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Von 9:16 zu 16:9?

Sowohl im Marketing – insbesondere im Bereich der audiovisuellen Medien, als auch im Film findet eine transformative Entwicklung statt. Traditionelle Filme im 16:9 Format, die jahrzehntelang der Standard für Kinos und Fernseher waren, stehen nun in Konkurrenz um die Aufmerksamkeit und Zeit der Konsument*innen zu neuen 9:16 Formaten, die für mobile Geräte und Social Media optimiert werden. Diese Veränderung stellt sowohl die Filmindustrie als auch das Marketing vor bedeutende Herausforderungen… aber eben auch Chancen.

Die Verschiebung von 16:9 zu 9:16 symbolisiert einen größeren Wandel in der Art und Weise, wie Inhalte konsumiert und vermarktet werden.

Um erfolgreich zu sein, müssen sowohl die Filmindustrie als auch das Marketing flexibel und innovativ bleiben, um die Vorteile beider Formate zu nutzen und den sich ständig ändernden Anforderungen der Zielgruppen gerecht zu werden.

Dynamik der neuen und klassischen Medien

Wie können die neuen Medien das klassische Medium des Films also unterstützen? Sowohl in der Vermarktung und Positionierung der fertigen 16:9 Arbeit, als auch in der inhaltlichen gestalterischen Entwicklung. Wie sehr beeinflussen die Entwicklungen der sozialen Medien vielleicht sogar die Gestaltung des Films? Und wie können die beiden Formate verbunden werden?

Während meiner Forschungsphase für meine Bachelorarbeit bin ich umgezogen – ungünstiger Zeitpunkt – aber in Berlin kann man sich das nicht aussuchen. Nun, als ich mit meiner Mum einen neuen Tisch kaufen bin kommen wir mit der Verkäuferin ins Gespräch – sie hat einen 13-jährigen Sohn, der die meiste Zeit an seinem Handy hängt und TikTok-Videos schaut. Seine Noten sind schlechter geworden (das ist hier sicherlich erstmal nicht beunruhigend… diese Anfangsphase der Pubertät ist kompliziert genug) dann erzählt sie aber weiter, er habe nicht einmal mehr die Konzentration, um einen Film zu gucken. Stattdessen schaue er parallel ständig Handy-Videos.

Dieses Beispiel ist nicht repräsentativ. Es bestätigt jedoch, ja fast stichprobenartig, eine Entwicklung, die bereits in diversen wissenschaftlichen Arbeiten belegt wird. Die Aufmerksamkeit und Konzentration junger Menschen lassen nach.

Wie können Filmemacher*innen also, unter Berücksichtigung des veränderten Mediennutzungsverhaltens Jugendlicher, die neuen Medien einsetzen, um diese junge Zielgruppe zu erreichen?

Die heutigen Jugendlichen werden in 10 Jahren zu den Erwachsenen gehören. Bei der Entwicklung der Aufmerksamkeitsspanne zeichnet sich keine Entschleunigung an. Im Gegenteil: Es ist mit weiteren Verkürzungen zu rechnen. Wie kann man also junge und langfristig – alter unabhängig – Menschen wieder für die Kunst des Films begeistern? Kann man vielleicht sogar Drehbücher unter Berücksichtigung von Social Media Trends schreiben?

Die älteren Jahrgänge der Generation Z, zu denen ich gehöre, sind mit den ersten Schritten der Digitalisierung aufgewachsen: In der Grundschule haben wir das Tippen an riesigen Computerbildschirmen gelernt, in der weiterführenden Schule wurden dann irgendwann Smartboards eingeführt, die von den Lehrkräften mühselig in den Unterricht integriert werden mussten. Und mittlerweile ist die digitale (wissenschaftliche) Recherche standardisiert und wir arbeiten zunehmend mit AI.

Ich habe mich in meiner Abschlussarbeit an der Universität der Künste Berlin mit dem möglichen Zusammenspiel der klassischen Medien Film, Fernsehen & Kino und der neuen sozialen Medien im Kontext des Marketings und der Filmgestaltung beschäftigt.

Zusammenfassende Erkenntnis

Die Nutzer*innen der Generation Z bevorzugen digitale Kurzformate! Eine erfolgversprechende Strategie, um die Generation Z zu begeistern ist das Setzen auf TikTok, YouTube und Instagram. Wie zu erwarten – eigentlich ziemlich selbstverständlich.
Weiterführend habe ich gefragt, inwiefern sich 16:9 Filme anhand der Social Media Trends gestalten lassen. Also aus einer Trendwelle heraus einen kompatiblen Film schreiben, der den Zeitgeist trifft – ein Versuch, Filmarbeiten kommerziell abzusichern, indem sie für die Social Media Vermarktung entwickelt werden. Gerne stelle ich die vollständige Arbeit bei Interesse zur Verfügung (john@hhamburchskoepfe.de).

Autor: John Seelandt hat an der UdK Berlin studiert und währenddessen an diversen Film-, Musikvideo- sowie Werbefilm-Produktionen, Installationen und Fersehformaten gearbeitet. Er ist Gründer von HHAMBURCHS KÖPFE, Stipendiat und Creative Director. Derzeit studiert er im Master an der Filmuniversität in Potsdam.

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Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder.

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