Diba Borhani bildet die sechste Generation einer wahren Teppich-Dynastie und ist die Erste, die sich nun an das Endkundengeschäft im Internet herantraut.
Aufgewachsen zwischen turmhohen Stapeln edler handgefertigter Teppiche in der Speicherstadt in Hamburg, hat sie das Teppichgeschäft im Blut. Als Kind war die Speicherstadt mit den stets neu ankommenden Gewürzen, Kaffee, Teppichen, der pulsierenden Atmosphäre und der aufregenden Hektik für sie ein magischer Spielplatz. Als Gründerin von BeyondKnots geht es ihr um mehr als den reinen Handel. Jeder Teppich erzählt eine Geschichte: von den Knüpferinnen in den Nomadendörfern in den entlegensten Regionen der Welt, der Speicherstadt und dem Tanz zwischen den Kulturen, die weit über jeden Knoten hinausgehen. Diese Geschichten möchte Diba Borhani weitererzählen, auch in der digitalen Welt.
Über Jahrhunderte waren die Rollen in der Teppichbranche klar verteilt: Die Frauen knüpften die kunstvollen Teppiche, während die Männer mit den fertigen Kunstwerken handelten. Doch Zeiten ändern sich, und Diba Borhani ist nicht die einzige Frau, die dieses Rollenmodell aufbricht, den Wandel in der Branche vorantreibt und den Staub aus den Lagern klopft.
„Ich bin sehr dankbar für das Vertrauen, das mir meine Familie entgegengebracht hat, als ich BeyondKnots mitten in der Pandemie gegründet habe“, erzählt Diba Borhani. „Ich möchte Tradition und Innovation vereinen, sowohl in der Art des Handels als auch bei den Designs und Mustern der Teppiche.“
Tradition über Generationen
Beide Familien, mütterlicher- und väterlicherseits, sind seit nunmehr sechs Generationen im Teppichgeschäft tätig. In Hamburg befindet sich der Teppichgroßhandel der Familie. Das Lager ist gut gefüllt, viele handgeknüpfte Teppiche sind hier gelagert – darunter viele persische Stadt- und Nomadenteppiche, aber auch immer mehr moderne Designs. Bisher lag der Fokus ausschließlich auf dem stationären B2B-Geschäft, erst jetzt, mit Diba Borhani in der sechsten Generation, gehen diese Kunstwerke online.
Nach ihrem Master in Betriebswirtschaftslehre an der University of Bristol in England und mehrjähriger Tätigkeit in einem internationalen Immobilienkonzern in Berlin, wo Diba wertvolle Marketingkompetenzen sammelte, kehrte sie mit dem Wunsch nach Hamburg zurück, das kulturelle Erbe ihrer Familie zu bewahren und die Tradition des Teppichhandwerks und die Menschen dahinter sichtbarer zu machen.
Eine Reise zu den Wurzeln
Dank der langen Tradition und des großen Familiennetzwerks besteht ein direkter Kontakt zu Teppichknüpferinnen in verschiedenen Ländern der Welt, darunter beispielsweise die Knüpferinnen des Qashqai-Stammes im Süden des Irans. „Als ich vor Ort mit den Frauen gesprochen habe, die unsere Kelim-Teppiche knüpfen, wurde mir bewusst, wie viel Liebe, Hingabe und Herz in den verschiedenen Mustern und Farben steckt“, erklärt Diba Borhani, Gründerin von BeyondKnots, mit strahlenden Augen. „Und diese menschliche Ebene wollte ich unbedingt für meine Kundinnen und Kunden sichtbar werden lassen.
BeyondKnots erlaubt es mir, meine beiden Leidenschaften zu verbinden: Kultur des Teppichhandwerks und aktuelle Marketingideen.“ Die Qashqai erlebte Diba bei ihrem Besuch als sehr herzliche, gastfreundliche Menschen. Als Nomaden ziehen sie mit ihren Schafherden und Webstühlen durch die Landschaft und weben Teppiche in ihren Zelten. Sie verwenden oft Wolle von ihren eigenen Schafherden und färben die Wolle mit pflanzlichen Farbstoffen aus ihrer eigenen Umgebung. Diese Wolle wird dann von Hand zu Garn gesponnen und dann zu Nomadenteppichen gewebt.
Handwerk wird zu Kunst
Die Teppiche werden wie vor Jahrhunderten von Nomadenfamilien in Heimarbeit gefertigt. Auf dem Boden sitzend, verknüpfen sie mit unendlicher Geduld Abertausende kleiner Schafwollfädchen zu traditionellen im Detail stets individuellen Mustern. Die horizontalen Webstühle sind mobiler und einfacher aufzubauen, was sie ideal für nomadische Gemeinschaften macht, die zwei- bis dreimal im Jahr umsiedeln ‒ je nach Wetterlage. Mit einigen Teppichen beginnen die Knüpferinnen in einem Dorf und weben ihn im nächsten Dorf weiter. Was die Teppiche jedoch wirklich besonders macht, ist die Tatsache, dass sie komplett ohne jegliche Designvorlage gewebt werden.
Stattdessen arbeiten die Knüpferinnen ihre Lebensgeschichte oder alltägliche Ereignisse in die Teppiche, die dann die ganz persönlichen Erfahrungen der Weberinnen und Weber widerspiegeln, inspiriert von der einzigartigen Umgebung nomadischer Gemeinschaften. Diese Teppiche tragen oft eine tiefe, traditionelle und ethnische Note in sich, die ihr Erbe und ihre Authentizität unterstreicht. Der Entstehungsprozess vollzieht sich in einer Langsamkeit, die im krassen Gegensatz zur Taktung einer modernen Industriegesellschaft steht.
Die gleichen uralten Knüpftechniken, die vor Jahrhunderten entwickelt wurden, werden auch heute noch verwendet. In einer Welt, die von ständigem Wandel geprägt ist, halten die Teppichknüpfer diese jahrtausendealte Tradition am Leben. Jeder Knoten, den sie setzen, jede Farbe, die sie wählen, ist ein Erbe aus der Vergangenheit. Diese Kontinuität ist nicht nur ein Beweis für das tiefe kulturelle Erbe Persiens, sondern auch für die unglaubliche handwerkliche Meisterschaft, die in jedem Teppich steckt.
Es ist, als würde die Geschichte selbst in jedem Teppich weiterleben. Das Teppichknüpfen ist eine Kunstform, die von Generation zu Generation weitergegeben wird. Jeder Teppich kann viele Monate – manchmal sogar mehr als zwei Jahre ‒ in Anspruch nehmen, je nach Größe und Komplexität des Designs.
Von der Qualität und dem Detailreichtum kann man sich entweder in Hamburg im Lager in der Papenreye 14 (22453 Hamburg) oder eben online unter www.beyondknots.de überzeugen.
Bild (c) BeyondKnots
Quelle Candystorm PR