Umsatz verdoppeln als Tec-Unternehmen: Wichtige Punkte, die Tec-Start-ups berücksichtigen sollten
In Start-up-Unternehmen sind Wachstum und Umsatzsteigerung existenziell wichtig – Stillstand ist gerade während der Anfangsphase mit dem Aus des Businesses gleichzusetzen. Deshalb befinden sich Gründer in der Regel kontinuierlich auf der Suche nach Möglichkeiten, um ihre Produkte besser zu platzieren, ihre Marketingstrategie noch effizienter zu gestalten und den Kundenservice weiter auszubauen. Gerade Tec-Start-ups befinden sich dabei im Wettstreit mit vielen Konkurrenten, denn die Branche ist stark umkämpft. Wie kann also der Umsatz als Tec-Unternehmen nicht nur gesteigert, sondern sogar verdoppelt werden?
Tatsächlich ist das Produkt selbst nur ein Punkt, der über Erfolg und Misserfolg entscheidet. Ebenso wichtig sind die Vermarktung und die Positionierung. Wer hier eine kluge Strategie verfolgt und sich von der Konkurrenz abhebt, macht aus einem guten Produkt ein außergewöhnliches. Die folgenden Tipps können Tec-Unternehmen bei diesem Vorhaben unterstützen.
Maßnahmen auf das Business abstimmen und auf Individualität achten
Die Konkurrenz unter den Tec-Unternehmen ist groß; gerade deshalb ist es wichtig, herauszuarbeiten, was das eigene Business von anderen seiner Art abhebt und darauf den Fokus bei Marketingmaßnahmen zu legen. Das betrifft zum einen die Platzierung. Um mit dem eigenen Produkt erfolgreich zu sein, müssen diejenigen, die Interesse daran haben könnten, also die Zielgruppe, davon erfahren. Daher muss vorab analysiert werden, wo die Zielgruppe anzutreffen ist. Genau dort sollten dann auch die Marketingmaßnahmen platziert werden, um möglichst viele potenzielle Kunden anzutreffen.
Zum anderen sollte auch die Präsentation des Produkts und des Unternehmens gut durchdacht sein. Durch regelmäßigen Austausch mit anderen Tec-Start-ups ist in der Branche in der Regel bekannt, welche Strategien erfolgreich sind. Dennoch sollte ein Tec-Business niemals eine solche Vorgehensweise einfach nur kopieren. Stattdessen muss jede Maßnahme auf die Besonderheiten des eigenen Unternehmens angepasst werden. Wenn ein potenzieller Kunde schließlich die Wahl hat, ob er sich für ein Original oder die reine Kopie davon entscheidet, wird normalerweise nicht der Kopie der Vorzug gegeben.
Stabile Kundenbindungen fokussieren
Eine weitere Maßnahme, um die Umsätze deutlich zu steigern, ist die Pflege der Kundenbeziehungen. Dazu gehört beispielsweise der Aufbau eines guten Customer Success, um eine hohe Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Auch Feedback ist ein wichtiges Instrument zur Erzeugung langfristiger Kundenbindungen. Dadurch kann einerseits ermittelt werden, ob es Optimierungspotenzial bei der Abwicklung eines Kaufs gibt. Andererseits bekommen die Kunden die Möglichkeit, Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Werden diese dann vom Unternehmen berücksichtigt – beispielsweise durch die Implementierung einer neuen Funktion -, fühlen sich die Kunden gesehen.
Davon abgesehen kann so auch eine Upselling-Strategie verfolgt werden, bei der die Kunden die Wahl zwischen Basis- und Premium-Versionen des Produkts haben. Das hat den Vorteil, dass diese Kunden nicht erst noch gewonnen werden müssen, sondern grundsätzlich schon vom Unternehmen wissen und von dessen Produkt überzeugt sind. Da die Neukundengewinnung um ein Vielfaches aufwendiger ist als die Umsatzsteigerung mithilfe von Bestandskunden, sollten alle Möglichkeiten in diesem Bereich ausgereizt werden.
Geeignete Mitarbeiter einstellen
Für langfristigen Erfolg im Unternehmen sind unter anderem die Mitarbeiter entscheidend. Viele Gründer träumen davon, die besten Fachkräfte, die in der Branche verfügbar sind, von sich zu überzeugen. Tatsächlich ist dies allerdings nicht erstrebenswert. Zum einen sind sich solche Fachkräfte in der Regel ihres Wertes sehr bewusst und haben entsprechend hohe Gehaltsvorstellungen. Für ein Start-up, das sich gerade erst am Markt etablieren möchte, übersteigt dies meist das Budget. Zum anderen haben sich besonders qualifizierte Mitarbeiter häufig ein eigenes Kundennetzwerk aufgebaut. Dieses lässt sich jedoch nur schwer von einem Unternehmen zum nächsten übertragen, ohne an Glaubwürdigkeit zu verlieren.
Besonders geeignete Mitarbeiter zeichnen sich stattdessen durch eine hohe Bereitschaft, etwas Neues zu lernen, aus. Sie sind offen für innovative Ansätze, in ihren Ansichten und Vorgehensweisen nicht festgefahren und haben kein Problem damit, auch mehrmals die verwendete Strategie zu ändern – schließlich ist gerade Lernen durch Versuch und Irrtum ein häufig angewendetes Verfahren in Tec-Start-ups.
Die Kennzahlen des Unternehmens im Blick behalten
Zuletzt sollten für nachhaltigen Erfolg stets die Zahlen, die das Unternehmen schreibt, beobachtet werden. Dabei muss der Fokus auf relevanten Kennzahlen liegen, unter anderem der Conversion Rate, Profitabilitätskurven und den Unit Economics. Nur so kann ein Start-up rechtzeitig erkennen, in welchen Bereichen die Investitionen Früchte tragen und wo das Geld ins Leere läuft.
Eine gute Strategie in diesem Zusammenhang umfasst drei Schritte. Zunächst sollte für jede Investition klar begründet werden, was man sich dadurch erhofft. Ist das geklärt, muss ein realistischer Zeitrahmen gesetzt werden, innerhalb dessen sich zeigen muss, ob die Maßnahme erfolgreich ist. Dafür benötigt man geeignete Verfahren zum Messen des Erfolgs. Das kann ein bestimmter monatlicher Umsatz sein, eine angestrebte Steigerung der Produktivität oder eine Erweiterung der Reichweite im Hinblick auf die Marketing-Maßnahmen. Mit einer solchen geplanten Vorgehensweise können Start-ups jederzeit ihre aktuelle Strategie anpassen.
Autor
Maximilian Karpf ist der Geschäftsführer von FM Sales. Gemeinsam mit seinem Team berät er Start-ups sowie kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) zu Marketing-, Vertriebs- und Personalprozessen.
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