StartKommentarIn 100 Tagen wissen wir, ob COP28 ein Erfolg war

In 100 Tagen wissen wir, ob COP28 ein Erfolg war

Ein aktueller Marktkommentar von Mary Jane McQuillen, Leiterin der ESG-Abteilung und Portfoliomanagerin bei ClearBridge Investments, Teil von Franklin Templeton:

Während die genaue Tagesordnung für die diesjährige COP28-Konferenz noch festgelegt wird, werden die Hauptschwerpunkte sicherlich auf der globalen Bestandsaufnahme, der Klimafinanzierung und der Klimaanpassung liegen. Die Teilnehmer sollten die erste globale Bestandsaufnahme mit einer ersten Bewertung abschließen, wie weit wir seit dem Pariser Abkommen von 2015 gekommen sind.

Auch die Klimafinanzierung wird wahrscheinlich ein großes Thema sein: Die Teilnehmer haben einen Fonds für diejenigen Entwicklungsländer eingerichtet, die mit der Hauptlast des Klimawandels konfrontiert sind, aber möglicherweise nicht über die nötigen Mittel verfügen, um die Auswirkungen zu bewältigen. In diesem Zusammenhang ist auch die Anpassung an den Klimawandel ein immer wichtigeres Thema: Was können wir tun, um uns an den Klimawandel und seine Auswirkungen anzupassen, die ja bereits eingetreten sind und wahrscheinlich noch weiter zunehmen werden?

Fortschritte beim Klimaschutz
Finanzielle Anreize sind ein wichtiges Element, um Fortschritte beim Klimaschutz durch Investitionen und Innovationen zu erzielen. Ein Beispiel hierfür ist der U.S. Climate Inflation Act aus dem Jahr 2022, der vor allem Steuersubventionen einsetzt, um die Entwicklung einer Vielzahl von Lösungen für erneuerbare Energien zu fördern, von der Entwicklung von Solar- und Windenergie bis hin zu aufstre-benden Technologien wie Wasserstoff und Batteriespeicherung.

Die Antwort der EU darauf, der Green Deal Industrial Plan, zielt darauf ab, das regulatorische Umfeld für erneuerbare Energien allgemein zu vereinfachen und bestehende Finanzierungsquellen für saubere Technologien wie REPowerEU, das Europa vor Energieengpässen schützen und den Übergang zu sauberer Energie beschleunigen soll, besser zu nutzen. Diese beiden regulatorischen Errungenschaften sind Rückenwind für die vielen Unternehmen, deren Geschäftsbereiche saubere Energie entwickeln, Klimalösungen anbieten und die Effizienz natürlicher Ressourcen verbessern.

Bewertung der Klimanafälligkeit von Schwellenländern
Obwohl ClearBridge Investments als Unternehmen relativ wenig in Schwellenländern engagiert ist, hat uns die Anfälligkeit der Schwellenländer für die Energiewende in letzter Zeit sehr beschäftigt, zum Beispiel globale Bergbauunternehmen, welche die für die Energiewende benötigten Mineralien liefern.

Dies steht im Zusammenhang mit dem wichtigen Konzept des gerechten Übergangs, das anerkennt, dass viele Menschen, die eine Hauptlast der ökologischen Schäden des Klimawandels tragen, nicht in der Lage sind, die Veränderungen zu bewältigen und sich an sie anzupassen. Gleichzeitig wird eine aufkommende Green Economy wirtschaftliche Möglichkeiten schaffen, und wir können uns dafür einsetzen, dass unterentwickelte Länder auf der ganzen Welt an dieser Entwicklung des Wohlstands teilhaben können.

Auch in den USA hat sich ClearBridge Investments mit Betrieben engagiert, die von den Anreizen des IRA zur Elektrifizierung des Stromnetzes und zur Bereitstellung sauberer Energieerzeugung zur Unterstützung unterversorgter Gemeinden profitieren. Bei einem Treffen mit dem CEO von Eaton, dessen elektrische Ausrüstung zum Aufbau des Netzes für erneuerbare Energien beiträgt, erfuhren wir von den Bemühungen des Unternehmens, im Rahmen der IRA-Bestimmungen energieeffizientere Häuser in unterrepräsentierten Stadtvierteln als Teil des gerechten Übergangs nachzurüsten.

Ist 1,5°C noch realistisch?
Es gibt beträchtliche Diskussionen über die Realisierbarkeit eines Ziels von 1,5°C, und wir haben einige glaubwürdige Schätzungen gesehen, dass 1,8°C eher optimistisch sind und weniger als 2,0°C ein realistischeres Ziel darstellen. Wirtschaftliche Ungewissheit, geopolitische Spannungen, Sorgen um die Energiesicherheit – diese Herausforderungen werden uns immer begleiten, sie sind also nicht nur gegenwärtig. Aber die Schwierigkeit des Ziels sollte die Welt nicht davon abhalten, zu handeln, und bedeutet nicht, dass das Projekt nicht erstrebenswert ist.

Gewünschte Ergebnisse
Auf der COP28 möchten wir mehr Details darüber erfahren, wie der Fonds, der auf der COP27 für die Entwicklungsländer für die Klimabewältigung eingerichtet wurde, eingeführt und voll funktionsfähig werden soll. Außerdem wünschen wir uns mehr Zusagen für eine nachhaltige Landwirtschaft, da die weltweite Nahrungsmittelproduktion ohne weitere Innovationen nicht ausreicht, um die wachsende Bevölkerung nachhaltig zu ernähren.

In 100 Tagen wissen wir, ob COP28 ein Erfolg war

Foto von Mary Jane McQuillen (Quelle: ClearBridge / Franklin Templeton)

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