StartPresseDas Festival im Festival: Daimler und me Convention bei SXSW

Das Festival im Festival: Daimler und me Convention bei SXSW

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Die me Convention ist das gemeinsame Projekt von SXSW® und Mercedes-Benz, das Inspiration, Interaktion, Musik, Kunst und Gemeinschaft zu einem spannenden Mix vereint. Nach dem Erfolg der ersten me Convention in Frankfurt letzten Herbst wurde die Kooperation nun auf der SXSW in Austin, Texas, fortgesetzt. Hier wurde bereits die nächste me Convention bekanntgegeben: Sie wird vom 4. bis 6. September 2018 in Stockholm stattfinden.

Vom 9. bis zum 15. März kamen 10.000 Besucher aus über 100 Ländern zur me Convention im Palm Park in Austin. Mit Lounges, Bars und einem Pop-up Restaurant bot der Park einen Ort der Entspannung inmitten des Trubels und verband Kunst und Technik in einem architektonisch innovativen Event-Setup. Das Programm reichte von Konzerten über Yoga-Kurse bis hin zur Präsentation elektrischer Fahrzeuge und neuer Mobilitätslösungen.

Das Mercedes-Benz Concept EQ und der smart EQ fortwo1 (Stromverbrauch kombiniert: 13,0 kWh/100 km; CO2-Emissionen kombiniert: 0 g/km) standen stellvertretend für die Produkt- und Technologiemarke EQ, die alle elektrischen Fahrzeuge von Mercedes-Benz umfasst. Die Daimler Mobilitätsmarken car2go, moovel, mytaxi und Blacklane waren Teil des Unternehmensauftritts im Palm Park und gaben einen Einblick in die nahe Zukunft.

Der Mobility Service Cube und das moovel Lab Projekt „Who Wants to Be a Self-Driving Car?“ zogen die Aufmerksamkeit der Besucher im Palm Park auf sich – viele nutzten die Gelegenheit und unternahmen eine virtuelle Testfahrt. Außerdem war moovel zusammen mit dem US-Think Tank Rocky Mountain Institute Gastgeber einer Panel-Diskussion über den Aufbau eines Betriebssystems für urbane Mobilität und griff damit das SXSW Thema zur Multimodalität in Städten auf.

Von überdimensionalen Kunststoffblasen und Mystery Talks
Vom frühen Abend bis in die Morgenstunden war das Mercedes-Benz Concept EQ in den Straßen Austins unterwegs. Die Passanten auf Austins bekannter 6th Street wurden darüber hinaus Zeugen eines weiteren ungewöhnlichen Anblicks: eines emissionsfreien smart EQ fortwo, der in einer Kunststoffblase durch die Stadt fuhr. Musikfans konnten darüber hinaus Live-Konzerte im tiny house of smart erleben.

Die me Convention Besucher erwartete auf der Pool Stage im Palm Park ein sorgfältig kuratiertes, interaktives Programm. Die Vorträge wurden begleitet von einer Reihe weiterer Panels, Yoga- und Wellness-Kursen sowie vielzähligen Mystery Talks, deren Teilnehmer erst kurz vor Beginn über Social Media-Kanäle bekanntgegeben wurden.
Künstliche Emotion
“Wir sind eine künstliche Intelligenz im Körper eines Primaten”, konstatierte Nell Watson von der Singularity Universität zum Start des Mystery Talks über die Bedeutung von Nutzererfahrungen in den Zeiten von Artificial Intelligence (AI). Der Talk spiegelte eines der Themen auf der SXSW wider: eine umfassende Diskussion über das Potenzial künstlicher Intelligenz und die damit verbundenen Fallstricke. “Auf uns werden zukünftig noch so viele Super-Reize zukommen, dass es schwer wird, die Realität zu genießen”, so Watson, die den Fokus ihrer Forschung auf AI und Robotertechnik gelegt hat.

Adam Cheyer, der als Mitbegründer von Siri bekannt wurde und die intelligente Interface Plattform Viv Labs etablierte, übertrug die Vorstellung künstlicher Intelligenz in weitere Bereiche: “Wir werden Computer für Nahrungsmittel haben, deren gesamte Technik unter der Erde von AI gesteuert wird.”
Nell Watson schloss den Talk mit ihrer Vision von AI: “Wir werden tatsächlich erleben, wie die Bedeutung von Herz und Seele zunehmen wird.“
Wem gehört meine DNA?
Einen anderen Ansatz im Themenfeld Algorithmen und persönliche Daten behandelte ein Mystery Talk mit Medizinexperten. “Die gute Nachricht ist, dass Gene mittlerweile kein Schicksal mehr darstellen”, sagte Alisa Vitti, Gründerin und CEO von Flo Living, einem Startup, das ein virtuelles Gesundheitszentrum für Frauen unterhält. Sie verwies auf den Grundgedanken, genetische Informationen und Algorithmen so zu verbinden, dass Patienten
und Ärzte eine “Strategie für die persönliche gesundheitliche Zukunft” entwickeln können. Linda Avery, Mitbegründerin des Gendaten-Unternehmens 23andMe, erklärte, dass Algorithmen derzeit bereits in der Medizin eingesetzt werden und beschrieb, wie Wearables Kindern mit Autismus helfen.
Beau Woods, Cyber Safety Innovation Fellow am Atlantic Council, zeigte sich skeptischer über die Weitergabe genetischer Daten. “Unsere Erfahrung zeigt, dass unabhängig davon, wie sehr man versucht, die Daten zu schützen, immer Sicherheitsrisiken bleiben. Wir benötigen eine sehr viel intensivere öffentliche und politische Auseinandersetzung mit diesen Themen.” Woods führte auch an, dass die künstliche Intelligenz noch in den Kinderschuhen stecke und ein “historisches Misstrauen in das Gesundheitssystem herrscht”. Hier müsse das Vertrauen erst wieder aufgebaut und Sicherheitssysteme zum Schutz der persönlichen Daten errichtet werden, bevor man sich mit ausgereifter künstlicher Intelligenz befasst.
Auf die Frage an die Diskussionsteilnehmer, wo sie die Menschlichkeit im Zeitalter intelligenter Computer und Genchirurgie sehen, führte Alisa Vitti als mögliche Szenarien “entweder Star Trek, was ich liebe, oder Blade Runner, den ich sehr deprimierend finde“ an. Die Vergleiche mit Hollywood weiterspinnend, sagte der Sicherheitsexperte Beau Woods: “Die Zukunft, der wir entgegen gehen, ist mehr wie Futurama. Alles ist zerstört, aber das ist okay für uns. Wir können über Nacht zum Mars fliegen, aber wir beschweren uns darüber, wie langweilig das ist.”
Raum für mehr Menschen
Nachdem für mehrere Stunden Computer im Mittelpunkt standen, wandte sich die Mystery Talk-Reihe im Palm Park einem sehr menschlichen Thema zu: Vier außergewöhnliche Influencer diskutierten die Selbstdarstellung im digitalen Zeitalter. “Social Media gibt uns die Möglichkeit, anderen ein Vorbild zu sein”, eröffnete Kimberly Drew, Kuratorin und Sozialaktivistin. “Wenn man eine Randgruppe repräsentiert, möchten einen die Menschen häufig nicht sehen. Und hier bietet sich die Möglichkeit.”

“Ich hatte befürchtet, dass die Menschen weniger in meiner Person sehen, wenn ich meine körperliche Einschränkung in den Mittelpunkt meiner Social Media-Aktivität stellte”, sagte Christina Mallon, Marketingleiterin bei Open Style Lab, einem Bekleidungshersteller für Menschen mit und ohne Behinderung. “Genau das Gegenteil ist passiert. Die Menschen sehen mich jetzt nicht mehr als süßes Mädchen, sondern als Person.” Für Mallon, die nach Angaben der Ärzte an einer seltenen Form von ALS (Amyotrophe Lateralsklerose) leidet, ist jede Aufgabe eine Herausforderung.
Das führte sie zur Mode- und Produktwelt. “Jeder Fünfzigste weltweit ist ein Mensch mit einer Einschränkung”, stellte sie fest. “Aber Produktdesigner beachten das nicht.”

Aufmerksamkeit in den sozialen Netzwerken zu erzeugen, wird oft damit gleichgesetzt, “zu viele Informationen preiszugeben”, so Mama Cax, Bloggerin und Model mit einer Beinprothese, die durch Instagram und ihren Blog Berühmtheit erlangt hat. “Bei mir hat es damit angefangen, dass ich der Welt erzählt habe, dass ich eine Prothese trage und diese auch gezeigt habe. Und komischerweise hatten die Menschen bis zu diesem Zeitpunkt keine schwarze Person mit einer Prothese gesehen.” Cax fügte jedoch hinzu, dass ihr Umgang mit den sozialen Medien auch Schattenseiten hat. “Die Kommentare sind oft hart. Aber wenn man authentisch sein möchte, muss man darauf gefasst sein.”
Kimberley Drew sagte in ihrem Schlusswort, dass Body Positivity mehr und mehr in der Gesellschaft angekommen ist, während es viele Randgruppen noch nicht sind. Die Aufgabe für jeden Einzelnen sollte daher sein, mehr unterschiedliche Personen in den Vordergrund zu stellen. “Beanspruche weniger Platz. Lass Raum für mehr Menschen. Und stelle sicher, dass die Tür offen ist.”
Kimberly Drew und Christina Mallon nahmen außerdem gemeinsam mit Amber Mac (Unternehmerin und Moderatorin) und Tanja May (stellvertretende Chefredakteurin des Magazins BUNTE) an einem Talk mit Britta Seeger, Vorstandsmitglied der Daimler AG und verantwortlich für Mercedes-Benz Cars Vertrieb, teil. Die Themen waren Führung, Kulturwandel und die Frage, ob 2018 immer noch die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau thematisiert werden muss. Oder anders formuliert: Was führt letztlich wirklich zum Erfolg in Beruf und im Privatleben? Das Video des Gesprächs ist hier zu sehen: www.goo.gl/yczkDx
Auch die nächste me Convention, die vom 4. bis 6. September 2018 in Stockholm in Schweden stattfindet, wird Vielfalt, Inspiration und Innovation vereinen. Weitere Informationen auf http://me-convention.com.

Foto Copyright: Daimler AG

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Stefan Kny
Stefan Knyhttps://www.gruendermetropole-berlin.de
Stefan Kny schreibt über ausgewählte Startupthemen und Artikel, die Startups Wissen vermitteln sollen. Stefan ist Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins Paul F. Kontakt: stefan(at)gruendermetropole-berlin.de

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