StartCloseUpDer allgegenwärtige Marketing-Fehler

Der allgegenwärtige Marketing-Fehler

Warum das Marketing für Baby-Boomer oft unterschätzt wird

In der Welt des Marketings konzentriert sich heute fast alles auf die Generation Z. Das führt dazu, dass ältere Menschen oft übersehen werden. Viele Marken und Unternehmen verzichten unbewusst auf das immense Potenzial dieser älteren Zielgruppe. Dabei führen die heutigen 60-Jährigen ein ganz anderes Leben als ihre Altersgenossen vor 20 Jahren. Heute spricht man nämlich nicht von einem „Golden Age“, sondern von einem „Spice Age“. Die Generation 60+ ist vielfältig, aktiv und anspruchsvoll. Ihre Kaufkraft und ihre Bereitschaft, in Produkte und Dienstleistungen zu investieren, sind enorm. Doch welches Potenzial bietet die Generation 60+ für Unternehmen? Welche Strategien könnten Marken nutzen, um die ältere Zielgruppe erfolgreich anzusprechen? Und welche langfristigen Auswirkungen kann das Engagement von Senioren auf die Marketingwelt haben?

Vergleicht man das heutige Leben von 70-Jährigen zu Menschen desselben Alters vor zwei Jahrzehnten, merkt man, dass erhebliche Unterschiede heute existieren. Ein wichtiger Aspekt ist die Diskrepanz zwischen ihrem gefühlten und ihrem biologischen Alter. Aus diesem Grund wird heute oft von einem „Spice Age“ gesprochen, das eine aufregende und aktive Lebensphase beschreibt, die eher der Mitte des Lebens als dem letzten Abschnitt entspricht. Daher sollten Marketing- und Medienpläne nicht mehr bei Alter 49 enden und stattdessen dieses veränderte Altersbild berücksichtigen.

Deswegen müssen sich Marken anpassen
Derzeit sind in Deutschland 22 Millionen Menschen 60 Jahre und älter. Man geht davon aus, dass bis 2030 ein Viertel der Bevölkerung über 65 sein wird. Dennoch ist die Gesellschaft nicht ausreichend auf diese demografische Veränderung vorbereitet. Abgesehen von einigen Produkten – wie Hygieneartikeln für Zahnersatz oder Anti-Aging-Produkten – sind nur wenige Marken speziell auf die Generation 60+ ausgerichtet, obwohl dies die einzige Konsumentengruppe ist, die auf dem Markt wächst.

Betrachtet man ältere Menschen als eine potenzielle Zielgruppe, wird deutlich, wie Unternehmen durch die gezielte Ansprache neue Chancen zur Steigerung ihres Umsatzes erkennen können. Besonders in Zeiten des Überangebots ist es essenziell, Kunden in verschiedene Verbraucher- und Zielgruppen zu unterteilen und Angebote entsprechend zu kommunizieren. Hier sollten sich Marken folgende Fragen stellen: Wo erreiche ich ältere Menschen am ehesten? Mit welcher Ansprache erziele ich ihre Aufmerksamkeit? Oft scheuen Unternehmen sich davor zurück, Senioren direkt anzusprechen, um nicht das Klischee von Rentnern zu bedienen – trotz der Tatsache, dass sie als Kunden willkommen sind. Dennoch kann eine gezielte Ansprache und aktives Senioren-Marketing dazu beitragen, dass Marken diese Zielgruppe leichter als Kunden gewinnen.

Wie gelingt seniorenorientiertes Marketing?
Egal, ob sie als Golden-Ager, Baby-Boomer oder Generation 60+ bezeichnet werden – diese Altersgruppe hat sich in den letzten Jahrzehnten ersichtlich verändert. Die Generation der Baby-Boomer legt viel mehr Wert auf ein aktives und selbstbewusstes Erscheinungsbild als die Generationen zuvor. Zudem verfügt ein bedeutender Teil der Senioren über ausreichende finanzielle Mittel und ist somit in der Lage, souverän und differenziert Kaufentscheidungen zu treffen. Folglich kann man sie als eine aktive Zielgruppe bezeichnen, deren jährliche Kaufkraft auf etwa 640 Milliarden Euro geschätzt wird.

Um auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, sollten Unternehmen sich daher auf die Bedürfnisse der älteren Generation einstellen. Dies erfordert eine umfassende Überarbeitung in verschiedenen Bereichen, einschließlich des Angebots selbst, der Werbekampagnen, der Dienstleistungen und des Kundendienstes. Hier sollte jedoch beachtet werden, dass eine Einbeziehung der älteren Generation keineswegs bedeutet, dass jüngere Menschen nicht mehr zu der Zielgruppe gehören dürfen. Vielmehr sollte das Produkt oder die Dienstleistung vielfältig kommuniziert werden, um jede Gruppe zu erreichen.

In Bezug auf das Angebot sollten Marken sich Gedanken darüber machen, wie sie ihre Leistungen vereinfachen können, um sie für Senioren verständlicher und zugänglicher zu gestalten. Außerdem sollten sie überlegen, welche zusätzlichen Leistungen sie hinzufügen können, um die Erwartungen und Wünsche von Senioren besser zu erfüllen. Das Angebot sollte so gestaltet werden, dass es einen echten Mehrwert bietet, der angemessen in Rechnung gestellt werden kann.

Auch die richtige Anpassung der Werbebotschaften ist von großer Bedeutung, um Senioren effektiver anzusprechen. Ein entscheidendes Merkmal ist hierbei Vertrauen. Unternehmen können dieses Vertrauen durch die Verwendung von Referenzen oder Fallstudien aufbauen, die gezielt die Zielgruppe der Senioren ansprechen.

Um diese Anpassungen erfolgreich durchzuführen, ist es wichtig, die Bedürfnisse der Senioren direkt zu ermitteln, anstatt im Dunkeln zu tappen. Kunden aus der Zielgruppe der Generation 60+ sollten daher befragt werden, um wertvolles Feedback zu erhalten.

Fazit

Heute ist es enorm wichtig, dass Unternehmen sich auf die wachsende Zielgruppe der Senioren vorbereiten und dementsprechend Maßnahmen ergreifen. Denn hier handelt es sich um eine aktive und kaufkräftige Generation – Unternehmen sollten nicht die Chancen und Möglichkeiten verpassen, sondern ihre Angebote und Marketingstrategien entsprechend erweitern und umstellen. Wichtig ist, dass die Bedürfnisse und Wünsche der Senioren im Mittelpunkt stehen. Nur so können Unternehmen das Potenzial dieser wachsenden Zielgruppe effektiv nutzen.

Autor:
Dominik Sedlmeier ist CEO der PR-Agentur El Clasico Media GmbH und Experte in den Bereichen Kommunikation, Marketing und Öffentlichkeitsarbeit. Er gehört zu den medial gefragtesten PR-Managern und betreut u.a. welche der größten Marktführer verschiedener Branchen.

https://www.elclasico-media.de/

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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