StartKommentarJapan: Lohnerhöhungen könnten den Niedrigzins stoppen

Japan: Lohnerhöhungen könnten den Niedrigzins stoppen

Ein aktueller Marktkommentar von Dina Ting, Head of Global Index Portfolio Management bei Franklin Templeton Exchange-Traded Funds:

Wirtschaftsexperten gehen davon aus, dass die Lohnerhöhungen in Japan im Jahr 2024 höher ausfallen werden als der bereits ermutigende Anstieg von 3,6 % im letzten Jahr – der höchste seit drei Jahrzehnten. Die japanischen Gewerkschaftsführer haben ihre Forderungen nach Lohnerhöhungen über das Niveau des letzten Jahres hinaus verstärkt, und auch Premierminister Fumio Kishida drängt auf breitere, nachhaltige Erhöhungen, die über die Inflation hinausgehen.

Ende Februar erreichte der Nikkei 225 außerdem den höchsten Stand seit 1989 (dem Jahr, in dem Nintendos Game Boy zum ersten Mal auf den Markt kam), so dass japanische Aktien in diesem Jahr bisher zu den besten Werten der Industrieländer gehören. Der Überschwang des Marktes in Bezug auf Künstliche Intelligenz (KI), die einen Wendepunkt erreicht hat, und die starke Abwertung des japanischen Yen haben dazu geführt, dass noch mehr ausländische Investoren den japanischen Aktienmarkt unterstützen.

Die kumulierten Nettogewinne der börsennotierten japanischen Hersteller stiegen im Zeitraum von April bis Dezember um mehr als 20 %, was auf Preiserhöhungen und den regen Absatz von Autos und Maschinen infolge der soliden US-Wirtschaft zurückzuführen ist. Der FTSE Japan RIC Capped Index, der seit Jahresbeginn um 5,8 % zugelegt hat, verzeichnete seine größten Gewinne im automobillastigen zyklischen Konsumgütersektor.

Da die Investoren China weiterhin skeptisch gegenüberstehen, haben sie ihre Investitionen auf andere asiatische Märkte verlagert. Trotz seiner demografischen Herausforderungen (mit denen auch andere Länder mit hohem Einkommen konfrontiert sind) profitiert Japan nicht nur von einem unternehmensfreundlichen Klima, in dem die Gewinne weiter wachsen, sondern auch von einer stärkeren Diversifizierung als Halbleiter-orientierte Märkte wie Taiwan und Südkorea, wo der Informationstechnologiesektor 63 % bzw. 33 % der Benchmarks ausmacht.

Das soll nicht heißen, dass der Neustart der japanischen Halbleiterindustrie unbedeutend ist. Im Gegenteil, es ist ein weiterer Grund dafür, dass die japanischen Märkte für weiteres Aufwärtspotenzial bereit sein könnten. So wie andere Regierungen die Notwendigkeit betonen, ihre heimischen Chipindustrien aufzubauen, haben auch japanische Beamte darauf gedrängt, die Führungsrolle bei der Onshore-Fertigung moderner Chips wieder zu übernehmen.

In diesem Monat kündigte Taiwans größter Chiphersteller mit Unterstützung der Schwergewichte Sony und Toyota Pläne zur Ausweitung seiner Aktivitäten in Japans südlicher Region Kumamoto an, mit dem Ziel, dort bis 2028 eine zweite neue Fabrik in Betrieb zu nehmen. Für die zweite Fabrik sind Subventionen der japanischen Regierung in Höhe von rund 4,9 Mrd. USD vorgesehen . Die sukzessive staatliche Unterstützung beider Fabriken dürfte nicht nur der Branche, sondern auch der Beschäftigung und der lokalen Wirtschaft zugutekommen.

Diese Trends könnten den Grundstein dafür legen, dass die japanischen Unternehmen einen positiven Zyklus von Lohnerhöhungen fortsetzen, was die Zentralbank des Landes letztlich davon überzeugen könnte, von ihrer Negativzinspolitik abzuweichen. Für Anleger, die jetzt ihre globale Vermögensallokation neu bewerten, könnten auf Japan fokussierte börsengehandelte Fonds eine Überlegung wert sein, da sie einen kostengünstigen Ansatz bieten, um Untergewichtungen in Japan Inc. zu beseitigen.

Japan: Lohnerhöhungen könnten den Niedrigzins stoppen

Foto von Dina Ting (Quelle: Franklin Templeton)

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