StartStartupsEye-Able® schließt Series A-Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro ab

Eye-Able® schließt Series A-Finanzierung in Höhe von 20 Millionen Euro ab

Digitale Barrierefreiheit:

  • Eye-Able® festigt Position als Deutschlands führende Software für digitale Barrierefreiheit
  • Yttrium führt die Finanzierung als Lead-Investor, der Bestandsinvestor 5I Ventures des Ex-SoftwareONE-CEOs Dieter Schlosser stockt auf
  • Erstes Start-up Europas mit inklusivem Geschäftsmodell erreicht Series A
  • Finanzierungsmittel für Expansion in die europäischen Märkte Frankreich, Italien, Spanien, Polen sowie Großbritannien vorgesehen

Die Gründer von Eye-Able®, der führenden deutschen Software für Barrierefreiheit im Internet, geben den erfolgreichen Abschluss einer Finanzierung über 20 Millionen Euro bekannt. Investoren sind der B2B Technologie Fund Yttrium und der bestehende Investor Dieter Schlosser, Ex-CEO von SoftwareONE mit seinem Investmentfonds 5I Ventures. Joshua Kimmich, Kapitän der deutschen Fußballnationalmannschaft, und Harald Krüger, ehemaliger CEO von BMW zählen unter anderen schon länger zu den Investoren. Mit Eye-Able® gelingt es dem ersten Start-up Europas mit inklusivem Geschäftsmodell eine Series-A-Finanzierung zu erhalten.
„Eye-Able® hat uns aus mehreren Gründen begeistert“, sagt Dr. Julian Mattes, Partner bei Yttrium in Frankfurt. „Die digitale Barrierefreiheit und damit die Verbesserung der Nutzbarkeit des Internets für alle Menschen, ist ein zentrales Thema mit großem Nutzen für die Gesellschaft. Eye-Able® hat in diesem Bereich alle Voraussetzungen, um sich zum Software-Marktführer zu etablieren: Hervorragende Kundenreferenzen wie Roche, skalierungsfähige Software für alle Größen von öffentlichen und privaten Kunden und was einzigartig ist, ein exzellentes Team um Oliver und Tobias Greiner, Eric Braun und Chris Schmidt, die durch ihre persönliche Erfahrung seit dem ersten Tag davon getrieben sind, das Internet barrierefrei zu machen.“

Lösung zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt gebracht
„Uns war zwar mit der Gründung im Oktober 2020 klar, dass wir das Richtige tun.“ sagt Oliver Greiner, Mitgründer von Eye-Able®. „Aber damals haben wir weder an eine Series-A-Finanzierung in zweistelliger Millionenhöhe noch an eine europäische Expansion gedacht. Umso großartiger fühlt sich das jetzt an. Und das kurz vor dem hoffentlich letzten Black Friday mit Barrieren im Internet!“ Neben Deutschland, wo Eye-Able® bereits Software-führend ist, will das Gründerteam nun in europäische Märkte mit großem Wachstumspotential wie Großbritannien, Frankreich, Italien, Spanien und Polen expandieren. Chris Schmidt, ebenfalls Mitgründer erklärt: „Die Unterstützung der Investoren verstehen wir als Vertrauensbeweis, für den wir dankbar sind. Für das ganze Team ist das ein Motivationsschub weiterhin mit voller Konzentration unsere Vision zu realisieren: ‚Einfach für alle‘ – wir wollen die digitale Welt für alle zugänglich machen, unabhängig von Behinderungen. Dabei spielt uns der European Accessibility Act in die Hand.“

Für viele Webseitenbetreibende wurde Eye-Able® als Software zum richtigen Zeitpunkt auf den Markt gebracht. Die Europäische Union hat mit dem European Accessibility Act (EAA) eine Richtlinie erlassen, die es zum Stichtag 28. Juni 2025 zur Pflicht macht, Online-Angebote, die sich an Konsumentinnen und Konsumenten richten, barrierefrei zu gestalten. Dies gilt für den gesamten kommerziellen Online-Handel, ebenso wie für Reiseportale einschließlich Fluggesellschaften und öffentlichem Personennahverkehr sowie den Ticketverkauf für Veranstaltungen, aber auch für Banken, Versicherungen und Versorgungsunternehmen. In Deutschland wird der EAA im Barrierefreiheitsstärkungs-gesetz (BFSG) umgesetzt. Losgelöst vom EAA müssen auch die digitalen Angebote der öffentlichen Hand, darunter Städte, Kommunen, Landes- und Bundesbehörden, laut einer anderen EU-Regulierung barrierefrei gestaltet sein.

Persönliche Erfahrung führt zur Gründung
Die Gründungsgeschichte ist eng an eine persönliche Erfahrung des Mitgründers Oliver Greiner geknüpft. Sein Schulfreund Lennart hat eine genetisch bedingte Krankheit, wegen der er heute nur noch über 10 Prozent Sehvermögen verfügt. Aufgrund digitaler Barrieren musste er sein Studium abbrechen. Das trieb Oliver Greiner an, eine Lösung für ein barrierefreies Internet zu entwickeln. Im Oktober 2020 gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Tobias Greiner sowie Eric Braun und Chris Schmidt die Web Inclusion GmbH, die hinter der Software Eye-Able® steht. Ein Jahr später gelang der Markteintritt.

Die Software prüft, ob Webseiten BITV- und WCAG-konform sind. BITV steht für Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung, WCAG für Web Content Accessibility Guidelines. Dies sind Standards in Deutschland, die WCAG gilt darüber hinaus als globale Richtline für Barrierefreiheit von Online-Angeboten. Im Sommer 2024 testete Aktion Mensch die 71 größten Webseiten deutscher Online-Shops.[1] Nur ein Fünftel der Seiten entsprachen den WCAG-Kriterien. „Für Menschen mit Behinderung bedeutet das eine Benachteiligung im Alltag und leider wird es kaum besser. Täglich werden mehr neue Webseiten im Netz mit Barrieren frei geschaltet als ohne“, sagt Oliver Greiner. „Dabei schaden sich die Unternehmen selbst. Denn ihnen entgehen weite Teile der Kaufkraft von Menschen mit Behinderung. Das sind immerhin knapp 8 Millionen Menschen in Deutschland“, gibt er zu bedenken. Greiners Schulfreund Lennart arbeitet heute als Produkttester für Eye-Able®.

Erst Wachstum in Rekordgeschwindigkeit, jetzt Expansion in europäische Märkte
Bereits ein Jahr nach offizieller Markteinführung der Softwarelösung, im Sommer 2022, konnte das Team starke Wachstumszahlen von bis zu 400 Prozent Year-Over-Year-Growth verzeichnen. Heute sind es mehr als 2.000 Kundinnen und Kunden, die mit Eye-Able® 15.000 Webseiten kuratieren, über 90 Prozent von ihnen sind aus Deutschland. Zur größten Kundengruppe gehören öffentliche Auftraggeber, vor allem Kommunen, aber auch Landesministerien und Bundesprojekte. In den letzten Monaten sind immer mehr Unternehmen hinzugekommen, darunter auch sogenannte Blue Chips, etwa die Deutsche Telekom, die Hypo-Vereinsbank und Thomann aus Deutschland sowie Roche aus der Schweiz und Panini als internationaler Player.
Schon im Sommer dieses Jahres hat Eye-Able® Teams in Singapur, Amsterdam, Paris und Warschau aufgebaut, nachdem das Start-up in den jeweiligen Märkten erste Nachfragen bedient hat. In Italien gibt es seit längerem eine bestehende Kundenbasis und Mitarbeitende, Eröffnungen von Niederlassungen stehen kurz bevor. „Die EU-Auslandsmärkte haben eine Gemeinsamkeit. Wie in Deutschland unterliegen auch sie dem EAA“, erklärt Chris Schmidt. „Zugleich gibt es einen grundlegenden Unterschied: Während wir in Deutschland zunächst vor allem Kundinnen und Kunden aus der kommunalen Verwaltung betreut haben, schließen wir in den Auslandmärkten zunehmend Verträge direkt mit Unternehmen – darunter auch sehr großen Firmen – ab.“ In Großbritannien ist die Situation noch einmal anders. Dort ist das Bewusstsein für Inklusion im Allgemeinen und auch für digitale Barrierefreiheit größer als in den meisten EU-Ländern.

Bild:Eye-Able Gründerteam

Quelle:APCO worldwide

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