein, die oft den entscheidenden Unterschied macht.

Stärkere Führungspersönlichkeit: Führungskräfte, die sich selbst gut kennen und ihrer Intuition vertrauen, strahlen Sicherheit aus. Sie sind authentisch und können ihre Teams besser leiten, weil sie in Einklang mit ihren eigenen Werten und Überzeugungen handeln.
Nachhaltige Teamentwicklung: Führungskräfte, die auf ihre innere Stimme hören, fördern eine Kultur des Vertrauens und der Offenheit in ihren Teams. Sie sind in der Lage, das Potenzial ihrer Mitarbeiter besser zu erkennen und zu fördern, was letztendlich auch dem Unternehmenserfolg zugutekommt.

Fazit

Der Weg zurück zur inneren Stimme ist kein einfacher, aber ein lohnender Prozess – besonders im Führungskräftetraining. Führungskräfte, die lernen, ihrer Intuition wieder zu vertrauen, treffen bessere Entscheidungen, stärken ihre Teams und entwickeln sich zu authentischen Führungspersönlichkeiten. Es braucht nur den Mut, den ersten Schritt zu machen und der eigenen Intuition wieder Gehör zu schenken.

Bild und Credits: Dorothee Haag

Über die Autorin

Dorothee Haag arbeitet selbstständig als Interim HR Managerin, Coachin und Trainerin. Mit langjähriger Erfahrung im Personalbereich und einer tiefen Leidenschaft für die Entwicklung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern unterstützt sie Unternehmen und Bildungseinrichtungen.
https://www.consulting-haag.de/
https://www.xing.com/profile/Dorothee_Haag2

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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