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Barrierefreie Büroküche: das sollte man beachten

Eine barrierefreie Büroküche sollte so gestaltet werden, dass sie von Menschen mit körperlichen Einschränkungen selbstständig und ohne Hürden genutzt werden kann. Worauf Sie dabei achten müssen und wie Sie den Ansprüchen der Barrierefreiheit gerecht werden können, erfahren Sie hier.

1. Wichtige Richtwerte

Um für Barrierefreiheit in der Büroküche sorgen zu können, ist es wichtig, genügend Raum zu schaffen, damit sich Menschen mit Rollstuhl oder Rollator uneingeschränkt bewegen können. Es gibt daher einige Richtwerte, die bei der Planung berücksichtigt werden sollten.

Der Raum, den Sie für Ihre Büroküche vorgesehen haben, sollte auch nach dem Einbau der Küche über eine Bewegungsfläche von mindestens 150 x 150 cm verfügen. Dies ist eine grundlegende Voraussetzung dafür, dass Menschen mit Rollstuhl genug Platz zum Wenden haben.

Ähnlich verhält es sich mit der Breite der Türen. Diese sollten ein Mindestmaß von 90 cm aufweisen, damit eine Durchfahrt mit dem Rollstuhl problemlos möglich ist. Außerdem sollten Sie darauf achten, dass sich keine Schwellen in Ihren Türen befinden.

Besonders wichtig für eine Küche ist darüber hinaus die Höhe der Arbeitsfläche. Um Menschen mit Rollstuhl gerecht zu werden, sollte diese 82 cm über dem Boden positioniert werden und unterfahrbar eine Beinfreiheit von 67 cm aufweisen. Im Idealfall setzen Sie auf eine Arbeitsplatte, deren Höhe sich per Tastendruck individuell anpassen lässt.

Eine barrierefreie Büroküche sollte also auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden zugeschnitten werden. Um zu gewährleisten, dass die benötigten Maße zu 100% stimmen, sollte unbedingt auf die Expertise einer professionellen Planung in einem Küchenstudio zurückgegriffen werden. Die Expertinnen und Experten helfen Ihnen dabei, die Barrierefreiheit in Ihrer Büroküche sachgemäß und verantwortungsvoll in die Realität umzusetzen.

2. Individuelle Platzierung von Steckdosen und Lichtschaltern

In den meisten Fällen sind die Standardhöhen von Steckdosen und Lichtschaltern für Menschen mit besonderen Bedürfnissen ungeeignet. Rollstuhlfahrerinnen und Rollstuhlfahrer können diese beispielsweise nicht problemlos erreichen.

Dementsprechend sollten Sie die Platzierung von Steckdosen und Lichtschaltern individuell an die Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden anpassen. Dabei gilt es auch zu beachten, dass sie für Menschen im Rollstuhl leicht anzufahren sind.

3. Leicht erreichbarer Stauraum

Prinzipiell bieten Unterschränke eine barrierefreie Option für geeigneten Stauraum in der Küche. Allerdings sollte dabei auf Schwingtüren verzichtet werden. Diese werden nach außen geöffnet und versperren Menschen mit Rollstuhl somit den Weg.

Oberschränke stellen zwar wertvollen Stauraum vor allem in einer kleinen Küche dar, können im Sinne der Barrierefreiheit jedoch zum Problem werden. Je nach Höhe, in der sie montiert werden, können sie von Menschen mit besonderen Bedürfnissen nicht mehr erreicht werden.

Um dem vorzubeugen, können Sie die Oberschränke in Ihrer Büroküche an einem Schienensystem befestigen und sie somit vertikal beweglich machen. Im Optimalfall lassen sich diese per Tastendruck ganz einfach absenken.

4. Funktionelle Gestaltung der Arbeitsfläche

Um ein hohes Maß an Barrierefreiheit zu gewährleisten, sollten Sie die Arbeitsfläche in Ihrer Büroküche so gestalten, dass sich ein reibungsloser und kraftsparender Arbeitsablauf daraus ergibt. Dabei ist vor allem auf die Anordnung zu achten.

Menschen, die in ihrer Gehfähigkeit eingeschränkt sind, profitieren beispielsweise davon, wenn sich die Arbeitsplatte unmittelbar neben dem Herd und der Spüle befindet. So können sie in der Büroküche arbeiten, ohne unnötige Umwege zurücklegen zu müssen.

Bei der Spüle empfiehlt es sich, auf einen ausziehbaren Brauseschlauch zu setzen. So lässt sich das Abspülen maßgeblich erleichtern. Für Menschen, deren Sehfähigkeit beeinträchtigt ist, ist es zudem wichtig, gut ertastbare Bedienelemente für Spüle und Herd bereitzustellen.

Personen, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind, kommen mit einem besonders geringen Fahraufwand während des Arbeitsprozesses aus, wenn sie ein Eck-Arbeitszentrum zur Verfügung haben. Dadurch können sie durch einfache Drehbewegungen zwischen den einzelnen Arbeitsschritten alternieren.

5. Passende Küchengeräte

Küchengeräte wie beispielsweise der Herd oder die Spülmaschine sollten prinzipiell auf einer Höhe installiert werden, die es all Ihren Mitarbeitenden ermöglicht, diese ohne Strecken oder Bücken zu erreichen. Außerdem sollten alle mit einer Abschaltautomatik versehen werden.

Beim Herd sollten Sie darauf achten, dass die Kochfelder nebeneinander und nicht hintereinander angeordnet sind, da sie so auch von Menschen mit Rollstuhl leicht erreicht werden können. Zudem empfiehlt sich aufgrund der hohen Betriebssicherheit die Wahl eines Induktionsherdes.

Für Menschen mit Sehbehinderung ist es wichtig, dass alle Küchengeräte sowohl über akustische Signale als auch Bedienelemente, die leicht zu ertasten sind, verfügen. Zur besseren Differenzierung zwischen den einzelnen Geräten dienen außerdem Beschriftungen in Braille.

Barrierefreie Büroküche: das sollte man beachten

Titel-Foto von MART PRODUCTION:
https://www.pexels.com/de-de/foto/frau-kaffee-cafe-kuche-7163020/

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