Über die angespannte Lage der Logistik auf dem Weg zum Weihnachtsfest
Noch merken Verbraucher nichts. Mit Begeisterung oder Verärgerung blicken sie auf die Spekulatius, die bereits in den Sortimenten vieler Discounter auftauchen. Hinter den Kulissen stellen sich die Märkte jedoch zunehmend auf eine ressourcenintensive Periode ein: Cyber-Monday, Black-Friday und die üblichen Feiertagseinkäufe säumen den Weg zum Weihnachtsfest. Was sich bereits in normalen Zeiten als strapaziös erwies, gilt dieses Jahr umso mehr, denn durch Corona und die weltweite Lage der Logistikbranche steht der Handel unter größerem Druck denn je. „Zwar müssen wir keine Hungersnöte erwarten, jedoch bekommen die Verbraucher an der einen oder anderen Stelle Einblick darin, wie fragil die weltweiten Lieferketten sind“, so Alexander Heine, Vorstand der CM Logistik Gruppe.
Nachfrage übersteigt Angebot
Zwar fühlt es sich durch die bereits zwei Jahre andauernde Pandemie nicht so an, doch bleibt die Welt auch weiterhin stark miteinander vernetzt. Weit entfernte Ereignisse und Prozesse verursachen einen Schmetterlingseffekt, der auch Konsumenten in Europa trifft. So greifen derzeit verschiedene Vorgänge und Bedingungen ineinander, die das Weihnachtsgeschäft gefährden. „Einerseits befinden wir uns in einer prekären Rohstoffsituation, hervorgerufen durch hohe Preise für Material, Ressourcenmangel und Nachholbestellungen vom letzten Jahr. Andererseits steht die Logistik großen Anstrengungen gegenüber, da es schlichtweg an Fahrern und Containern fehlt,“ erklärt Heine. Kurzum: In allen Branchen findet sich ein erhöhter Bedarf gegenüber einem limitierten Angebot, was sich in steigenden Preisen widerspiegelt und die Lieferkette zerbrechlich macht. „Gehen dann ganze Häfen in Quarantäne, so wie wir es zuletzt in Asien sahen, führt das zu Einbrüchen in der Versorgung“, warnt der Logistiker. Es trifft jedoch nicht alle Bereiche gleichermaßen.
Technik besonders betroffen
Zuallererst lässt sich Entwarnung geben: Lebensmittelknappheit gilt nicht als Problem und die Produktpalette präsentiert sich so breit gefächert wie sonst auch. Jedoch lassen sich Preiserhöhungen vor allem bei Obst und anderen Erzeugnissen prognostizieren, die der Handel importieren muss. Heikler stellt sich die Situation bezüglich technischer Produkte heraus. „Da besonders die asiatischen Lieferketten schwächeln, fehlt es an dort hergestellten Mikro-Chips und seltenen Erden, die Hersteller andernorts auf dem Planeten benötigen“, weiß Logistikexperte Heine. Probleme mit der Halbleiterproduktion beeinflussen die Verfügbarkeit von Prozessoren, die mittlerweile beinahe jede Technologie nutzt. Gerade Software, Hardware, Smartphones, Tablets und Spielekonsolen legen dementsprechend in ihren Kosten und Lieferzeiten zu. Da es sich hierbei jedoch um beliebte Weihnachtsgeschenke handelt, sollten Verbraucher früh mit den Bestellungen beginnen.
Feiertagsentwarnung
Feiertage vor leeren Tellern und fehlende Geschenke unter dem Weihnachtsbaum bleiben trotzdem unwahrscheinlich. „Wie jedes Jahr stemmt die Logistikbranche die Last und gewährleistet natürlich die bestmögliche Versorgung der Konsumenten“, ermutigt Alexander Heine. „Dennoch kriegen viele Verbraucher die höheren Preise zu spüren.“ Dabei lassen sich lieferkettenbedingte Einbrüche umgehen. Mit einer stärkeren Transportlogistik stellen sich diese Probleme für alle Beteiligten – Logistiker und Endverbraucher – als vermeidbar heraus. Heine zeigt sich optimistisch: „Für die Branche erweist sich die Situation als eine Lehrstunde, aus der sie ihre Schlüsse ziehen und gestärkt herausgehen wird. Für dieses Fest mag dies vielleicht zu spät kommen, jedoch lässt sich somit für zukünftige Feiertage eine stabilere Versorgungslage mit flexibleren Transportrouten gewährleisten.“
Weitere Informationen unter www.cm-log.eu
Quelle: CM Logistik Gruppe