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Tabuthema Selbstwert in Unternehmen

Warum Selbstwert DER Wirtschaftsfaktor Nummer 1 ist

Selbstwert – ein Thema, das in vielen Unternehmen nach wie vor unterschätzt und nicht ernst genommen wird. Ein gesundes Selbstwertgefühl, vor allem in den Führungsetagen, wird einfach vorausgesetzt. Doch erschreckend viele Menschen – auch in Führungs- und Entscheidungsebenen kennen das Thema Selbstzweifel nur zu gut. Doch darüber wird geschwiegen. Dabei ist das Thema Selbstwert elementar, denn er entscheidet maßgeblich über Wachstum, Innovation und Erfolg. Führungskräfte und Mitarbeitende sind das größte Kapital eines Unternehmens, doch nur mit einem gesunden Selbstwertgefühl können sie ihr volles Potenzial ausschöpfen.

Ohne Selbstwert kein Fortschritt – weder für den Einzelnen noch für die Organisation.

Ein gesundes Selbstwertgefühl erleichtert Verhandlungen, macht Rückschläge zu Lernaufgaben und verwandelt Kritik in Anregungen. Selbstsichere Menschen verkaufen teurere Produkte und Dienstleistungen mit Leichtigkeit, nehmen Ablehnungen nicht persönlich und treten souverän in Verhandlungen auf. Einkäufer, die Selbstsicherheit mit Empathie kombinieren, erzielen bessere Konditionen und stärken die Geschäftsbeziehungen. Selbstwert ist Geld wert, weil er die Basis für nachhaltigen Erfolg bildet.

Führungskräfte: Perfektionismus und Distanz

Führungskräfte fühlen sich oft unter Druck, ständig souverän und entscheidungsstark aufzutreten. Viele kaschieren ihre Unsicherheiten durch Perfektionismus und wirken dadurch unnahbar. Sie delegieren ungern, da sie befürchten, andere könnten Aufgaben nicht gut genug erledigen. Diese Überlastung raubt Energie für strategische Entscheidungen. Gleichzeitig fehlt es oft an Anerkennung für Mitarbeitende, da die Führungskraft zu sehr mit sich selbst beschäftigt ist. Das Resultat: Teams fühlen sich vernachlässigt, die Motivation sinkt, und eine Kultur der Unsicherheit breitet sich aus.

Ein Praxisbeispiel: Eine Führungskraft, die ständig das Gefühl hat, alles allein machen zu müssen, verliert den Überblick über die Prioritäten. Das Team wird nicht einbezogen, und wichtige Entscheidungen werden hinausgezögert. Langfristig schadet diese Dynamik der gesamten Organisation.

Vertrieb: Erfolg als Selbstwertquelle?

Im Vertrieb zeigt sich der Zusammenhang zwischen Selbstwert und Erfolg besonders deutlich. Viele Vertriebsprofis definieren ihren Wert über Verkaufszahlen. Bleiben diese aus, sinkt ihr Selbstwertgefühl rapide. Ein Nein des Kunden wird nicht als Teil des Jobs akzeptiert, sondern als persönlicher Rückschlag empfunden.
Diese Abhängigkeit führt zu einem gefährlichen Kreislauf: Vertriebsmitarbeitende strengen sich immer mehr an, um ihre Zahlen zu steigern, bis sie schließlich erschöpfen. Ein Beispiel: Ein Verkäufer, der 60 Stunden pro Woche arbeitet, um seine Quote zu erfüllen, fühlt sich ausgelaugt, wenn der nächste Abschluss ausbleibt. Diese emotionale Abhängigkeit macht sie anfällig für Frustration und Burnout.

Mitarbeitende: Überforderung durch Angst vor Ablehnung

Viele Mitarbeitende scheuen sich, Nein zu sagen – aus Angst vor Konsequenzen oder Ablehnung. Sie übernehmen immer mehr Aufgaben, bis sie völlig überfordert sind. Diese Unsicherheit führt nicht nur zu Stress, sondern auch zu einer schleichenden inneren Kündigung. Oft sind diese Mitarbeitenden emotional längst aus ihrem Job ausgestiegen, bevor es für das Umfeld sichtbar wird.
Im Kundenservice zeigt sich ein weiteres Problem: Beschwerden werden als persönlicher Angriff empfunden, was zu unwirscheren Reaktionen führt. Kundenunzufriedenheit und schlechte Teamdynamiken sind die Folge. Unsicherheit blockiert nicht nur die Leistung der Mitarbeitenden, sondern gefährdet auch die Außenwirkung des Unternehmens.

Generelle Folgen: Vertuschen von Fehlern und blockierte Innovationen

Selbstzweifel haben weitreichende Auswirkungen auf die Unternehmenskultur. Fehler werden vertuscht, weil Mitarbeitende oder Führungskräfte Angst haben, Schwächen zuzugeben. Diese Kultur des Schweigens verhindert, dass aus Fehlern gelernt wird. Zudem blockieren Unsicherheiten Innovationen, weil Betroffene ihre Ideen aus Angst vor Kritik nicht einbringen.
Ein Entwickler mit einer bahnbrechenden Produktidee könnte diese zurückhalten, weil er fürchtet, sie würde abgelehnt. Diese Dynamik kostet Unternehmen nicht nur wertvolle Chancen, sondern gefährdet langfristig auch ihre Wettbewerbsfähigkeit.

Die Kehrseite: Selbstbewusste Mitarbeitende kennen ihren Wert

Selbstbewusste Mitarbeitende wissen, was sie wert sind, und bringen dies auch in Gehaltsverhandlungen ein. Für Unternehmen bedeutet dies zunächst höhere Kosten. Doch diese Investition zahlt sich aus: Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl sind eigenverantwortlich, lösungsorientiert und entlasten Führungskräfte durch ihre souveräne Arbeitsweise. Das Unternehmen profitiert langfristig durch höhere Effizienz und bessere Ergebnisse.

Ein selbstbewusster Einkäufer erzielt beispielsweise nicht nur bessere Konditionen, sondern stärkt durch seine Ausstrahlung auch die Beziehungen zu Geschäftspartnern. Solche Mitarbeitenden agieren proaktiver und tragen aktiv zur Unternehmensentwicklung bei.

Fazit: Selbstwert als Schlüssel zum Erfolg

Selbstwert ist kein „weiches“ Thema, sondern ein entscheidender Wirtschaftsfaktor. Unternehmen, die den Selbstwert ihrer Führungskräfte und Mitarbeitenden stärken, fördern nicht nur Innovation und Wachstum, sondern legen die Basis für eine positive Unternehmenskultur. Der Schlüssel liegt darin, Selbstwert aktiv zu fördern – denn ohne ihn gibt es keinen nachhaltigen Erfolg.
Selbstwert ist definitiv Geld wert – und somit ein wichtiger und ernst zu nehmender Wirtschaftsfaktor.

Autor

Daniela Landgraf ist Autorin von 20 Büchern, unter anderem von „Selbstwert ist Geld wert“, sowie Keynote Speakerin, Buch-Mentorin, Literaturagentin und Persönlichkeitscoach. Als Expertin für Selbstwert, mentale Stärke, Resilienz, Rhetorik und Wirkung unterstützt sie Menschen dabei, souveräner, selbstbewusster und selbstsicherer aufzutreten.

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

Lesetipp Readly: Wirtschaftsmagazin Paul F

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