Verkehrstechnisch steht Berlin kurz vor dem Kollaps. Einkäufe selbst zu transportieren oder sich etwas nach Hause liefern zu lassen, kann schon mal etwas dauern. Europas Marktführer im Bereich Crowdshipping ist jetzt in Berlin durchgestartet. Mit seiner App und den damit verbundenen Dienstleistungen schlägt Shopopop gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe.
Gute Idee mit Nachhaltigkeitsanspruch
Die Intention der Gründer war es, einen Service zu entwickeln, der eine Lieferung nachhaltig macht. Daraus entstand die Idee, die drei wichtigsten Akteure miteinander in Verbindung zu bringen. Den Einzelhandel, die als „Shopper“ bezeichneten privaten Auslieferer und die nach einem Lieferservice suchenden Endkunden.
Shopopop bringt diese drei Gruppen in seiner App zusammen und schafft so die Chance, den Einsatz von Ressourcen zu optimieren und umweltschädliche CO2-Emissionen zu reduzieren. Gerade in Berlin ist dies ein wichtiger Beitrag zum Klima- und Umweltschutz.
Bald sollen auch Supermärkte und kleine Lebensmittelläden in der Lage sein, eine Lieferung ohne Zeitbeschränkung und ohne finanzielle Belastung anzubieten. Die Shopper erhalten die Möglichkeit, ihre Fahrten besser zu koordinieren und die eigenen Fahrtkosten auszugleichen, indem sie vor allem Personen in der Nähe beliefern.
Auch Mikko Riikkinen ist es wichtig, den Nachhaltigkeitsgedanken hervorzuheben: „Hinter unserem Service steht der Gedanke: Könnten die Leute nicht ihre regelmäßigen Fahrten nutzen, um ihren Nachbarinnen und Nachbarn zu helfen, indem sie ihnen ihre Einkäufe nach Hause liefern. Damit optimieren wir die letzte Meile der Lieferung, verringern das Verkehrsaufkommen und den CO2-Ausstoß.“
Unterstützung für die Einkaufenden
Viele Haushalte tendieren dazu, nur einmal in der Woche einkaufen zu gehen und dann gleich alles mitzunehmen, was sie in der nächsten Woche brauchen. Einen solchen Einkauf selbst zu transportieren, ist mitunter anstrengend. Hier unterstützt Shopopop bald durch das Angebot, sich über die App einen privaten Fahrer zu organisieren.
Service für den Einzelhandel
Das ist aber nur einer von mehreren Services, den das Startup Einzelhändler*innen und ihren Endkund*innen ab sofort in Berlin zur Verfügung stellt. „Wir geben Einzelpersonen nun auch in Berlin die Möglichkeit, ihre täglichen Fahrten zu optimieren und die Fahrtkosten auszugleichen. Gleichzeitig geben wir Einzelhändlern die Möglichkeit, sich mit nachhaltigen Lieferungen vor Ort zu verankern“, sagt Mikko Riikkinen, Country Lead Deutschland.
Für die Händler*innen ist das neue Konzept deshalb so interessant, weil Kund*innen durch die Transporthilfe deutlich mehr einkaufen können. Es entsteht eine Win-win-Situation für beide Seiten, der Einzelhändler macht mehr Umsatz und der/die Einkaufende ist zufrieden, weil weniger Mühe notwendig ist.
Benutzerfreundlicher Service dank Digitalisierung
Die Einzelhändler*innen nutzen Shopopop und bieten ihren Kund*innen eine Direktlieferung nach Hause an. Entscheidet sich jemand für diesen Service, wird die anstehende Lieferung in einer Datenbank hinterlegt, auf die alle registrierten „Shopper“ per App Zugriff haben.
Liegt der Auftrag auf seiner Route, nimmt der „Shopper“ ihn an. Mithilfe einer Nachricht erfährt der Kunde, dass die Lieferung auf dem Weg zu ihm ist. Der zu beliefernde Kunde erhält per SMS oder/und E-Mail einen Code. Ist die Lieferung abgeschlossen, erhält der Shopper vom Endkunde dessen Code und gibt ihn zur Validierung des Auftrags in der App ein. Die App schreibt dem Shopper einen gewissen Betrag gut, den dieser sich auf sein Konto überweisen kann.
Mit nachhaltiger Idee zur Marktführerschaft
Shopopop wurde im Jahr 2016 gegründet und bietet seinen Service mittlerweile nicht nur in Deutschland, sondern auch in Portugal, Belgien, Niederlande, Luxemburg, Spanien und Italien an. Damit ist das Unternehmen zum Marktführer für Crowdshipping in Europa aufgestiegen und beschäftigt inzwischen über 130 Mitarbeiter*innen.
Seit seiner Gründung hat das Unternehmen über vier Millionen Lieferungen für 2.000 Partnergeschäfte organisiert, zu denen in Deutschland z. B. Decathlon, Spar und Famila gehören. Dazu stehen in den Zielländern rund eine halbe Million Shopper bereit.
Möglich wurde die rasante Entwicklung durch eine erste Kapitalrunde von vier Millionen Euro im Januar 2020 sowie sammelte das Unternehmen eine zweite im November 2021, bei der das Unternehmen weitere 20 Millionen Euro einsammeln konnte. Auch an der Investitionsfreude lässt sich ablesen, wie viel Potenzial dieser auf Nachhaltigkeit ausgelegten Gründung beigemessen wird.
Crowd-Delivery mit Shopopop – Privater Lieferservice in Berlin als Beitrag in Sachen Nachhaltigkeit
Titelfoto: Shopopop macht ein einfacheres Einkaufen nun auch in Berlin möglich. Bild: Shopopop
Autor: Christian Schultze
Mehr auf Gründermetropole Berlin