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Let´s go Cayo Jutias
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Die erste Nacht in Vinales haben wir ganz gut geschlafen. Um acht Uhr gingen wir gemeinsam zur Hauptveranda, auf der sich alle Gäste je nach Lust und Laune zum Frühstück treffen konnten. Für das Frühstück ist es in Kuba üblich fünf Cuc pro Person zu berechnen. Das Personal von Nenita waren zum Teil ihre beiden erwachsenen Kinder und Freunde. In einem kurzen Moment konnte ich sogar in ihr Zimmer schauen, in dem sie geschlafen haben. Ich war ganz überrascht zu sehen, wie einfach sie leben. Auf dem Boden im Zimmer lagen Matten und Decken, mehr nicht. In der nächsten Nacht habe ich den Sohn von Nenita durch einen Mitarbeiter geweckt, weil wir wegen der lauten Geräusche nicht schlafen konnten. Es war wie eine Art Alarmanlage, die gar nicht mehr aufhörte und wir wussten nicht was los ist. Jedenfalls hatte ich dadurch mitbekommen, dass unsere Anlage bewacht wurde und der Sohn, den der Nachtwächter weckte, hat in einer Abstellkammer neben der Toilette auf dem Boden geschlafen. Doch dazu später mehr. Jetzt sind wir noch beim Frühstück bei Nenita nach der ersten Nacht. Es war alles lecker und ähnlich wie an dem Tag davor. Es gab Obst mit Obstsaft, Eier je nach Wunsch und helles süsses Brot mit Honig oder Käse. Wir waren alle Drei richtig guter Dinge und hatten noch den ganzen Tag vor uns.
Die Frage, die wir uns schon seit ein paar Tagen stellten: „Wann kommen wir denn mal richtig an das Meer und baden auch mal“. Nach vielen Stadttouren und langen Autofahrten wird es auch Zeit Baden zu gehen. Heute war die passende Gelegenheit für einen Ausflug. Zur Auswahl standen der Strand Cayo Jutias und Cayo Levisa. Wir entschieden uns für Cayo Jutias, da wir mit dem Auto bis an den Strand fahren konnten und uns die Fähre dadurch ersparten. Dort gibt es sonst nur die Möglichkeit mit einer organisierten Busreise oder einem Auto hinzufahren. Trotz nur 65 Kilometer Fahrtstrecke brauchten wir fast zwei Stunden um hinzukommen, da die letzten 10 Kilometer nur aus einer schlechten holprigen Strasse bestand. Wir sind über einen Steindamm (spanisch: Pedraplén) gefahren. Und dann endlich aus dem Nichts tauchte das Meer auf. Die Farbe von azur bis blauschwarz umgab uns, ein weitgehend naturbelassener sauberer (nicht zu breiter) Strand, Baumhänge die von Mangroven unterwurzelt sind, die ins Meer zu wachsen schienen. Einfach traumhaft! Ein Flair wie in der Karibik, obwohl wir hier am Atlantik, genau am Golf von Mexiko, waren. Es fehlte nur Eines: Weit und breit war keine Palme zu sehen. Der Vati von Stefan sagte:“ Es müssen ja keine Königspalmen sein, aber ein paar Palmen wären schön. Kuba hat doch so Viele. „Das ist wieder typisch Tourist“ dachte ich mir. So sind wir, wir assoziieren bei Karibik gleich Palmen. Schubladendenken könnte man auch sagen. Wir tun es, ohne darüber nachzudenken.
Bei dem Anblick vor uns dachten wir nur „wow“. Wir gingen mit den Beinen durch das Wasser und wanderten zwischen den Bäumen einfach dem Strand entlang. Dadurch konnten wir uns ein Bild machen und uns alles aus der Persepektive der Wasserseite anschauen. Nach nur ein paar Minuten entdeckten wir neben dem Strand eine Fläche mit Rasen und ein paar Strohhütten. Es war ja Sonntag und wir dachten die Kubaner sind auch alle dort. Doch der Strand war fast menschenleer. Wir liessen uns nieder und gingen mit unseren Badesachen ins Wasser. Es war herrlich erfrischend. Das Wasser war kristallklar und wir wollten gar nicht mehr raus. Um unsere kubanische Idylle perfekt zu machen, wollten wir zum Ende des Tages den Sonnenuntergang geniessen und beschlossen mit unserem Auto ein Stückchen weiter zurück zu unserer Casa zu fahren. Wir wollten bei Dunkelheit unbedingt zurück sein, da es keine Straßenbeleuchtung gab. Dieses Funzellicht bei unserem Geely reichte aber bei Weitem nicht aus, um die vielen Schlaglöcher zu erkennen, die auf den Strassen vor uns lagen. Nochmal ein grosses Kompliment an Stefan. Er ist uns überall hingefahren und hat keine Mühen gescheut durchzuhalten. In Kuba ist höchste Konzentration beim Autofahren gefragt. Es springt schnell mal eben ein Tier oder ein Mensch über die Strasse, ohne sich von dem Auto beirren zu lassen. Wir parkten also das Auto unweit neben einem amerikanischen Straßenkreuzer, der Fahrer war mit seiner wackligen Motorhaube beschäftigt. Seine Mitfahrer bereiteten ein Familien-Grillen vor, während die Musik aus gewaltigen Ghettoblastern spielte. Wir gingen mit unseren Badesachen zu dem letzten Strandabschnitt und stellten später fest, dass es keine gute Idee war unsere Klamotten, den Kleinkram und die Handtücher während einer längeren Strandwanderung dort zu deponieren. Letztere hat sich wohl jemand ausgeliehen und vergessen sie wieder zurück zu legen. Was uns in der Badebekleidung später erst recht auffiel war, dass uns die Moskitos bei den beiden letzten Tagen doch unterschiedlich zugesetzt hatten, trotz Autan. Sie sollten für den Großteil der Reise auch in den nächsten Wochen noch unsere ständigen Begleiter sein. Auf der Rückfahrt mussten wir leider auf den Sonnenuntergang verzichten, obwohl wir noch einen Strandabschnitt mit den vermissten Palmen gefunden haben, die jedoch leider wenig einladend war.
Wir hielten nur kurz für einen Moment und haben mit dem Handy ein Foto gemacht. Schliesslich war es verboten dieses Gebiet zu betreten und das verlockte uns noch viel mehr. In unserer Casa Nenita angekommen, machten wir uns frisch und Stefan war so KO, dass er sich direkt in sein Bett legte und auch nicht mehr aufstehen wollte. Hans-Jörg wollte sich noch ins Getümmel stürzen und so sind wir Beide gemütlich an den Wohnhäusern und Tieren vorbei, zu der Hauptstrasse gelaufen, um ein passendes Restaurant auszuwählen, und den Tag dort ausklingen zu lassen. Neugierig wie ich bin, habe ich vorgeschlagen in den Nebenstrassen zu schauen und da sind wir für unser Abendessen fündig geworden. Ein kubanisches Restaurant mit kubanischen Klängen empfing uns mit gegrillten Steaks am offenen Feuer. Die Terrasse mit den Holzpanelen war der perfekte Ort um das Abendessen zu geniessen und den Tag abzuschließen. Da alle Tische belegt waren, bat uns ein lebenslustiges Pärchen aus Seattle ihren Tisch an und wir hatten eine nette Unterhaltung mit viel Musik. Auf dem Rückweg unterhielten Hans-Jörg und ich uns über diese beiden Reiseveranstalter aus Seattle, die wir so eben kennengelernt haben und fielen in unserer Casa angekommen in unser Bett. Stefan erwartete uns bereits. Wir hatten eine sehr unruhige Nacht vor uns, weil ständig in unserer Nähe die Alarmanlage ging. So kam es dazu, wie vorhin beschrieben, dass der Aufpasser der Anlage den Sohn der Casabesitzerin weckte und er mit uns in der Anlage auf Spurensuche ging. Leider erfolglos. Wir konnten den morgen kaum erwarten, da es dann für uns hiess, die Karawane zieht weiter….
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Panoramablick Militäranlage Cayo Jutias
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Vor uns liegen knapp 3 Wochen mit dem Mietwagen quer durch Kuba.
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