StartGastbeitragAußergewöhnliche Nachhaltigkeits-Start-ups aus Berlin

Außergewöhnliche Nachhaltigkeits-Start-ups aus Berlin

Berlin gilt als pulsierendes Zentrum der Start-up-Szene. Mit einer einzigartigen Mischung aus Kreativität, Innovationskraft und unternehmerischem Denken zieht die Stadt Unternehmensgründer aus der ganzen Welt an. In den vergangenen Jahren hat sich eine bemerkenswerte Entwicklung abgezeichnet: Immer mehr Start-ups legen den Schwerpunkt ihrer Geschäftsidee auf Nachhaltigkeit.

Sie schaffen es, wirtschaftlichen Erfolg und ökologische Verantwortung miteinander zu verbinden und bieten Lösungen für einige der drängendsten Probleme unserer Zeit. Diese Unternehmen stehen exemplarisch für eine neue Generation von Unternehmern, die verstanden haben, dass nachhaltiges Wirtschaften nicht nur ethisch geboten, sondern auch ökonomisch sinnvoll ist. In diesem Artikel werden einige dieser außergewöhnlichen Nachhaltigkeits-Start-ups aus Berlin vorgestellt, die zeigen, wie unternehmerisches Handeln und ökologische Verantwortung Hand in Hand gehen können.

Solarkiosk

Das Berliner Start-up Solarkiosk bringt eine innovative und nachhaltige Lösung auf den Markt, die sowohl ökologische als auch soziale Herausforderungen angeht. Der Solarkiosk ist ein kompakt und kosteneffizient gestaltetes Geschäft, dessen Dach mit Solarpaneelen bestückt ist. Nach der Installation wird dieses robuste Geschäft zu einem Anbieter von Energie, Produkten und Dienstleistungen.

Jeder Solarkiosk generiert genügend Solarenergie, um Beleuchtung, Handy- und Autobatterieladung, einen Computer und sogar einen Solar-Kühlschrank zu betreiben. Abhängig von den lokalen Bedingungen können auch Internet, TV und Musik angeboten werden. Da der Solarkiosk wahrscheinlich den einzigen Kühlschrank in der Umgebung beherbergt, kann er Getränke und Medikamente kühlen. Zusätzlich zu diesen Energiedienstleistungen können Kunden Solarlaternen, Mobiltelefone, Aufladekarten und andere typische Kioskprodukte erwerben.

Die Bedeutung des Solarkiosk geht jedoch weit über die Bereitstellung von Waren und Dienstleistungen hinaus. Es trägt nicht nur zum wirtschaftlichen Wachstum in weniger entwickelten Teilen der Welt bei, sondern regt auch Gemeinschaften an und ermöglicht es Menschen, sich in der Dunkelheit weiterzubilden. Mit Licht kommt Kommunikation. Durch die Bereitstellung von Solarenergie können die Haushalte durchschnittlich 10 Dollar pro Monat sparen. Jeder Solarkiosk versorgt zwischen 200 und 5000 Haushalte und fördert so das Einkommen, die lokale Entwicklung und die Sicherheit in lokalen Gemeinschaften, während gleichzeitig die Armut reduziert wird.

Frohraum

Frohraum GmbH, mit Sitz in Berlin, ist ein bemerkenswertes Start-up, das sich auf die Herstellung von maßgefertigten Massivholzmöbeln von Ausziehtisch bis Massivholzbett spezialisiert hat. Mit einem starken Fokus auf Kundenzufriedenheit und Nachhaltigkeit bietet Frohraum hochwertige Produkte zu fairen Preisen an.  Frohraum legt großen Wert auf umweltfreundliche Praktiken und stellt jedes Möbelstück nach individuellen Kundenwünschen her. Überdies bietet das Unternehmen personalisierte Vor- und Nachkaufunterstützung, um Kundenzufriedenheit zu gewährleisten. Mit Showrooms in Berlin, Hamburg und München sowie einem Online-Shop bietet Frohraum seinen Kunden vielfältige Möglichkeiten, ihre hochwertigen Möbel zu entdecken und zu erwerben.

Frohraum ist mehr als nur ein Möbelhersteller. Es ist ein Unternehmen, das sich der Nachhaltigkeit verschrieben hat und dabei gleichzeitig die Bedürfnisse und Wünsche seiner Kunden in den Mittelpunkt stellt. Mit seinem Engagement für umweltfreundliche Praktiken und hochwertige, maßgeschneiderte Produkte ist Frohraum ein leuchtendes Beispiel für die aufstrebende nachhaltige Start-up-Szene in Berlin.

Too Good To Go

Das Berliner Start-up Too Good To Go hat sich der Bekämpfung von Lebensmittelverschwendung verschrieben, die für acht Prozent der globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich ist. Dazu hat das Start-up eine benutzerfreundliche App entwickelt, mit der gastronomische Einrichtungen wie Restaurants, Hotels, Cafés, Bäckereien und Supermärkte überschüssiges Essen zu reduzierten Preisen an Selbstabholer anbieten können.

Auf diese Weise entsteht eine dreifache Gewinnsituation: Die Kunden erhalten köstliches Essen, die Betriebe verringern ihre Verschwendung und die Umweltressourcen werden geschont. Überdies engagiert sich Too Good To Go auch außerhalb der App im Kampf gegen die Lebensmittelverschwendung, etwa durch Bildungsangebote, Aufklärungskampagnen und politische Aktivitäten auf nationaler und internationaler Ebene. Als Social-Impact-Unternehmen hat sich Too Good To Go die Aufgabe gestellt, Menschen für das Thema zu sensibilisieren und zu motivieren, aktiv gegen Lebensmittelverschwendung vorzugehen.

pliant

Die pliant GmbH aus Berlin stellt mit „pliant earth“ eine revolutionäre Firmenkreditkarte vor, die Unternehmen erstmals CO₂-neutrales Reisen ohne zusätzliche Kosten ermöglicht. Es ist essenziell, Klimaschutz nahtlos in die täglich genutzten Produkte und Dienstleistungen zu integrieren, und pliant trägt maßgeblich zu dieser Integration bei.

Kunden, die ihre Geschäftsreisen mit den Kreditkarten von pliant bezahlen, erhalten in ihrem Kartenkonto eine Aufstellung der durch die Reisen verursachten CO₂-Emissionen. Diese können sie ohne Aufpreis und automatisch kompensieren. Das ist eine bemerkenswerte Innovation in einer Branche, in der andere Anbieter durch Programme wie Meilensammlungen oft Anreize für noch mehr Reisen schaffen.

Die Kompensation der CO₂-Emissionen wird durch unlimitierte Cashbacks von bis zu 1 Prozent des Transaktionsvolumens möglich gemacht. Diese Gutschriften werden von pliant zur Förderung von zertifizierten Nachhaltigkeitsprojekten eingesetzt. Das Start-up geht dabei noch einen Schritt weiter und setzt den Anspruch an sich selbst, CO₂-neutral zu operieren, nicht nur bei den Geschäftsreisen der eigenen Mitarbeiter. Mit diesem innovativen Ansatz trägt pliant entscheidend dazu bei, die Geschäftswelt nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten.

biobrush 

Das in der Start-up-Metropole Berlin ansässige Unternehmen biobrush nutzt Biokunststoff für die Herstellung von Zahnbürsten und stellt damit eine Innovation in der Branche dar. Als Rohstoff dienen Holzreste aus der nachhaltigen Forstwirtschaft, die vor ihrem Einsatz in Heizkraftwerken für die Produktion dieser Biozahnbürsten aufbereitet werden. Im Ergebnis sind in den Biozahnbürsten und deren Verpackung nur minimale Anteile fossiler Rohstoffe verarbeitet. 

Der Biokunststoff und die gartenkompostierbare Folie werden aus Zellulose gewonnen, die aus den Resten der holzverarbeitenden Industrie stammt. Das Nylon für die Borsten basiert auf Rizinusöl. Obwohl dieses Nylon nicht biologisch abbaubar ist, bleibt es aus zahnmedizinischer Perspektive das hygienischste Material. Das Unternehmen ist bereit, auf einen ökologischen Werkstoff umzusteigen, sobald dieser vergleichbare Eigenschaften aufweist. Die biobrush erhielt 2017 den Red Dot Award: best of the best und wurde 2018 für den German Design Award nominiert. Ihre umweltbewusste Herangehensweise und ihr Engagement für nachhaltige Alternativen machen biobrush zu einem bemerkenswerten Akteur in der Start-up-Szene.

Titelfoto: Quelle: unsplash.com Nutzer: Proxyclick Visitor Management System

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