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8 Fragen an Z-Rechnung

Z-RECHNUNG ist eine Online-Plattform die es ermöglicht, den gesamten Rechnungseingang zu automatisieren – egal ob online oder in Verbindung mit existierenden ERP-Systemen. Hauptzielgruppe sind KMUs mit ca. 1000 – 2000 Eingangsrechnungen im Monat. Daneben richtet sich unser Produkt auch an Kleinunternehmen und Freelancer, die überwiegend Rechnungen versenden und nur relativ wenige empfangen. Wir möchten es gerade diesen kleinen Unternehmen ermöglichen, eRechnungen zu erzeugen und zu versenden, denn diese werden von Kunden unter Druck gesetzt eRechnungen zu liefern. Bei den aktuellen Lösungen sind die Onboarding-Kosten jedoch meistens nicht rentabel für kleinere Unternehmen, wir möchten eRechnungen jedoch so einfach und preiswert wie nur möglich für gerade diese Unternehmen anbieten.

Stell Dich und Dein Unternehmen doch kurz vor:

Ich bin Vadim Bauer, Diplom Informatiker und war in den letzten Jahren hauptsächlich in der Finanzindustrie tätig. Seitdem ich 17 bin, war ich die meiste Zeit selbständig. Ich lebe mit meiner Familie in Zürich und bin seit 2015 Gründer der 8gears AG, der Firma die hinter Z-RECHNUNG steht.

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Gründer von Z-Rechnung Vadim Bauer

 

Wie entstand die Idee zu eurem Startup? Auf welche pain wurde hier reagiert?

Die Idee hinter Z-RECHNUNG war purer Zufall, angefangen hat es schon 1998! Damals habe ich mein erstes Unternehmen gegründet und neben der Schule für Firmen Computer und Netzwerke eingerichtet und betreut. Dazu gehörte dann auch das Installieren und Einrichten von ERP-Systemen.

Damals bin ich das erste Mal mit einem ERP-System in Berührung gekommen und habe selbst angefangen eines zu verwenden. Damit war das Auftragswesen sowie die Buchhaltung viel einfacher und es konnte sogar jemand wie ich, der keine Ausbildung oder Erfahrung darin hatte, sein Unternehmen damit organisieren. Minuspunkt war aber, dass man zwar die Belege einfach über E-Mail austauschen konnte, aber die Verarbeitung der Belege genauso mühselig wie ohne ERP war.

Das Prinzip ist immer das Gleiche: auf der einen Seite tippt jemand die Daten in sein ERP-System ein und erzeugt die Rechnung. Auf der anderen Seite muss der Empfänger im Grunde genau das gleiche abtippen, nur dieses Mal in sein ERP-System. Schnittstelle ist immer noch der Mensch. Als ich 2013 in einem Newsbeitrag etwas über das neue ZUGFeRD-Format las, kam mir das Thema von damals wieder in Erinnerung und ich habe mir Gedanken darüber gemacht, wo das Problem bei eRechnungen heute liegt und wie man das lösen könnte.

Die ganze manuelle Verarbeitung von eRechnungen geht ganz gut für ein paar Dokumente. Aber schon ab 100 Rechnungen/Monat braucht man 1 Person, die den halben Tag nichts anderes macht als Rechnungen abtippen und Zahlungen auslösen. Bei 100 Rechnungen sind das schon mindestens 25 Stunden Arbeit und Kosten von ca. 1760€. Und das jeden Monat!

Wodurch macht euer Startup die Welt ein bisschen besser?

Wir wollen wir eine eRechnung-Enablement-Plattform entwickeln, die es allen Unternehmen ermöglicht, alle Rechnungen automatisch zu verarbeiten. Entweder online oder in Kombination mit einem bestehenden ERP-System, ohne dass riesige Investitionen nötig werden wie es mal war.

Damit befreien wir die Menschen von einer Arbeit, die keinen Mehrwert für ihr Unternehmen bietet und eigentlich nur Zeit klaut, in der sich die Unternehmen lieber um ihre Kunden und die Weiterentwicklung kümmern möchten.

Wie groß ist euer Gründungsteam und wer war euer erster Angestellter?

Wir sind mittlerweile ein Team von sieben Leuten, wobei nicht alle Vollzeit an Z-RECHNUNG arbeiten. Das Gründerteam besteht aus fünf Leuten: Valerio, Charlotte, Simon und Lukas.

Meine erste Angestellte aber war Frida, meine Katze. Sie ist die einzige Katze, die einem beim Programmieren zuschaut und einen daran erinnert, dass man doch ab und zu eine Pause braucht.
Wer investierte als erster Externer Geld in euer Startup?

Bis jetzt sind wir noch eigenfinanziert, wir planen aber für 2016 eine erste Finanzierungsrunde für unseren Wachstum.

Wie viele Gesellschafter sind es heute?

Momentan haben wir nur einen Gesellschafter.

Wie habt ihr euer Startup bekannt gemacht?

Einige finden uns irgendwie, vor allem diejenigen, die nach einer Alternative zur manuellen Rechnungsverarbeitung suchen. Daher versuchen wir, dass unsere Webseite über die organische Suche bei Google gut zu finden ist, haben Einträge auf Portalen für Gründer und StartUps und sind bei Facebook und Twitter, wo wir diesen Monat eine kleine Kampagne gestartet haben, welche ganz erfolgreich war. Viel läuft auch über Networking-Veranstaltungen: ich nehme regelmässig an Meetups teil und engagiere mich schon seit langem bei der Google Developers-Gruppe. Dieses Jahr waren wir auch zum 1. Mal mit einem eigenen Stand bei einer Messe vertreten und bei einigen Pitches dabei.

Welche Fehler sollte man als junges Startup vermeiden?

Schwierige Frage, jedes Unternehmen ist anders! Ich glaube, dass es wichtig ist, ein wirklich gutes Business Konzept zu haben und dafür viel Zeit investiert. Man sollte sich nicht hetzen lassen oder eine App oder Webseite auf die Beine stellen, nur weil man das kann. Gerade wenn man etwas Disruptives auf die Beine stellen möchte, muss man sehr viel Gegenwind aushalten. In Europa sind die Investoren sehr risikoscheu und investieren lieber in einen weiteren eCommerce Shop.  Außerdem sollte man bei gut gemeinten Ratschlägen sehr vorsichtig sein. Gerade Experten sind da oft sehr voreingenommen und übersehen oft das grosse Ganze.

Was weitere gute Ratschläge angeht, möchte ich lieber ein paar Bücher empfehlen die mich zum Nachdenken gebracht haben:

“Kopf schlägt Kapital” von Günter Faltin
“The $100 Startup” von Chris Guillebeau
“Die 4-Stunden-Woche” von Timothy Ferriss und Christoph Bausum

Ab welcher Unternehmensbewertung stimmt ihr einem Exit zu?

100 Millionen sollte schon mindestens drin sein. Für mich wäre es aber auch wichtig, dass das Unternehmen in gute Hände kommt mit einer klaren Vision und Perspektive.

Vielen Dank für die Einblicke! Das Interview führte Thomas Andersen.

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