StartStartups10 Jahre Ankerkraut: Vom Garagen-Start-Up zur Markenmacht

10 Jahre Ankerkraut: Vom Garagen-Start-Up zur Markenmacht

Die Hamburger Geschmacksmanufaktur Ankerkraut feiert ihr 10-jähriges Jubiläum. Wie manch eine Erfolgsgeschichte beginnt auch diese in einer Garage: 2013 beschließen Stefan und Anne Lemcke, den deutschen Gewürzmarkt aufzumischen, und gründen Ankerkraut. Heute ist aus dem kleinen Familienunternehmen eine große Marke geworden. Ein Rückblick – und die wichtigsten Learnings aus 10 Jahren.

Mehr als die Hälfte der Deutschen kennt Ankerkraut[1] – das muss eine Manufaktur-Gewürzmarke erst einmal schaffen. Dass das Unternehmen mit seinen handverlesenen Gewürzen und Gewürzmischungen so erfolgreich sein würde, hätte sich das Gründerpaar Lemcke aus Hamburg im Jahr 2013 nicht träumen lassen. Doch das Konzept der beiden überzeugte Genussmenschen und Investoren gleichermaßen: Die Teilnahme in „Höhle der Löwen“ im Jahr 2016 brachte einen enormen Erfolgskick und innerhalb von Minuten Hunderttausende Klicks auf die Homepage. Das Unternehmen und sein Angebot wuchsen. Ankerkraut zog in immer mehr Supermärkte ein – und als „Love Brand“ in die Herzen der Menschen.

Eine rasante Erfolgsgeschichte – trotz großen Risikos

ankerkraut
Das Erfolgsrezept hat ein paar unverzichtbare Zutaten, wie Gründer Stefan Lemcke erläutert – er wuchs in Tansania auf und lernte dort früh die Vielfalt an Gewürzen kennen, die er später auch den Deutschen nahebringen sollte: „Hinter unserer Marke und der Idee stecken Leidenschaft und Herzblut, das hat uns immer angetrieben. Wir wollten Gewürze und Mischungen anbieten, die qualitativ besonders hochwertig sind – Produkte, die inspirieren und für neue Geschmackserlebnisse sorgen. Und wir haben bis heute eine Mission: Wir wollen mit unseren Produkten die Menschen wieder vom gemeinsamen Kochen und Genießen überzeugen.“

Eines der weiteren Verdienste von Ankerkraut auf diesem Weg: Der Marke ist es gelungen, Gewürzen wieder den Stellenwert zu geben, den sie verdienen – und das ganz ohne Geschmacksverstärker, Rieselhilfen oder andere Zusatz- und Füllstoffe.

„Was uns über die Qualität und unsere Mission hinaus ausmacht, ist auch ein unverwechselbarer Markenauftritt: Unser Korkenglas ist eine kleine Ikone“, ergänzt Anne Lemcke. Sie und ihr Mann sind die vermutlich bekanntesten Gesichter der Branche – nicht zuletzt, weil sie sich auch auf den Displays im Handel wiederfanden. Mit dieser Empfehlung des ersten Investors bestätigte sich, was für Ankerkraut besonders zutrifft: Menschen kaufen gern von Menschen.

Dass Stefan Lemcke für das Gewürzunternehmen seinen sicheren Job als Online-Marketeer aufgegeben hatte, erfuhr seine Frau Anne übrigens erst später. Risikolos war das Unterfangen 2013 keineswegs: Denn als kleine, feine und durchaus höherpreisige Marke trat man damals gegen eine enorme, fast monopolistische Macht auf dem deutschen Gewürzmarkt an. Dass diese Entscheidung richtig war, bewies sich in den folgenden Jahren.

Ankerkraut heute: eine erfolgreiche Multichannel-Manufakturmarke

v.l.n.r.: Stefan Lemcke, Anne Lemcke
Gründer Ankerkraut GmbH

Heute macht Ankerkraut mit über 500 Produkten einen mittleren zweistelligen Millionenumsatz im Jahr: mit Gewürzen und Gewürzmischungen, Würzpasten, Bio-Saucen, Nüssen, einem Tee-Sortiment, Geschenksets und mit saisonalen Produkten wie den beliebten Ankerkraut Adventskalendern. Rund 200 Mitarbeiter aus 25 Nationen arbeiten an den Ankerkraut Standorten vor den Toren Hamburgs und in den eigenen Ankerkraut-Stores in Hamburg, Bochum, Köln und München.

2018 wurde ein starker Partner für den Vertrieb im Lebensmitteleinzelhandel gewonnen; insgesamt ist Ankerkraut heute bei rund 5.000 Handelspartnern gelistet. Das Online-Geschäft, mit dem alles begann, ist weiterhin ein wichtiger Treiber: Jeden Monat besuchen circa 400.000 Menschen den florierenden Online-Shop der Marke. Gestützt wird dies zudem durch eine enorme Community in den eigenen Kanälen mit über einer halben Million Followern und Fans sowie durch eine enge Zusammenarbeit mit Influencern.

Es gab Red Dot Designpreise für Ankerkraut, den German Brand Award für die „Streut Liebe“-Kampagne und zweimal das Gütesiegel „Hamburgs Beste Arbeitgeber“. Ankerkraut ist die meistverschenkte Gewürzmarke Deutschlands, zählt zu den Top 10 der stärksten deutschen Start-up-Marken und schaffte es 2022 erneut in das Ranking der Financial Times für die am schnellsten wachsenden Marken Europas. Stefan Lemcke: „Einer der Gründe für diese Erfolge: Wir sind uns bis heute in Sachen Spirit und bei unserer Arbeitsweise immer treu geblieben. Wir arbeiten mit Liebe zum Detail und mit Hingabe. Wir kuratieren unsere Gewürze und Rezepturen von Hand und sehr sorgfältig, wir testen alles mit echten Menschen in unserem Geschmackspanel unter ganz realen Bedingungen.“

Im Jahr 2022 verkauften Anne und Stefan Lemcke die Mehrheitsanteile von Ankerkraut an Nestlé: eine Entscheidung, die ihnen zwar Kritik in den sozialen Medien beschert hat, die aber der Marke nun neue Wachstumsmöglichkeiten eröffnet. Als Markenbotschafter sind die Lemckes weiter für Ankerkraut aktiv; das Geschäft wird aber von Timo Haas und Alexander Schwoch geführt. Beide sind Ankerkraut „Eigengewächse“, kennen das Unternehmen und seinen Spirit bestens und begleiten nun unter anderem die Internationalisierung im europäischen Raum. Denn noch in diesem Jahr sollen Ankerkraut-Produkte in Dänemark erhältlich sein.

Den Fans zur Freude: Aktionen zum Jubiläum

Als Love Brand hat Ankerkraut ein inniges Verhältnis zu seinen Fans aufgebaut. Zum 10-jährigen Jubiläum sollen auch sie profitieren – schließlich haben sie die Marke groß gemacht. So enthält das „Foodie Fracht Abo“ eine eigene 10-Jahres-Edition, und 25 % Rabatt auf das Sortiment dürften Fans in Versuchung führen, neue Gewürze zu verkosten. Das eigens kreierte und streng limitierte Jubiläumsprodukt wiederum – ein handgeschöpftes „Schwarzes Pyramidensalz“ – lockt zudem mit einem Gewinnspiel: Jedes der 1010 Korkengläser ist mit einer individuellen Seriennummer versehen. Bei einer Auslosung erhält der oder die Eigentümer:in des Gewinner-Glases eine großzügige Ankerkraut Gewürzbox: Sie enthält alle dann verfügbaren ikonischen Ankerkraut Korkengläser. Damit lässt sich reichlich „Liebe streuen“ – zum Beispiel unter Freunden, Bekannten oder auch dem Sportverein.

Darüber hinaus wird es zahlreiche Aktionen auf den Social-Media-Kanälen der Marke geben, aber auch spannenden Content mit Anne und Stefan Lemcke. Eine breit angelegte Online-Kampagne mit Werbespot erlaubt einen Blick hinter die Kulissen – und zeigt den Start-Up-Spirit, der Ankerkraut bis heute prägt.

Was in den nächsten zehn Jahren kommt? Man wird es sehen. Für dieses Jahr sieht es schon einmal gut aus: „Wir sind 2023 stark gestartet“, resümiert Geschäftsführer Haas. Er weiß: Mit den Zutaten Leidenschaft, Kreativität und Qualität ist Ankerkraut groß geworden. Es gibt in Zukunft keinen Grund, diese Rezeptur zu ändern.

[1] Eigene Erhebung/Statista Januar 2023.

Bildrechte: Ankerkraut GmbH

Quelle: redroses communications GmbH

Lesetipp Readly: Wirtschaftsmagazin Paul F

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