StartAllgemeinTesla Model 3: Ein iPhone auf vier Rädern.

Tesla Model 3: Ein iPhone auf vier Rädern.

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Tesla Model 3 Fotos: Tesla

Eigentlich wäre die Geschichte um den neu vorgestellten Tesla “Model 3” schnell erzählt:
Ein sportlicher 5-Sitzer, von 0 auf 100 km/h in unter 6 Sekunden, serienmässig mit Autopilot, ab 35.000 US$, und mit über 115.000 Bestellungen binnen 24 Stunden. Der “Big Bang” erinnerte ein wenig an Apple und die guten alten Zeiten des exklusiven iPhone.

Frühaufsteher in Europa verfolgten Elon Musks Präsentation des neuen “Model 3” per Livestreaming:

Schauen wir einen Tag später auf Elon Musks Twitteraccount, sind 232.000 Autos vorbestellt und mit jeweils 1.000 Dollar angezahlt. Die Fahrzeuge werden aber erst Ende 2017 produziert. Bei Twitter entdecken wir einen Kommentar, dass es war “wie früher beim Trabbi”: Erst zahlen, dann warten. Ob künstliche oder reale Verknappung – der Effekt ist der Gleiche.

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Der Revolutionär und das “Türsteherprinzip”

Vor den Stores wartende Kunden und Fans sind bei Apple spätestens seit 2007 Kult, aber im Automobilsektor eher neu. Jetzt sind es “Tesla-Jünger”, die neuen Traumkunden der Automobilindustrie, die vor den Tesla-Stores nächtigen. Längst hat sich die Marke zum “Revolutionär” der Branche und zu einem Kult entwickelt.

Elon Musk hat mit dem Roadster bewiesen, dass sich Fahrspass und Elektromobilität nicht ausschließen. Mit dem “Model S” wird die Premiumklasse bedient und nun geht es an den Massenmarkt mit dem “Model 3”. Reichweitenskeptikern wird mit der Vorstellung der zukünftigen Ladestellenversorgung ihr Hauptargument genommen. Die geplante “Gigafactory” stellt die Produktionsengpässe aufs Abstellgleis.

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345 km Reichweite mit dem Model 3

 

Der Saubermann und das „gute Umweltgefühl”

Bleibt die Klimafrage. Steuerliche Vorteile für CO2-freie Automobile oder länderspezifische Entscheidungen, wie dass von Norwegen geplante Verbot von Autos mit Benzinmotor, spielen Elon Musk in die Karten. Hinzu kommt das gute Gefühl, mit elektrisch angetriebenen Fahrzeugen die Umwelt nicht zu belasten.

Ich frage mich: Was ist in den Chefetagen der großen Automobilhersteller los? Ist Elon Musks “Model 3” für die “Grossen” ein nicht endender Aprilscherz? Vor Jahren tauchte der Begriff “Servicewüste” auf und wer sich auch heute noch mit dem Thema Autoanschaffung auseinandersetzt, bekommt diese in brutaler Härte zu spüren.

Die Autoindustrie und ein “toter (Benzin-)Gaul”

Pre-Sale heisst in Deutschland nicht, “Rufe den Kunden so lange an, bis er kauft”. After-Sale heisst nicht “Rufe den Kunden 3 Monate vor Leasingende an, um den nächsten Deal “safe” zu machen”. Auch hier ist Tesla mit angelsächsischer Geschäftskultur auf der Überholspur.

Meine Empfehlung nach der Vorstellung des “Model 3” lautet: Tesla-Mitbewerber: Schaut mal in den Rückspiegel! Einen lauten Motor werdet ihr nicht mehr hören, der Euch überholt. Der Überholvorgang passiert nicht heute und nicht morgen, aber schneller als Ihr glaubt. Und leiser, als Ihr womöglich befürchtet.

Fotos: Tesla

Stefan Kny
Stefan Knyhttps://www.gruendermetropole-berlin.de
Stefan Kny schreibt über ausgewählte Startupthemen und Artikel, die Startups Wissen vermitteln sollen. Stefan ist Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins Paul F. Kontakt: stefan(at)gruendermetropole-berlin.de
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