StartMeldungJan S. Hesthaven ab 1. Oktober neuer Präsident des KIT

Jan S. Hesthaven ab 1. Oktober neuer Präsident des KIT

Am 1. Oktober 2024 tritt Professor Jan S. Hesthaven sein Amt als Präsident des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) an. Im Fokus der ersten Amtszeit des 58-jährigen Dänen steht die klarere Positionierung des KIT in der nationalen und internationalen Wissenschaftslandschaft.

Zentrale Themen sind dabei das enge Zusammenspiel von Forschung, Lehre, Wissenstransfer und dem Dialog mit der Gesellschaft, außerdem das Gewinnen internationaler Talente sowie die enge Zusammenarbeit mit starken Partnern weltweit.

„Das KIT ist eine Einrichtung mit enormem Potenzial, national wie international. Mein klares Ziel ist es, seine Stärken auszubauen, noch sichtbarer zu machen und die zahlreichen Felder mit besonderen Stärken noch besser auszuspielen“, sagt der designierte Präsident des KIT, Professor Jan S. Hesthaven. „Das KIT hat schon viel erreicht – hat aber das Potenzial, noch viel mehr zu sein. Dabei setze ich auf die Forschenden, Mitarbeitenden, Studierenden sowie meine Kolleginnen und Kollegen im Präsidium, mit denen gemeinsam ich das KIT weiter gestalten möchte. Darauf freue ich mich sehr.“

„Ich bin sehr froh darüber, dass wir in Professor Jan S. Hesthaven einen international anerkannten und renommierten Wissenschaftler für die Spitze des KIT gewinnen konnten“, so die baden-württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst, Petra Olschowski. „Es gilt nun, die Erfolgsgeschichte des KIT fortzuführen und die anstehenden Aufgaben und Herausforderungen mit voller Kraft anzugehen. Dafür wünsche ich ihm eine glückliche Hand.“

„Ich bin überzeugt, dass Professor Hesthaven das KIT als Präsident erfolgreich in die Zukunft führen wird. Mit seiner großen Erfahrung und seiner Vision für das KIT ist er die ideale Person, um diese einzigartige Einrichtung weiter zu gestalten und insbesondere die Positionierung des KIT in der internationalen Wissenschaftslandschaft voranzutreiben“, sagt der Vorsitzende des Aufsichtsrats des KIT, Professor Michael Kaschke. „Für seinen Amtsantritt wünsche ich ihm das Allerbeste.“

„Mit dem Amtsantritt von Professor Hesthaven ist das Präsidium des KIT nach einer Übergangszeit von etwas mehr als einem Jahr wieder komplett“, sagt Professor Oliver Kraft, Vizepräsident Forschung des KIT, der in der Übergangszeit die Vertretung des KIT nach innen und außen übernommen hat. „Ich freue mich sehr, dass wir die kommenden großen Aufgaben – dazu zählen etwa die Anfang 2025 anstehenden Begutachtungen in der Exzellenzstrategie und in der Programmorientierten Förderung der Helmholtz-Gemeinschaft – gemeinsam angehen können.“

„Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Jan S. Hesthaven. Seine große internationale Erfahrung, sein herausragendes Fachwissen und sein strategisches Gespür werden nicht nur Forschung und Lehre am KIT vorantreiben, sondern auch den Ideenaustausch innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft enorm bereichern“, sagt Professor Otmar Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft. „Mit ihm gewinnen wir zudem einen ausgewiesenen Experten für den Transfer von Informationswissenschaften in Wirtschaft und Gesellschaft. So entwickelte er zum Beispiel neue Rechenmethoden und Algorithmen für das Maschinelle Lernen, für Großrechner und für komplexe Simulationen. Das sind wertvolle Instrumente, um gemeinsam die Herausforderungen unserer Zeit anzugehen.“

Starke Partnerschaften in Deutschland und international

Forschung und Lehre ständen in den kommenden Jahren vor grundlegenden Veränderungen, so Hesthaven, nicht zuletzt durch die Möglichkeiten und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz. Die Diskussion, wie das KIT als Institution damit umgehen wolle, gelte es jetzt zu führen. Um weiterhin gut aufgestellt zu sein und sich auch unter den besten internationalen Einrichtungen noch besser zu positionieren, brauche das KIT zudem starke Partner: „Ich glaube viel mehr an Zusammenarbeit als an Wettbewerb. Wir brauchen in der Region, in Deutschland und weltweit vertrauenswürdige Partner, deren Stärken komplementär zu unseren sind und mit denen wir in unseren Kernaufgaben Forschung, Lehre und Transfer sowie beim Austausch mit der Gesellschaft zusammenarbeiten können“, so Hesthaven.

Wissenschaft zum Nutzen der Gesellschaft

Dabei gelte es, immer ein Ziel im Blick zu haben: „Wissenschaft und Technik sind dazu da, der Gesellschaft – von der sie finanziert wird – letztendlich etwas zurückzugeben und dazu beizutragen, sie zum Besseren zu verändern. In der Forschung, indem wir Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen entwickeln. Aber genauso wichtig ist die Lehre: Es ist ein Kernstück unserer Mission, junge Menschen als künftige Arbeitskräfte auszubilden, die beim Bewältigen aktueller und künftiger Herausforderungen helfen. Diese Aufgaben erfolgreich zu gestalten, ist unser Vertrag mit der Gesellschaft.“

Kluge Köpfe aus der ganzen Welt gewinnen

Insgesamt müsse sich das KIT noch stärker international öffnen. Dafür sei es unerlässlich, weltweit Talente zu gewinnen. Im Hinblick auf die Diversität gehe es aber auch um sozioökonomische Vielfalt. „Wir können es uns nicht leisten, junge Menschen zu verlieren, die talentiert und engagiert sind, die sich aber gegen ein Studium entscheiden, weil ihnen die Universitätswelt fremd ist“, sagt Hesthaven.

Zentrale Rolle in der Helmholtz-Gemeinschaft

Innerhalb der Helmholtz-Gemeinschaft solle das KIT als Die Forschungsuniversität eine zentrale Rolle übernehmen, betont Hesthaven: „Die besondere Stärke einer Universität liegt ja gerade darin, dass sie im Gegensatz zu einem reinen Forschungszentrum auch risikoreiche Forschung betreiben und gelegentlich scheitern kann – während sie ihren Bildungsauftrag erfüllt und damit das Risiko absichert. Dies bietet eine einzigartige Chance für eine engere Zusammenarbeit mit den Forschungszentren der Helmholtz-Gemeinschaft, was wiederum spannende Möglichkeiten für unsere Studierenden eröffnet. Wir müssen unsere Ressourcen in der Helmholtz-Gemeinschaft optimal nutzen, um in Forschung und Lehre noch besser disziplinenübergreifend zusammenzuarbeiten. So können wir einen realistischen und praktikablen Übergang von der Grundlagenforschung zur angewandten Forschung ermöglichen und Lösungen für die gesellschaftlichen Herausforderungen entwickeln.“

Als Präsident des KIT folgt Hesthaven auf Professor Holger Hanselka, der im August 2023 an die Spitze der Fraunhofer-Gesellschaft gewechselt war. Im Januar 2024 hatte der Aufsichtsrat des KIT Hesthaven zum Präsidenten gewählt, die Bestätigung durch den KIT-Senat folgte im Februar. In der Übergangszeit hat Professor Oliver Kraft, Vizepräsident Forschung des KIT, die Vertretung des KIT nach innen und außen übernommen. (mle)

Zur Person

Professor Jan S. Hesthaven, Jahrgang 1965, war seit 2021 als Provost und Vizepräsident für alle akademischen Angelegenheiten der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) verantwortlich. Neben der starken Integration von Forschung und Lehre gehörten dazu alle Berufungsverfahren sowie die enge Zusammenarbeit mit dem Präsidenten der EPFL, unter anderem zur strategischen Ausrichtung der Universität. Seit 2013 war Hesthaven Professor für Mathematik an der EPFL. Zuvor war er seit 1995 Fakultätsmitglied an der Brown University, einer der ältesten und renommiertesten Universitäten der USA.

Dort fungierte er unter anderem als Gründungsdirektor des Center for Computation and Visualization (2006 bis 2013) sowie als Co-Gründer des Institute for Computational and Experimental Research in Mathematics. Hesthaven studierte Computational Physics und promovierte an der Technischen Universität von Dänemark in Kopenhagen. Hesthaven ist Fellow der Königlich Dänischen Akademie der Wissenschaften und des Schrifttums, der American Mathematical Society und der Society of Industrial and Applied Mathematics. Er ist außerdem Mitglied der Europäischen Akademie der Wissenschaften und der Academia Europaea. Im Mai 2024 verlieh Dänemarks Technische Universität ihm die Ehrendoktorwürde.

Bild Neuer Präsident des KIT: Professor Jan S. Hesthaven tritt sein Amt am 1. Oktober 2024 an. (Foto: Markus Breig, KIT)

Quelle Karlsruher Institut für Technologie (KIT)

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