StartNewsroomLEADGründermetropole: “Everbody’s darling, everybody’s depp”

Gründermetropole: “Everbody’s darling, everybody’s depp”

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Liebe Startup-Unternehmer, liebe Leser:

Die “Letzten werden die Ersten und die Ersten die Letzten sein”. Die historische Aussage aus dem Matthiäus-Evangelium mit Bezug auf den jüngsten Tag bringt gut zum Ausdruck, was in der Wirtschaft täglich passiert: Firmen starten mit Produkten in Märkte, wachsen zu Marktführern – und verlieren nach einiger Zeit den Anschluss. Sie sind im eigenen Erfolg gefangen – das ist das “Innovator’s Dilemma”.

2009 sprachen wir in der Berliner Android-Community über HTC. Als langjähriger PR- und Social-Media-Betreuer der droidcon bekam ich die Entwicklung hautnah mit. Dann kam Samsung mit der Galaxy-Serie und rollte den Android-Massenmarkt auf. Mittlerweile ist der Lack der koreanischen “Plastikbomber” ab und Sony mischt das Feld mit der Xperia-Serie auf – noch vor 3 Jahren undenkbar gewesen.

Gründermetropole: Mutiger, unabhängiger, direkter.

Zurück in unsere Szene: Die Blogs von einst sind etablierte Magazine. Mit Konferenzen, Events, Seminaren und Jobbörsen bieten sie nahezu alles, was sich ein Gründer wünschen kann. Doch die Angebote ähneln sich – Nachrichten und Erfolgsmeldungen sind austauschbar, bestätigt uns Medien-Investor Masoud Kamali im Interview. Nehme ich Kurzmeldungen und Sponsored Posts raus, sind es vor allem Gast- und Fachbeiträge, die einen Wert behalten.

Hier machen wir den Unterschied: Wir müssen keine Rücksicht auf Agenturen und kommerzielle Partner nehmen und wir müssen nicht um den Preis überzogener Monetarisierung wachsen. Medien sind kein klassisches Produkt, sondern eine Dienstleistung – mit Informationen, Einordnungen und Hilfestellung. Viele Medien sind austauschbar, weil sie sich als standardisiertes Produkt aufgestellt haben – das ist aus meiner Sicht ein Fehler – und unsere Chance.

Journalisten sind keine Freunde. Keine Freunde!

Wir erfinden das Online-Magazin nicht neu. Aber wir können unser Magazin einen Schritt moderner, einen Schritt fokussierter und einen Schritt schlanker aufstellen. Wir können eine Portion mutiger schreiben, unabhängiger berichten und direkter auf Euch zukommen. Der Kern sind unsere Inhalte – Texte, die verständlich sind und Fotos, die Blicke auf sich ziehen. So sollte Journalismus sein.

1.400 Leser verfolgten Mitte Mai in meinem ersten “WTF” die Kritik an “gackernden Hipster-Hühnern”. Neben Überheblichkeit standen in den vergangenen 6 Wochen u. a. tricksende Investoren, fragwürdige Geschäftsmodelle, rücksichtslose Gründer, mieserabler Kundendienst und unfaire PR-Maschen im Mittelpunkt. Ich stehe zu jedem einzelnen Satz, denn es sind persönliche Erfahrungen. Nein, Journalisten sind keine Freunde, sondern Berichterstatter.

2015: “Everybody’s darling, everbody’s depp”

“Everybody’s daring, everbody’s depp” fasst es Autorin Irene Becker in ihrem Buch zusammen. Wir tappen täglich in die “Harmoniefalle”, passen uns an die Erwartungen anderer an und verlieren – nicht nur in Beziehungen – unsere Persönlichkeit. Das Geheimnis liegt in einer Ausgewogenheit zwischen Harmonie und konstruktiver Auseinandersetzung – zwischen Toleranz und Intervention. Nur wer sich treu ist, kann offene Beziehungen führen und respektiert werden.

Einige Vertreter in der Berliner Startup-Szene werden mich abgrundtief verabscheuen – weil ich ihnen die Wahrheit ins Gesicht gesagt habe, ihre Fehler öffentlich gemacht habe und mich nicht in der politisch korrekten “Einheitssuppe” versteckt habe. Das ist in Ordnung. Und es ist in Ordnung, wenn einige dieser Vertreter die “Straßenseite wechseln”. Schließlich gibt es gute Gründe, warum ich ihnen einen Spiegel vor Augen gehalten habe.

WTF: Widersprüche, Tatsachen, Fremdansichten

Zeit für den nächsten Schritt: In den kommenden Wochen schaue ich mir Startups in Berlin an: Was ist ihre Geschäftsidee? Wo wollen Sie Geld verdienen? Und wie treten Sie auf? Das Beispiel von “Edition F” mit dem Titel “Die sind nicht echt!” zeigt, in welche Richtung es gehen kann. Es geht nicht um pauschale Kritik oder “Bashing” (auch nicht von Online-Reformhäusern). Es geht um Widersprüche, Tatsachen und Fremdansichten – eine andere Definition von “WTF”.

Neben unserer Stärke, mit “WTF” und “SHE” Position zu beziehen, rücken die EXPERT-Interviews und TREND-Beiträge in den Mittelpunkt der Berichterstattung. Es macht einfach Spaß, mit Experten Erfahrungen auszutauschen und in unseren Beiträgen einem großen Publikum Perspektiven zur Verfügung zu stellen. Ich bedanke mich bei unseren Experten im Juni, wie Masoud Kamali, Susanne Krehl, Christoph Räthke, Florian Schmidt und Melikshah Ünver.

Lasst Euch überaschen, was wir für Euch in den kommenden Wochen geplant haben: warum “WTF” nicht nur kritisiert und “SHE” nicht nur nett ist… Für Eure Fragen und Anregungen stehe ich Euch gern persönlich Rede und Antwort. Ich freue mich auf Eure E-Mail an redaktion@gruendermetropole-berlin.de.

Folgt uns für top-aktuelle Nachrichten auf unserem ausgebauten “News-Channel der Startup-Channel” @gruendermetro und auf fb/gruendermetro. Und nehmt uns mit in Euer Startup – mit unserer iPhone-App im Apple App Store. Wir sind für Euch da!

Ich freue mich, Euch auf einem der kommenden Startup-Events zu treffen.

Herzliche Grüße

Euer

Thomas Keup

Chefredakteur

Gründermetropole Berlin

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung des Herausgebers oder der gesamten Redaktion wieder.

Lesetipp Readly: Wirtschaftsmagazin Paul F

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