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Alles schlecht bei den Selbstständigen? Nein!

Die Lage sah definitiv schon mal besser aus für Selbstständige in Deutschland: Gerade erst hat sich der Jimdo-Ifo-Geschäftsklimaindex zum vierten Mal in Folge verschlechtert und 246.500 Betriebe mussten allein im ersten Halbjahr insolvent ihre Türen für immer schließen – 14 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.

Überraschen sollte diese Entwicklung allerdings niemanden, der sich in den letzten Jahren auch nur ansatzweise mit der Situation der Selbstständigen beschäftigt hat. Die Multikrisen von COVID-19-Pandemie über Energiekrise bis hin zur Inflation haben diese „Kleinen“ besonders stark getroffen, auch weil ihre Bedürfnisse und Anliegen in der Politik kaum Beachtung fanden. Viele Selbstständige sehen sich aktuell beispielsweise mit Rückzahlungsforderungen ihrer Corona-Soforthilfen konfrontiert, obwohl der damalige Finanzminister Olaf Scholz versprach, dass dies nicht der Fall sein werde. Das können sich aber viele der Solo-Selbstständigen, Kleinst- und Kleinunternehmer:innen nicht leisten, nicht zuletzt aufgrund der immer noch hohen Inflation.

Bedenkt man, welche wirtschaftliche Bedeutung diese Unternehmen haben – wir reden hier von 3,8 Millionen Unternehmen, die mehr als jede vierte erwerbstätige Person (12,3 Millionen) beschäftigen – könnte man Angst um die Zukunft Deutschlands bekommen. Aber ist wirklich alles so schlecht? Nein, eindeutig nicht! Was zum Beispiel angesichts der Insolvenzwelle gerne übersehen wird: In der ersten Jahreshälfte wurden, wie die Mitteilung des Statistischen Bundesamtes ebenfalls mitteilte, auch 317.600 neue Betriebe gegründet, gut zehn Prozent mehr als im selben Zeitraum im Vorjahr.

Und auch unter den Lexware-Kund:innen können wir keine ausgeprägte Krisenstimmung wahrnehmen. So sehen wir seit April letzten Jahres im Durchschnitt einen stabilen Umsatz pro Kund:in konstant statt Sinkflug. Gleiches gilt für die Ausgangs- und Eingangsrechnungen, ein wichtiger Indikator für die Liquidität von Selbstständigen: Auch hier keine abfallenden Werte. Und in einer Umfrage* im Juni blickten fast zwei Drittel der befragten Solo-Selbstständigen (62 Prozent) zuversichtlich oder zumindest neutral auf ihre Zukunft.

Wir konzentrieren uns gerne auf schlechte Nachrichten und Untergangsstimmung und verlieren dabei das aus den Augen, was gut läuft. Die meisten Selbstständigen sind aber deutlich resilienter als man es angesichts der Stimmungslage in der öffentlichen Diskussion meinen sollte. Wer sich selbstständig macht, braucht großen Mut und Entschlossenheit und genau diese Eigenschaften helfen ihnen in der aktuellen Situation. Sie suchen nach Wegen, ihr Geschäft nicht nur heute am Leben zu halten, sondern auch damit es in Zukunft floriert. Einer dieser Wege ist die die Vereinfachung von Prozessen durch digitale Lösungen.

So haben beispielsweise allein in unserem letzten Geschäftsjahr über 93.000 Tausend Selbstständige mit Lexware den Schritt in die Cloud gewagt. Dadurch gewinnen die Unternehmer:innen Zeit, die sie für die Kernaufgaben ihres Betriebs nutzen können, und haben ihre finanzielle Situation immer im Blick. Dies ermöglicht ihnen, informierte und evidenzbasierte Entscheidungen für ihre Zukunft zu treffen.

Doch ganz allein werden es viele Selbstständige – trotz ihrer Fähigkeit, Herausforderungen anzugehen und zu meistern – nicht schaffen. Denn dieser Kampf kostet auch immer mehr Kraft. Wir brauchen einen gemeinsamen Kraftakt aus Politik und Gesellschaft, um die aktuellen Dynamiken umzukehren. Auf Seiten der Politik wären der Abbau von Bürokratie und Regulatorik sowie die Vereinfachung von Steuervorschriften wichtige Hebel, um die Unternehmer:innen zu entlasten. Und bei der Frage der Erhöhung des Mindestlohns sollte die finanzielle Machbarkeit für kleine Unternehmen in jedem Fall berücksichtigt werden – laut einer weiteren Umfrage unter Lexware-Kund:innen** gibt es hier im Moment nämlich kaum Spielraum.

Ein Fünftel der Befragten (20 Prozent) stände damit vor einer ungewissen Zukunft. Umso wichtiger wären Fördermöglichkeiten speziell für diese Unternehmen, damit sie notwendige Zukunftsinvestitionen nicht länger aufschieben müssen. Umso wichtiger wären Fördermöglichkeiten, wie das dringend umzusetzende Wachstumschancengesetz, speziell für diese Unternehmen, damit sie notwendige Zukunftsinvestitionen nicht länger aufschieben müssen.

Aber auch jeder Einzelne von uns ist gefragt. Wir können als Verbraucher:innen entscheiden, wem wir unser Geld geben – den großen, anonymen Konzernen oder doch lieber kleinen lokalen Geschäften? Solange wir es können, sollte die Antwort eindeutig ausfallen. Gemeinsam können wir es schaffen, die aktuelle Dynamik wieder umzukehren und die Lage für Selbstständige in Deutschland wieder deutlich positiver zu gestalten.

* Lexware hat am 23./24. Juni über den lexfree-Account auf Instagram Solo-Selbstständige zu ihrer aktuellen beruflichen Situation befragt. Die Frage war hier „Wie blickst du in die Zukunft bezogen auf deine Selbstständigkeit?“ und wurde von 61 Teilnehmer:innen beantwortet.

**Lexware hat im Zeitraum vom 20. bis zum 24. April 2023 1.500 seiner Kund:innen per Online-Fragebogen zu ihrer Einschätzung der finanziellen Folgen einer möglichen Mindestlohnerhöhungen befragt.

Bild Christian Steiger

Über Lexware
Mit den Produkten von Lexware bringen Anwender:innen ihre geschäftlichen und privaten Finanzen in Ordnung – von der Buchhaltung über Warenwirtschaft bis hin zu den Steuern. Über eine Million Nutzer:innen vertrauen auf die Business- und Cloudlösungen vom Marktführer für Selbstständige, Freiberufler:innen, Gründer:innnen und kleine und mittlere Unternehmen. Neben der Rundum-Absicherung mit innovativer Software begleitet Lexware Unternehmer:innen in eine erfolgreiche digitale Zukunft. Weitere Informationen unter: www.lexware.de

Quelle Hotwire Public Relations Germany GmbH

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