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Selbst gemachte Hürden

Wie sich Unternehmen beim Wachstum selbst im Weg stehen

Wachstum ist das Ziel eines jeden Unternehmens. Ob Personal, Produktpalette, Image oder Bekanntheitsgrad – den Bestrebungen in all diesen Bereichen liegt immer ein Kerngedanke zugrunde: wirtschaftliches Wachstum. Doch wie in der Natur und in der Evolution sind Wachstum und Optimierung nur möglich, wenn man nicht stehen bleibt. Was heißt das konkret für Unternehmen?

Zu viel Dynamik bringt Stillstand

Seit Beginn des Jahrtausends haben sich Entwicklungen und Veränderungen rasant beschleunigt, insbesondere im Bereich der Digitalisierung und künstlicher Intelligenz. Dies hat zu einem neuen Verständnis von Alltag, Arbeit und Werten geführt, das sowohl den privaten als auch den beruflichen Bereich betrifft. Dadurch zeigen sich in der Unternehmenswelt zwei stark unterschiedliche Ausrichtungen: Zum einen gibt es die jungen Generationen, die mit innovativen Ideen recht risikobereit Start-ups gründen. Doch hat sich in der Praxis gezeigt, dass Unternehmen, die zu schnell wachsen wollen, ob nun in Größe oder Angebotspalette, nicht immer am Markt bestehen.

Oft wird hier das übernommen, was die Generationen Z und Alpha begleitet – Multitasking und mehrdimensionales, trendorientiertes Agieren. Was zunächst dynamisch und fortschrittlich wirkt, kann jedoch in der Praxis schnell zu Problemen führen. Trotz zahlreicher, aneinandergereihter Meetings fehlen durch flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und andere New-Work-Maßnahmen Kollegen und Kolleginnen häufig der direkte Austausch und die fokussierte, gemeinsame Zusammenarbeit an einer Aufgabe bis zum Ziel. Damit werden praktische Umsetzungen zum Teil schwieriger.

Zu viel Aktivität auf einmal kann also die Produktivität sogar beeinträchtigen und wiederum zur Stagnation führen, indem Aufgaben nicht termingerecht fertig werden und sich Entwicklungen ziehen. Gleiches gilt auch für zu schnelles Vorantreiben, insbesondere wenn es um Produktentwicklung und -herstellung geht. Mitunter ist dies bei Start-ups zu verfolgen. Ist das Markteinstiegsprodukt sehr gut, kann es vorkommen, dass neue Folgeprodukte nicht mehr der gleichen Qualität entsprechen oder Kundenerwartungen nicht erfüllen können.

Der Grund: Das Erstprodukt wurde meist jahrelang erprobt, beforscht, optimiert und dann an den Markt gebracht. Erhalten Nachfolger nicht die gleiche Zeit, weil der Druck, am Markt zu bestehen und zu liefern, nun so groß ist, kann das auf Kosten der Qualität gehen. Die Faktoren Zeit und Qualität sind jedoch auch heutzutage für den Absatz beide von hohem Stellenwert, sodass es hier auf jeden Fall ratsam ist, sich bei der Entwicklung von Innovationen mehr Zeit zu lassen, um den langfristigen Erfolg sicherzustellen.

Zu wenig Dynamik bringt auch Stillstand

Auf der anderen Seite gibt es Unternehmen, die aufgrund ihrer langjährigen Marktpräsenz, Erfahrung oder aufgrund bereits hoher Umsätze und Gewinne in einem bequemen Stillstand verharren. Insbesondere Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen keine besonderen Adaptionen benötigen, weil sie keinen Trend-, Saison- oder Nachfrageschwankungen unterliegen, gehören dazu. Im Gegensatz zu agilen Unternehmen können jedoch alteingesessene Strukturen Innovationen und Weiterentwicklungen hemmen, da oft an traditionellen Abläufen festgehalten wird.

Hier besteht oft die besondere Herausforderung, die Generationenverschmelzung von erfahrenen und jungen Mitarbeitenden sowie deren unterschiedlichen Führungsstilen zu bewältigen. Routinen und Erfahrungen bieten zwar Sicherheit, senken Fehlerquoten und steigern die Qualität, aber sie können auch dazu führen, dass Unternehmen den Anschluss an neue Entwicklungen verlieren.

Es ist daher wichtig, sich den Marktentwicklungen entsprechend kontinuierlich weiterzuentwickeln und anzupassen, um wettbewerbsfähig und „am Ball“ zu bleiben. Unternehmen, die zu lange an alten Strukturen festhalten, riskieren den Verlust von Marktnähe und könnten Schwierigkeiten bekommen, auf Veränderungen zu reagieren, wenn sie erst spät erkennen, dass Anpassungen notwendig sind.

Wachstum bedeutet immer ein gewisses Risiko

Geschäftsführende handeln wesentlich weitsichtiger und langfristiger erfolgsorientiert, wenn sie Entwicklung und Wachstum zulassen und die jungen Generationen Y, Z und Alpha einbeziehen. Durch die Verbindung von innovativen Ideen der jungen Generationen mit dem Praxiswissen erfahrener Fachkräfte können Chancen erkannt und genutzt werden. Entwicklung bedeutet immer ein gewisses Risiko. Doch nur wer bereit ist, Neuland zu betreten oder Risiken einzugehen, kann Ufer erreichen, die andere Unternehmen vielleicht noch meiden, und somit am Markt einen Vorteil erlangen.

Eine Kombination von frischen Ideen und langjähriger Expertise hilft dabei, realistische Pläne zu entwickeln, Potenziale zu identifizieren und Grenzen zu erkennen. Denn auch wenn Gen Z und Alpha nah an Trends sind und zukunftsorientierte Veränderungen besser einschätzen können, verfügen sie zumeist noch nicht über die Erfahrung, Visionen und Ideen zielgerichtet umzusetzen. Und nicht immer bedeutet ein Risiko einzugehen gleich das ganze Unternehmen in Gefahr zu bringen und nicht immer muss es dabei um Produkte oder Dienstleistungen gehen.

Vor allen für die Optimierung interner Abläufe, Vereinfachungen, Zeit- und Kostenersparnisse können Angestellte sehr effektive Vorschläge vorbringen, da sie ihre Arbeitsabläufe in ihrer Abteilung direkt erleben und so gut einschätzen können, in welche Richtung man wachsen sollte, um produktiver zu arbeiten. Zur Veränderung oder Optimierung von Dienstleistungen oder Produkten ist es ratsam, mehr Gewicht auf Kunden- oder Vertriebsfeedbacks zu legen und die eigenen Mitarbeitenden zu ihren Ansichten anzuhören, die wissen, was Kunden und Kundinnen kaufen. Denn letztendlich geht es darum, zu verstehen, was Konsumentinnen und Konsumenten wirklich möchten.

Autor
Jürgen Effner, Geschäftsführer der TOPREGAL GmbH. Mit Regal- und Betriebstechnik und Transport- und Hubgeräten ist sie seit 15 Jahren zuverlässiger Partner bei Einrichtungsfragen für Lager und Unternehmen. Sowohl bei der Unternehmensführung als auch bei den Verkaufsprodukten legt Effner großen Wert auf Nachhaltigkeit.
Weitere Informationen unter www.topregal.com

Bild:Bildquelle TOPREGAL GmbH Geschäftsführer Jürgen Effner

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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