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Ergebnis eines interdisziplinären Forschungsverbundes um Berliner Start-up könnte zur Nährstoffergänzung und Diversifizierung unserer Ernährung beitragen

Ein interdisziplinäres Forschungsteam, bestehend aus Lebensmitteltechnologen, Ernährungs- und Agrarwissenschaftlern der Berliner Hochschule für Technik (BHT), Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und der ingarden GmbH, einem FoodTech-Startup aus Berlin, hat nach eigenen Angaben das Ziel erreicht, Vitamine und Nährstoffe genau dort zu erhöhen, wo sie in der Natur vorkommen: im Saatgut. Das Team konnte erstmals nachweisen, dass die Nährstoffkonzentration in ausgewachsenen Keimlingen durch rein organische Vorbehandlung des Saatguts erhöht werden kann.

Hintergrund für das Projekt

Studien zeigen, dass der Vitamin- und Mineralstoffgehalt in Obst, Gemüse und Getreide seit den 1950er Jahren im Median um 5% bis 40% abgenommen hat (D. R. Davis, 2019). Diesen Studien sind die Ursachen u.a. moderne Anbaumethoden und Hochertragssorten, die die Bodenökologie stören und den Mikronährstoffgehalt verringern. Gleichzeitig greifen laut Angaben der Verbraucherzentrale immer mehr Menschen in Europa und Amerika zu Vitaminpräparaten, die oft synthetisch und aus Gentechniklaboren stammen und nicht immer wirksam sind.

„Bei ingarden haben wir uns gefragt, wie die Nährstoffunterversorgung in Industrieländern und die Nutzlosigkeit gängiger Vitaminpräparate zusammenpassen. Wir sind begeistert von den Ergebnissen und glauben, einen wichtigen Schritt zur Revolutionierung unserer Ernährung gemacht zu haben“, sagt Christian Saitner, Gründer von ingarden.

Forschungsprojekt führt zu signifikantem Magnesiumanstieg in Senf-Keimlingen

Das Forschungsteam wählte Keimsaatgut (auch sog. Microgreens-Saatgut) aufgrund seiner hohen Nährstoffkonzentration, der schnellen Erntezeit von 7 Tagen und der einfachen Durchführung der Keimung ohne Erde in Privathaushalten. Das Projekt zeigte, dass die organische Biofortifikation von Senf-Microgreens-Saatgut mit einem essenziellen Mikronährstoff wie Magnesium in erdeloser Kultur erfolgreich ist. Die Nährstoffanalyse von Bilacon bestätigt eine Magnesiumsteigerung von bis zu 66% in den angereicherten Senf-Microgreens im Vergleich zur Kontrollprobe. Diese Methode könnte zur Ergänzung und Diversifizierung der Ernährung beitragen, insbesondere da sie unabhängig von natürlichen Lichtverhältnissen funktioniert. Die Magnesium-Anreicherung hatte keinen Einfluss auf die Pflanzenhöhe, den Geschmack oder das Gewicht.

Beteiligte Partner
Der Durchbruch gelang im Labor von Prof. J. Mäder an der BHT mit Unterstützung von ingarden, die das Bio-zertifizierte Saatgut und hydroponische Anbaugeräte bereitstellte. An der Sporthochschule Köln stellte ein Team um Prof. M. Thevis sicher, dass die natürliche Nährstofferhöhung keine Dopingrisiken für Spitzensportler birgt. Prof. K. Mühling von der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, der zahlreiche Veröffentlichungen zur Biofortifikation vorweisen kann, unterstützte die Grundidee.

„Durch die Kombination von Technologie und Natur definieren wir die Essenz von essbaren Pflanzen neu und machen jede Mahlzeit zu einem Schritt hin zu optimaler Gesundheit und Umweltbewusstsein“, so Prof. Jens Maeder von der BHT.

Ein Beitrag zur globalen Gesundheit

„Unser Ziel ist es, die globale Mikronährstoffversorgung zu verbessern und gleichzeitig die Umwelt zu schonen“, erklärt Saitner. „Unser Bio-angereichertes Saatgut kann den Bedarf an synthetischen Ergänzungsmitteln reduzieren und die Aufnahme lebenswichtiger Nährstoffe auf natürliche Weise erhöhen.“

Verfügbarkeit

Das erste marktreife Produkt des Projekts, Bio-zertifizierte Senf-Microgreens mit bis zu 66% mehr Magnesium, ist über ingarden.de und ausgewählte Apotheken erhältlich. Die Partnerschaft mit ingarden ermöglicht den automatisierten Anbau nährstoffoptimierten Saatguts in Privathaushalten.

Bild:Senf

Quelle:ingarden

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