StartExpertOnline-Marketing: Mit SEO vom Stadtrand in die Toplagen.

Online-Marketing: Mit SEO vom Stadtrand in die Toplagen.

EXPERT-Interview mit Olaf Hoprich von Gründercoaches.de

Olaf Hoprich begleitet seit über 13 Jahren Gründer und Unternehmer im Online-Marketing. SEO und SEA zählen zu seinen besonderen Schwerpunkten. Einige seiner Gründer und Unternehmer investieren via Google Adwords gut 1.000 Euro pro Monat in die Neukundenakquise – und “ernten” Aufträge von bis zu 8.000 €.

Was macht den Erfolg erfolgreicher Online-Kampagnen aus? Und wo lauern die Fallstricke im Online-Marketing? Unser EXPERT-Interview mit Olaf Hoprich von Gründercoaches.de.

Wodurch unterscheiden sich Gründer und Unternehmer, die mit ihrem Marketing erfolgreich sind von jenen, die nicht profitieren?

Grundsätzlich ist es der Mut, ein Risiko zu tragen und Mittel in sein Unternehmen zu investieren, sei es Eigenkapital oder Fremdkapital. Ich beschreibe das gerne mit einem symbolischen Bild: dem Beginn einer Urlaubsreise.

Die einen fahren mit einem leeren Tank los und hangeln sich von Tankstelle zu Tankstelle. Manche fahren mit einem halbvollen Tank los und schaffen ein größere Strecke. Aber auch sie müssen ihr Auto ab und zur Tankstelle schieben.

Die Mutigen tanken ihr Auto randvoll und nehmen noch einen Kanister als Reserve mit. So kommen sie nie in die Verlegenheit, ihr Auto auch nur ansatzweise schieben zu müssen.

In der Metapher ist das Benzin das Investment ins Online-Marketing, hinzu kommt ein aktuelles Navi, und damit ein Ratgeber mit aktuellem Know-how, der die besten Routen zum Ziel kennt.

Gute Inhalte und Seiten bringen nicht immer zwangsläufig gute Ergebnis im Online-Marketing. Warum ist das so?

Die meisten Internetseiten werden auch heute nach dem Prinzip einer Visitenkarte konzipiert, oft ohne Mehrwert. Des Weiteren ist die Webseite nur eine von 16 Millionen Internetseiten mit der Endung “.de”.

Das ist so, als ob ich mein Geschäft am Stadtrand eröffne. Eigentlich eine gute Idee, dort ist aber keine Laufkundschaft, die das Angebot nutzen kann. Das heißt in aller Konsequenz: Eine gute Website ohne Besucher bringt keinen Umsatz.

Bei einem falsch gewählten Standort kann man diesen nicht einfach wieder verschieben. Mittels Online-Marketing kann man die Website aber vom Rand in die Toplagen des Internets bringen.

Deshalb ist im ersten Schritt bei Google zu prüfen, welche Inhalte sich meine Kunden denn eigentlich wünschen. Eine weitere Frage lautet: Sind genug Kunden für mein Angebot vorhanden?

Mein Tipp: SEO braucht Zeit und Ressourcen. Dabei lässt sich die Zeit mit SEA deutlich abkürzen. Aber: Umsätze und Erlöse müssen solche Investitionen auch möglich machen.

Welche Tools empfiehlst Du Gründern für den Start ihres Online-Marketings?

Zur Grundausstattung gehören ein Google Mail Konto, Google Analytics, Google Adwords und einen Internet Hoster, der WordPress anbietet. Des Weiteren gehört ein WordPress-Theme zur Grundausstattung. Hier meine Empfehlung:  DIVI von http://www.elegantthemes.com/

Wie sollten Gründer im Online-Marketing am Besten vorgehen?

Am Anfang steht immer die Recherche von passenden Keywords – und nicht die einer Zielgruppe. Ebenso sollte recherchiert werden, wie die Wettbewerbssituation am Markt und im Netz aussieht. Mit diesen Ergebnissen kann schon die erste Strategie entwickelt werden.

Hier sollten Gründer und Unternehmen den “Lean Startup”-Ansatz auf die Suchmaschienenwerbung (SEA) transformieren. Also stetiges Trial & Error, bis sich ein Erfolg einstellt. Denn der Erfolg kommt nicht sofort oder über Nacht.

Zwei nicht zu vernachlässigende Themen sind zum einen das Zusammenspiel von Keywords, Anzeigen und Landingpage sowie wie ein grundlegendes Wissen zur Verhaltensökonomie.

SEO, Content-Marketing und die Webseitenoptimierung brauchen Zeit. Wie lange eigentlich?

Die Frage wird gern gestellt, ist aber nicht einfach zu beantworten, da die Zeit von vielen Faktoren abhängig ist. Oft ist es so, dass bei richtiger Vorgehensweise die Themen zweitrangig werden, weil sich mit dem SEA-Ansatz schneller ein Erfolg einstellt.

Das bedeutet, dass Gründer und Unternehmer die Content- und SEO-Themen in Ruhe und mit Sorgfalt abarbeiten können, damit sie mittel- bis langfristig die Kosten im SEA-Bereich reduzieren können, weil die gewünschte Besucher dann auch über organische Suchergebnisse kommen.

All diese Dinge sind ein längerer Prozess, bis sich der Erfolg einstellt. Ich erlebe es oft, dass wir Strategien für Content-Marketing entwickelt haben, die erstmal liegenbleiben. Gründer und Unternehmer wissen aber, dass Sie da Assets im Schrank haben, um sich gegen die Konkurrenz durchzusetzen.

Facebook, Twitter und andere Kanäle sorgen bei vielen Nutzern für einen Informationsüberfluss. Warum sollten Unternehmen überhaupt und regelmässig in sozialen Netzen aktiv werden?

Wer heute nicht mit den Sozialen Medien anfängt aktiv zu werden, wird morgen abgehängt sein. Das Smartphone wird in Zukunft unser Kontakt- und Arbeitswerkzeug sein, wobei Zukunft schon unter Umständen Morgen bedeutet.

Der Switch zur mobilen Nutzung wird immer schneller und Social Media Kanäle – hier meine ich nicht Snapchat oder Instagram, sondern Facebook, Google+ und Twitter – sind vom Nutzer nur eine Armlänge entfernt. Wer das als Unternehmer nicht versteht, erreicht demnächst seine Kunden nicht mehr.

Ein Blick auf Medien und Politik macht es deutlich: Nicht sie bestimmen mehr, was geschrieben und verbreitet wird, sondern diejenigen, die die besten Social-Media-Kanäle ( https://netzoekonom.de/2016/06/22/soziale-netzwerke-ueberholen-zeitungen-als-nachrichtenquellen/)  besitzen.

Mein Apell an Gründer und Unternehmer lautet daher: Werdet Influencer für eure Kunden und fangt mit Social Media an!

Ebenso wird die Kreditvergabe (http://www.heise.de/tr/artikel/Kreditwuerdig-getwittert-3235846.html) in Zukunft von den Aktivitäten in Social Media Kanälen abhängen. Vermutlich nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Banken auf derartige Verfahren zurückgreifen.

Es gibt unzählige E-Books und Tutorials zur Optimierung der eigenen Seite. Was zeichnet einen guten Berater aus?

Ich kann nicht oft genug sagen, dass das Wissen online verfügbar und ein Berater nicht gebraucht wird. Der Berater hat aber einen vehementen Vorteil gegenüber dem Internet: Die Erfahrung in der Durchführung und die Bewertung des Wissens im Netz. Ebenso kennt er viele Tricks und weiß, was in der Praxis funktioniert.

Der Berater kann dem Gründer somit erhebliche Fehlinvestitionen ersparen und den Weg des Markteintritts wesentlich beschleunigen.

Vielen Dank für die praktischen Tipps!

Das Interview führte Stefan Kny


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Stefan Kny
Stefan Knyhttps://www.gruendermetropole-berlin.de
Stefan Kny schreibt über ausgewählte Startupthemen und Artikel, die Startups Wissen vermitteln sollen. Stefan ist Chefredakteur des Wirtschaftsmagazins Paul F. Kontakt: stefan(at)gruendermetropole-berlin.de
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