StartExpert“hub:raum - Neue Global Player im alten Fernmeldeamt”

“hub:raum – Neue Global Player im alten Fernmeldeamt”

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Interview mit Peter Borchers, Gründer und Leiter von hub:raum in Berlin

Gründermetropole Berlin ist Medienpartner der Langen Nacht der Startups in diesem Jahr. Wir haben die Konferenz in der IHK und das Event mit der großen Ausstellung in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom mit einem exklusiven Moodboard begleitet. Zum 2. Mal veranstaltete Deutschlands “rosa Riese” zusammen mit Partnern das größte europäische Startup-Event.

Hinter dem Engagement der Telekom steht ein ganzes Programm, dass Tech-Startups aus acht Themenfeldern hilft, erfolgreich zu wachsen. Im Mittelpunkt: Der Hubraum Berlin mit 2.000 qm Zukunft pur. Thomas Keup traf Peter Borchers, Gründer & Leiter des Hubraum, schaute hinter die Kulissen und stellte Fragen, die im Tagesgeschäft keinen Platz haben.

Der Hubraum ist vor allem eine der bekannstesten Event-Locations, mit “FinTech Stammtisch”, “SAP Startup Focus” oder ”Unicorns in Tech”. Was bringt Euch das?

Wir hosten im Jahr mehr als 200 Events und es vergeht kaum ein Abend, an dem nicht ein spannendes Thema bei uns auf der Tagesordnung steht. Mit unserem Event-Space haben wir die Möglichkeit, viele neue Ideen, Gründer, Teams und Startups kennenzulernen und mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Das kann auf kleineren Meetups mit 15 oder 20 Gästen sein, ebenso wie auf Konferenzen mit 200 Teilnehmern oder mehr.

Wer zu Euch kommt, sieht zunächst nebenan die “Digital Innovation Arena” der Telekom. Was ist der Unterschied zwischen Hubraum und dem Nachbarstandort?

Die “Telekom Innovation Arena” ist der gemeinsame Standort für alle Zukunftaktivitäten unseres Unternehmens in Berlin. Dazu gehören die Gründeraktivitäten im Hubraum auf “dieser Seite” des ehemaligen Fernamts 1 ebenso, wie Forschung & Entwicklung in unseren Kernbereichen, wie Netzwerke und Sicherheit – betreut von den Telekom Innovation Labs (T-Labs) auf der “anderen Seite” des Gebäudekomplexes.

Wir im Hubraum konzentrieren uns auf “externe Innovationen”, die Gründer von Tech-Startups und ihre Teams entwickeln und bei uns ausbauen können. Im Mittelpunkt stehen unsere 8 Themenfelder: Dazu gehören Netzthemen, wie Telco & Connectivity, Cyber Security und Internet of Things (IoT) sowie Daten- und Content-Themen, wie Mobile Payment und Commerce, Cloud-basierte Geschäftsmodelle, E-Health plus TV und Video.

Wenn ein Gründer Dich fragt, was Du ihm im Hubraum konkret bietest – wie sieht Euer Package aus – vom Geldkoffer bis zur professionellen Unterstützung?

Eine Besonderheit ist unsere Möglichkeit, uns in der Seed-Phase mit bis zu 300.000,- € zu beteiligen – auch zusammen mit weiteren Investoren wie der IBB oder Business Angeln – und Tech-Startups auch längerfristig zu begleiten, in den Later-Stage-Phasen z. B. zusammen mit unserem neuen Investment-Arm Deutsche Telekom Capital Partners. Dazu kommt ein Netzwerk von rd. 40 ausgewählten Mentoren, das wir kontinuierlich optimieren.

Darüber hinaus arbeiten wir mit einer Reihe erfahrener und vertrauensvoller Partner zusammen, die unseren Startups besonders entgegenkommen, z. B. KPMG, Microsoft oder Agenturen, wie die Markenexperten von Sasserath Munzinger Plus oder die Berliner PR-Experten von Schoesslers – nur 2 Beispiele von vielen. Vor allem sehen wir uns als “Schwungmasse” zum Konzern Deutsche Telekom.

Im Hubraum ist Magenta eher im Hintergrund zu finden. Wie verbindet Ihr die aktuell 7 Teams in Eurem Inkubator mit dem “Mutterschiff” Deutsche Telekom?

Unser Programm hat 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten Berlin, Bonn und Darmstadt. Dazu gehören Investment- und Programm-Manager sowie Personal-, PR- und Büromitarbeiterinnen. Für unsere Startups sind außerdem die drei Key Relationship Manager besonders interessant: Sie vernetzen unsere Gründer mit technischen und kaufmännischen Bereichen des Konzerns – in beide Richtungen.

Diese Kolleginnen und Kollegen sind unglaublich wichtig, da sie als Dolmetscher die notwendige Übersetzung zwischen der Startup- und der Corporate-Welt leisten. Zu den besonders spannenden Partnern für die Startup-Teams gehören 300 ausgewählte Stakeholder aus dem Telekom-Netzwerk, die mit ihrem langjährigen Know how als Förderer zur Verfügung stehen.

Mentoren, Experten und Business-Partner haben andere Corporate-Programme auch. Was macht den Unterschied zu anderen nach fast 4 Jahren Hubraum?

Neben der Möglichkeit, uns als Investor umfassend zu beteiligen, bieten wir vor allem ein Netzwerk – u. z. auf verschiedenen Ebenen: So laden wir zu Themencamps ein, die in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Geschäftsbereichen der Telekom durchgeführt werden. Im vergangenen Jahr haben wir 3 Bootcamps zu den Themen Wearables/Connected Devices, Cyber Security und Internet of Things durchgeführt.

In den 1,5-tägigen Veranstaltungen haben wir jeweils 10-12 Startups aus aller Welt supported und ihnen mit einem Pitch-Event und einer Messe die Chance eröffnet, direkt mit Telekom-Managern, befreundeten Unternehmen und Investoren ins Gespräch zu kommen. Das Ergebnis: 70% aller beteiligten Startups sind direkt mit der Deutschen Telekom ins Geschäft gekommen.

20-25 Startups mit direkter Zusammenarbeit ist ein schöner Anfang. Ist das Alles an “besonderer Leistung” für 4 Jahre Gründer-Programm bei der Deutschen Telekom?

Wir hatten bislang mit über 5.000 Startups Kontakt, die sich für den Hubraum interessierten oder auf die wir zugegangen sind. Mit 150 Startups in Berlin, Krakau und Tel Aviv haben wir zusammen gearbeitet – im Rahmen unseres Inkubator-Programms, mit unserem IoT-Accelerator-Programm “Challenge Up” mit Intel und Cisco, unseren Themencamps und weiteren Aktivitäten, z. B. Startup-Reisen nach Bonn. Aktuell haben wir 10 bestätigte Investments in Deutschland und weitere 10 Teams in Krakau und Tel Aviv, die wir direkt unterstützen.

Besonders hilfreich ist für unsere Startups die Zusammenarbeit mit etablierten Playern, z. B. mit Adidas, Bayer oder BMW. Wir bekommen als Telekom-Inkubator zudem die besten Konditionen für notwendige Technologien und Services, z. B. für Amazon AWS oder von Microsoft. Unsere Zusammenarbeit ist nicht auf Telekom-Geschäftskunden begrenzt und wir fordern von unseren Teams nicht, Telekom-Services nutzen zu müssen.

Viele Startups wollen schnell internationalisieren. Die Telekom ist in DE+AT sowie in Ost-Europa besonders aktiv. Ist Hubraum für “Global Player” der falsche Partner?

Für Wachstums-Startups ist es wichtig, nicht alleine gelassen zu werden, wenn neue Länder ausgerollt werden. Das gilt für Online-Geschäftsmodelle erst Recht. Wir haben eine “Telecom Startup Alliance” geschmiedet, die Startups überall auf der Welt ein Zuhause bietet. Dazu gehören unsere französischen Partner von Orange mit ihrem Fab, unsere spanischen Kollegen von Telefonica mit Wayra sowie Singtel aus Singapur mit Innov8.

Gemeinsam können wir Startup-Geschäftsmodelle über weite Teile Europas, den Mittleren Osten und Afrika, Lateinamerika und Südost-Asien fördern. Jeder Anbieter hat ein Netzwerk von Partnerunternehmen, dass er in die Allianz einbringt. Das i-Tüpfelchen ist der Zugang zu mehr als 1 Mrd. Kunden aller 4 Operator auf 4 Kontinenten.

Vielen Dank für die spannenden Einblicke!

Das Interview führte Thomas Keup.

Über Peter Borchers, hub:raum Berlin:

Peter Borchers ist Gründer und Leiter des Hubraum in Berlin. Er ist verantwortlich für Betrieb und Entwicklung des Inkubators und Accelerators. Peter Borchers hat zuvor das Entrepreneurs Programm sowie eine Tochtergesellschaft für die Deutsche Telekom aufgebaut war Mitgründer des Startups Everseven. Peter Borchers ist Mitglied im Digitalbeirat der Bundesregierung, Co-Founder der ESCP-Unternehmerschule und Jury-Mitglied zahlreicher Startup-Programme.

Peter Borchers bei Linkedin
https://de.linkedin.com/in/borchers

Hubraum Inkubator & Accelerator
https://www.hubraum.com/

Lange Nacht der Startups
http://www.startupnight.de/

Telekom Innovation Arena Berlin (PR)
https://www.telekom.com/medien/konzern/208722

Telekom Innovation Laboratories Berlin
http://www.laboratories.telekom.com/public/Deutsch/Pages/default.aspx

 

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