Fortsetzung von Teil1
Was habe ich persönlich von der „horizonterweiternden“ re.publica 2014 mitgenommen?
als Fotograf: wunderbare Impressionen einer Veranstaltung mit über 6000 Besuchern und Fotos von dem Fernsehstar meiner Kindheit, David Hasselhoff. (scherz)
als Schreiber: Der Journalismus ist im starken Wandel. Die Kunst zu schreiben ist nicht, dpa Meldungen umzuschreiben, sondern das Besondere zu liefern. Das Besondere sind Sichtweisen, Momentaufnahmen und Lebensgeschichten, die nicht auf der Strasse liegen, sondern für die man, wie es so schön heisst die Extrameile gehen muss. Wichtig ist, authentisch zu sein in seinem Handeln und Tun und dies auch zu bleiben. Klingt trivial, ist es aber für viele nicht. Special Interest Themen werden von ihrer Zielgruppe gefunden, ebenso wichtig ist es seinem Schreibstil treu zu bleiben.
Als ehemaliger Verleger einer Monatszeitung: Wir nannten es vor drei Jahren nicht Storytelling, aber pure Anzeigen funktionieren nicht mehr. Geschichten erzählen funktioniert. Native Advertising wird zwar oft beschimpft, gibt es aber im Print schon seit Jahrzehnten, die guten alten Verlagsbeilagen und das ist PR pur. Mut neue digitale Wege auszuprobieren, auch wenn sie scheitern, im Print ist auch nicht jedes Produkt erfolgreich gewesen. Traurig ist, dass gut recherchierte Inhalte reisserischen Bullshit Artikeln klicktechnisch meist unterliegen und weniger Geld in die Kasse spielen. Der Content droht sich nach meistgeklicktem statt wahrheitsgemässen Content zu entwickeln.
Die Crowd wird immer interessanter, ob crowdinvesting, crowdsourcing oder einfach nur um Content vor Veröffentlichung zu testen. Abschliessend sollte einem die Entwicklung des Internets mehr wert sein als ein ganz bestimmter Vogel, re:publica Besucher wissen, was ich meine.