Ohne Pitch Deck

Das HR-Tech-Startup Empion schließt eine Seed-Finanzierung in Höhe von 6 Millionen Euro ab. Angeführt wird die Runde durch Cavalry Ventures, begleitet durch die Bestandsinvestoren VR Ventures/Redstone VC. Das gibt das Unternehmen heute bekannt.

Für das 1,5 Jahre junge Berliner Startup ist dies bereits die zweite Finanzierungsrunde. Vor rund einem Jahr sammelten die beiden Gründerinnen Dr. Annika von Mutius und Dr. Larissa Leitner in einer Pre-Seed-Finanzierungsrunde 2,4 Millionen Euro ein.

Kennengelernt haben sich Mutius und Leitner während ihrer Promotionen in Mathematik und Wirtschaftswissenschaften. Die KI-basierten Algorithmen von Empion entwickelten die Gründerinnen selbst. “Forschung und Entwicklung sind für uns ganz wesentliche Treiber hinter der Qualität unseres Produktes”, so Leitner.

Die Gründerinnen überzeugen im schwierigen Kapitalmarkt – sogar ohne Pitch Deck

Aus einer Analyse der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft EY geht hervor, dass Investments in deutsche Startups weiter eingebrochen sind. Laut der Analyse warben von Januar bis Juni 2023 Wachstumsfirmen rund 3,1 Milliarden Euro ein – 49 Prozent weniger als im ersten Halbjahr des Vorjahres.

Trotz dieser rückläufigen Zahlen überzeugen Mutius und Leitner verschiedenste Venture Capital Fonds, unter anderem auch den Berliner Investor Cavalry Ventures – und das ganz ohne Pitch Deck. “Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz ermöglicht Empion die Aktivierung der passiven Arbeitskräfte und eine passgenaue Kandidaten-Auswahl für Unternehmen jeder Größe. Wir sind fest davon überzeugt, dass diese Lösung eine effiziente und nachhaltige Umverteilung in Zeiten knapper Fachkräfte-Ressourcen fördert. Mit ihrer fachlichen und technischen Expertise haben die Gründerinnen ein Produkt geschaffen, das ideal auf die Anforderungen des aktuellen Arbeitsmarktes abgestimmt ist”, so Stefan Walter, Managing Partner von Cavalry Ventures.

Auch die Bestandsinvestoren VR Ventures/Redstone VC erhöhen ihr Investment aus der Pre-Seed-Runde des vergangenen Jahres signifikant. “Annika und Larissa haben unsere Erwartungen im letzten Jahr weit übertroffen und wir freuen uns, unser Investment deutlich zu erhöhen”, so Samuli Sirén, Co-Founder and Managing Partner von Redstone VC.

Empion hat bereits in kurzer Zeit namhafte Kunden wie Personio, die Volksbanken oder Mazars überzeugt. Der Head of Talent Management von Mazars Germany Lorenz Rogall zieht ein Fazit: „Dank des neuen Verfahrens haben wir Talente gefunden, die sich nicht nur nahtlos ins Team integriert haben, sondern auch langfristig einen echten Mehrwert für Mazars schaffen. Die kulturelle Passung reduziert unsere Fluktuationsquote deutlich – ein großer Treiber hinter ambitioniertem Wachstum.”

Empion setzt auf Unternehmenskultur und Künstliche Intelligenz im Recruiting

99% aller Bewerber wünschen sich eine individuelle Jobsuche, die ihre persönlichen Werte und die Kultur von Unternehmen berücksichtigt. Für Unternehmen wird es wiederum immer wichtiger, Kandidaten zu finden, die zur eigenen Kultur passen. Nur dann gibt es die Chance für eine produktive und langfristige Zusammenarbeit.

Bislang werden die Unternehmenskultur und die gelebten Werte jedoch auf prominenten Recruiting-Portalen kaum berücksichtigt. Die Folge für viele Unternehmen und Bewerber sind ineffiziente Hiring-Prozesse und hohe Mitarbeiter-Fluktuation. Prognosen zeigen: Die Gen Z kommt im Laufe ihrer Karriere auf durchschnittlich 20 verschiedene Arbeitgeber. Kosteneffiziente, aber qualitativ hochwertige Lösungen für dieses Dilemma sind KI-basierte Technologien zur Individualisierung des Recruiting.

“Der KI-Einsatz im Recruiting steht noch ganz am Anfang. Dennoch können wir bereits heute massive Effizienz- und Qualitätsgewinne nachweisen. Intelligentes Matching durch KI wird das Recruiting in den kommenden Jahren grundlegend verändern”, so Mutius.

Um den Entwicklungs- und Anwendungsgrad Künstlicher Intelligenz in der Personalsuche verständlich zu machen, haben die Berliner Gründerinnen das 4-Level-Modell von KI im Recruiting entwickelt: angefangen bei Level 0 (keine Anwendung von KI-Systemen) bis hin zu Level 4 (Autonomes Recruiting).

Mit KI-Systemen zu neun Tagen Time to Hire: der Mazars Case

Kunden wie Personio, die Volksbanken oder Mazars vertrauen der innovativen Recruiting Lösung. Am Beispiel des internationale Beratungsunternehmen Mazars (rund 47.000 Mitarbeitende) wird deutlich, dass der KI-Ansatz von Empion funktioniert.

Dank einer Kulturanalyse und dem Einsatz von KI konnte Empion die Effizienzen im Recruiting enorm steigern: Das KI-basierte Matching reduzierte die “Cost per Hire” auf nur 61 Prozent der bisherigen Kosten mit einer beinahe unschlagbaren „Time to Hire“ von nur neun Tagen.

Bild links Dr. Annika von Mutius, rechts Dr. Larissa Leitner, Quelle Patrycia Lukas

Quelle Empion GmbH

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