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Weltflüchtlingstag: SINGA macht auf die berufliche Herabstufung von Flüchtlingen aufmerksam, Unternehmertum als Katalysator für Wachstum und Integration

Fast die Hälfte aller Einwanderer:innen in Europa sind in Positionen tätig, für die sie überqualifiziert sind.
Einwanderer:innen brauchen durchschnittlich ein Jahrzehnt, um ihren ursprünglichen sozio-professionellen Status wiederzuerlangen.
Einwanderer:innen aus Nicht-EU-Ländern gründen zunehmend Unternehmen

Anlässlich des Weltflüchtlingstages und inmitten einer immer schärferen Anti-Einwanderungspolitik in Europa macht die Organisation SINGA auf das Problem der beruflichen Herabstufung von Flüchtlingen aufmerksam. Singa ist eine Non-Profit-Organisation, die sich für die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund einsetzt, sowie für die Veränderung und Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung von Migration. Singa ist in sieben europäischen Ländern und 17 Städten aktiv. Seit über zehn Jahren gestaltet die Organisation eigene Programme, die Menschen durch unternehmerische Aktivitäten miteinander verbinden. Seit 2016 hat Singa dabei in Deutschland mehr als 200 Unternehmer unterstützt.

Fachkräftemangel in Europa: Fast zwei Drittel der kleineren und mittleren Unternehmen finden nicht genug Fachkräfte
Während es weltweit über 100 Millionen vertriebene Menschen gibt, verschärft sich der Mangel an Arbeitskräften und das damit verbundene Risiko des wirtschaftlichen Abschwungs in Europa. Fast zwei Drittel (63%) der kleinen und mittleren Unternehmen in der EU gaben in einer kürzlich durchgeführten Umfrage an, dass sie keine notwendigen Fachkräfte finden würden. Laut einem gemeinsamen Bericht der Boston Consulting Group (BCG) und der Internationalen Organisation für Migration (IOM) zufolge kostet der Mangel an Talenten die Unternehmen der 30 führenden Volkswirtschaften der Welt jedes Jahr über eine Billion Dollar.
SINGA betont die Notwendigkeit, qualifizierte und erfahrene Fachkräfte mit Migrationshintergrund in die europäische Wirtschaft für mehr Wachstum einzubeziehen.

“Die eskalierende globale Flüchtlingssituation in Verbindung mit dem Arbeitskräftemangel in zahlreichen EU-Mitgliedstaaten und den hohen Arbeitslosenquoten unter Einwanderer:innen macht deutlich, dass in der Europäischen Union dringend innovative Lösungen benötigt werden, um Menschen mit Migrationshintergrund besser zu integrieren und ihre Potenziale freizulegen”, Fatemeh Jailani, COO bei Singa.

Berufliche Herabstufung für Einwanderer: Fast jeder zweite ist für seinen Job überqualifiziert

In Europa sind fast die Hälfte (47,5 %) aller Einwanderer:innen mit Hochschulabschlüssen in Positionen tätig, für die sie überqualifiziert sind. Im Durchschnitt dauert es für einen Neuankömmling 10 Jahre, um seinen ursprünglichen sozio-professionellen Status wiederzuerlangen. Dies zeigt sich auch in der Arbeitslosenquote, die doppelt so hoch ist wie in der einheimischen Bevölkerung, wobei Einwanderer:innen überwiegend in prekären und gering qualifizierten Beschäftigungsverhältnissen tätig sind.

Sechs Jahre nach ihrer Ankunft in Deutschland sind 54 % der Flüchtlinge erwerbstätig, wobei Männer mit 67 % deutlich häufiger arbeiten als Frauen mit 23 %. Darüber hinaus erreichen 60 % der beschäftigten Flüchtlinge das Niveau von Facharbeitern. 10 % steigen zu Spezialisten oder Experten auf.

Viele Flüchtlinge haben Schwierigkeiten, adäquate Arbeitsstellen zu finden, da ihre Qualifikationen oft nicht anerkannt werden, obwohl Zuwanderer:innen signifikant zur Wirtschaft beitragen und hohe Ambitionen aufweisen. Positiv ist zudem, dass die gegründeten Unternehmen von Zuwanderer:innen oft sehr schnell wachsen. Fast die Hälfte der selbständigen Zuwander:innen aus Nicht-EU-Ländern stellt andere Menschen ein und schafft so neue Jobs. Von 2005 bis 2018 ist die Zahl der Beschäftigt:innen in diesen Unternehmen um 50 Prozent gestiegen, von etwa 1 Million auf rund 1,5 Millionen Personen.

SINGAs Maßnahmen gegen die berufliche Herabstufung
Angesichts dieser Erkenntnisse beschleunigt SINGA seine Programme für Unternehmertum in ganz Europa und schlägt konkrete Lösungen vor, um die Integration ins Zentrum des europäischen Wohlstands zu stellen. Dabei entwickelt Singa Berufs-Module in mehreren Städten und bietet Mentoring- und Netzwerkinitiativen, um den Bedürfnissen von Neuankömmlingen, die für den Arbeitsmarkt bereit sind, besser gerecht zu werden.

Die SINGA-Kampagne zur Sensibilisierung für die berufliche Herabstufung startet am 20. Juni 2024. Für weitere Informationen besuchen Sie bitte unsere Seite hier.
Unternehmer:innen mit Migrationshintergrund treiben die Wirtschaft voran

Unternehmertum spielt eine entscheidende Rolle bei der Integration von Neuankömmlingen und bietet ihnen einen entscheidenden Weg zur Selbstbestimmung. Denn nur ein Viertel der Geflüchteten in der EU findet fünf Jahre nach ihrer Ankunft eine Beschäftigung, und etwa 60 % derjenigen, die eine Arbeit finden, sind überqualifiziert, was sowohl ihr individuelles Potenzial als auch ihren Beitrag zur Gesellschaft einschränkt.

Unternehmer:innen, die einen Migrationshintergrund aufweisen, tragen wesentlich zur Wirtschaft der EU bei und fördern die wirtschaftliche Integration von Migrant:innen. Die Anzahl der selbständigen Erwerbstätigen aus Nicht-EU-Ländern ist zwischen 2013 und 2023 um 60% gestiegen und bildet nun 8% der selbständigen Erwerbstätigen der EU. Unternehmer:innen mit Migrationshintergrund sind oft innovativ und schaffen zahlreiche Arbeitsplätze, obwohl sie mit komplexen Vorschriften, finanziellen Belastungen und Diskriminierung konfrontiert sind.
„Inklusion“ ist eine naheliegende Antwort auf die Herausforderung des europäischen Wirtschaftswachstums und der Wettbewerbsfähigkeit. Sie ist eine Quelle globaler Kreativität sowie ein Hebel für die Solidarität zwischen Generationen“, erklärt Benoît Hamon, CEO von SINGA Global.

Bild:SINGA

Quelle:Cosmyc Partners

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