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Vegan auf Reisen

Es gibt viele Gründe, warum sich Menschen für eine Umstellung auf eine pflanzliche Lebensweise entscheiden: Den einen geht’s um reduzierte Emissionen und damit einhergehend den Schutz von Klima und Umwelt. Andere wissen die gesundheitlichen Vorteile einer ausgewogenen fleischlosen Ernährung zu schätzen und deren weitaus geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes. Für die meisten aber ist das stärkste Argument die Vermeidung des Tierleids, welches in der Ernährungsindustrie allgegenwärtig ist. In großen Metropolen finden Veganer meist eine bunte Auswahl an pflanzlichen Alternativen, anders jedoch verhält es sich auf Reisen: Gerade in kleinen Städten oder ländlichen Regionen stellt das Suchen und Finden entsprechender Unterkünfte sowie Restaurants sie vor riesige Herausforderungen. Im Folgenden neun Beispiele, bei denen Urlauber selbst auf landestypische Gerichte nicht verzichten müssen und vollwertige vegane Köstlichkeiten genießen können.

Plant-based-Pioniere in Mendrisio, Tessin
Das erste vegane Lokal in der italienischen Schweiz

„Mit viel Farbe, Geschmack und Fantasie möchten wir beweisen, dass unsere 100 Prozent pflanzliche Küche genauso gut, wenn nicht sogar besser schmecken kann als Gerichte aus tierischen Produkten“, sagt Silvia Serena, Inhaberin und Geschäftsführerin des Aquafaba. Die einstige Schülerin des Tessiner Sternekochs Pietro Leemann eröffnete 2021 das erste rein pflanzenbasierte Restaurant der italienischen Schweiz. Ihre Küche zeichnet sich durch regionale, teilweise weniger bekannte Lebensmittel aus und steht für einen ethischen, gesunden und nachhaltigen Lebensstil. „Der Respekt vor allen Lebewesen und dem Planeten ist die Grundlage für unsere persönliche Entscheidung pro vegan. Dieser schließt natürlich auch unsere Kunden mit ein“, erklärt die Gastgeberin. Neben Rohkostvariationen stehen auf der Karte des Aquafaba einige Neuinterpretationen traditioneller Rezepte sowie eine große Auswahl an herzhaften und süßen Speisen. Genießer freuen sich in dem „100% vegetal“-Lokal auf Gemüse-Carbonara, Tiramisu oder Tempeh-Tartar.
Event-Tipp für Plant-based-Gourmets: Von 8. bis 21. Januar 2024 findet das zweite „VegVegan“-Festival im Tessin statt. Die Veranstaltungsreihe unterstützt mit der „Veganuary“-Bewegung die weltweit größte ihrer Art und soll Menschen dazu anregen, sich im Januar (und möglichst auch den Rest des Jahres) rein pflanzlich zu ernähren. Alle Restaurants im Kanton Tessin sind anlässlich des Events aufgerufen, Gerichte ohne tierische Produkte anzubieten.

Osttirol, Österreich
Essen, das der Seele gut tut

„Vegane Ernährung soll nicht nur schmecken und nachhaltig sein, sondern auch der Seele gut tun“, erklärt Verena Steiner den Namen ihres Soul Food Bikes. Auf dem unteren Hauptplatz in Lienz/Osttirol bereitet Verena dienstags bis freitags jeweils von 11 bis 14 Uhr täglich frische Speisen zu. Einheimische und Touristen freuen sich auf eine Auswahl an wöchentlich wechselnden Wraps mit Chili sin Carne oder grünem Curry. Außerdem kocht die gebürtige Osttirolerin auf privaten und öffentlichen Veranstaltungen. Die saisonalen, rein pflanzlichen Zutaten schützen nicht nur die Umwelt durch Einsparung von CO2, sondern fördern auch einen gesunden und umweltbewussten Lebensstil. Für das „food2go“-Angebot verwendet die vegane Köchin ausschließlich 100-prozentig kompostierbare Verpackungen, Getränke gibt’s in Mehrweg- oder Pfandflaschen.

Füssen, Bayern
Zu Gast im ersten vegetarisch-veganen Boutiquehotel im Allgäu

Schon seine Zertifizierung zum Schlafgastgeber lässt erahnen, dass es sich beim Dreimäderlhaus in Füssen um keine Unterkunft im herkömmlichen Sinn handelt. Für ruhelose Nachteulen gibt es dort neben besonderen Angeboten und Ausstattungsmerkmalen auch mehrere Schlaflotsen. Seit neuestem aber macht das Drei-Sterne-Superior-Haus am bayerischen Weißensee vor allem in Sachen Ernährung von sich reden: So ist das kleine, feine Boutiquehotel derzeit das erste und einzige im Allgäu mit rein vegan-vegetarischer Küche. Beim von den Hoteliers Simone Sommerlad und Michael Duijndam ausschließlich von Hand zubereiteten Frühstück kommen dementsprechend gern Produkte aus dem Allgäu und auf Wunsch nur pflanzliche Lebensmittel auf den Tisch. Die Auswahl reicht vom tierproduktfreien Birchermüsli mit Kokosjoghurt über vier pflanzenbasierte Aufstriche sowie Kuchen bis hin zum Hafermilch-Cappuccino. Sogar Milchreis, Buchteln und andere Süßspeisen gibt es in der veganen Variation. Doch damit nicht genug: Wo möglich, werden Gemüse, Obst und Kräuter dafür von den Gastgebern im eigenen Garten kultiviert – und das mit voller Überzeugung: Das Paar lebt selbst vegan. DZ/ÜF ab 85 Euro. www.fuessen.de,

Kamalaya Koh Samui, Thailand
Natürliches Entgiften durch veganen Genuss

Die preisgekrönten Gerichte des Kamalaya Wellness Sanctuary & Holistic Spa entwickelte Gründerin Karina Stewart in Zusammenarbeit mit dem Chefkoch. Karinas umfangreiche Kenntnisse in funktioneller Medizin und Zellentgiftung haben nach dem Prinzip „Food for healing“ maßgeblichen Einfluss auf die Gestaltung der Speisekarte genommen. Vegane Ernährung unterstützt den Entgiftungsprozess, entsprechend sind alle Gerichte im Detox-Menü des Kamalaya 100 Prozent pflanzlich und werden möglichst aus Bio- und Regionalprodukten wie heimischem Gemüse, Früchten, Kräutern und Gewürzen hergestellt. Die sorgfältige Auswahl der gesunden Zutaten und deren raffinierte, meist asiatische Zubereitung sind der Erfolgsgarant für das schmackhafte Ernährungskonzept im Kamalaya.

Schenna, Südtirol
Vegan-Arrangement für Körper, Geist und Seele

Nicht nur pflanzenbasierte Gourmet-Halbpension, sondern ein abwechslungsreiches Bewusstseins- und Aktivprogramm verspricht das Arrangement Veganer Genuss PUR im Schenna Resort in Schenna oberhalb von Meran. Dabei haben Gäste des Vier-Sterne-Superior-Hotels in der Südtiroler Gemeinde die Wahl aus gesunden und ausgewogenen Gerichten, die obendrein den Gaumen verwöhnen – von der kreativen Vorspeise bis hin zum außergewöhnlichen Dessert. Den Zutritt zu gleich drei großzügigen SPAs sowie das achtsame „Mind & Soul“-Programm mit Yoga, Meditationen, Sauna-Aufgüssen und vielem mehr gibt’s gratis dazu. Wer mag, nimmt an der kostenlosen wöchentlichen Verkostung des hauseigenen Weinguts Pföstl teil. Die feinen Tropfen sind selbstverständlich auch vegan. Das Package für Achtsame kostet ab 316 Euro pro Person und versteht sich inklusive zwei Übernachtungen mit Halbpension, Willkommensgetränk, Programmen wie beschrieben sowie Late Check-out in den Wellnessbereichen.

Bad Reichenhall, Oberbayern
Ein Tag für Plant-based Lovers und Entdecker

In Bad Reichenhall haben Urlauber zahlreiche Möglichkeiten, vegan zu schlemmen. Ein kulinarischer Tag in der oberbayerischen Alpen- und Kurstadt könnte demnach wie folgt aussehen: So erwartet Gesundheitsbewusste schon morgens ein „Genuss-Frühstück“ im Boutiquehotel Villa Rein. Dank Martina, selbst Vegetarierin und Lebensgefährtin von Hoteleigentümer Sebastian Xaver Rein, gibt es dort eine große Auswahl an pflanzenbasierten Optionen. Hergestellt aus vorwiegend regionalen Spezialitäten, sind vor allem ihre selbstgemachten Aufstriche das Highlight des morgendlichen Buffets. Zum Mittagessen genießen Besucher im Vitamin Boom Bowls, Sandwiches und viele weitere vegane Leckereien. Inhaberin Svenja Hoffmann beliefert übrigens auch Kindergärten und Unternehmen mit ihren frischen Smoothies und Energie Balls. Ein naturbelassenes, fleischloses Dinner für „Plant-based Lovers & Entdecker“ bietet schließlich das Alpine Hideaway & Spa Klosterhof im Ortsteil Bayerisch-Gmain. Das Menü steht für kreative Geschmacks- sowie Texturkombinationen und eine innovative, neue Küche.

Indigourlaub, Österreich
Selbstverständlich vegan

„Das Wichtigste ist, die vegane Küche nicht als Verzicht zu sehen. Gemüse und Obst sind so vielfältig! Und mit der Entscheidung für eine tierproduktfreie Ernährung tue ich nicht nur etwas Gutes für Umwelt und Lebewesen, sondern es öffnen sich völlig neue Möglichkeiten und Geschmacksrichtungen“, so Alex Müller, Koch und Geschäftsführer des Mountain Retreat Center im Chiemgau. Das vegane Hotel im Bayerischen Voralpenland ist eines der drei veranstaltereigenen Häuser von Indigourlaub, die vegane Vollverpflegung anbieten. Für ihre pflanzenbasierten Kreationen wählen die Köche an allen drei Standorten nur beste, möglichst regionale Zutaten aus. „Wir machen gar kein großes Ding daraus, dass unsere Speisen vegan sind. Häufig erfahren Gäste erst im Gespräch davon und sind dann meist fassungslos, dass der „Cheezy Brokkoli“ gar keinen Käse enthält. Oft sagen sie, dass sie noch nie so lecker gegessen haben – aber da darf sich jeder gern ein eigenes Bild machen“, freut sich Alex Müller. Wer wissen möchte, wie man authentischen, pflanzenbasierten Käse für Pizza, Pasta und Co. herstellt, kann in der Kochwoche Bella Italia vom Küchenchef persönlich lernen.

Haubers Naturresort, Oberstaufen
„Veganisierte“ Allgäuer Gaumenfreuden

Wer als Veganer in Haubers Naturresort in Oberstaufen eincheckt, muss auf traditionelle Allgäuer Köstlichkeiten nicht verzichten. Mit einer kurzen Info vorab ans Hotel erwartet Urlauber eine große Auswahl an pflanzlichen Optionen. Schon beim Frühstücksbuffet dürfen sich Gäste neben Obst und Gemüse auf vegane Backwaren, Butter- und Käsealternativen sowie verschiedene Aufstriche freuen. Beim Abendmenü überrascht Küchenchef Tobias Boneberg etwa mit veganer Lasagne, Gemüsestrudel oder Artischockenböden. Diese werden gefüllt mit mediterranem Gemüse, serviert mit Rucola und pflanzenbasiertem Käse in einer Tomaten-Basilikum-Soße. Auf Wunsch wird die standardmäßig vegetarische Menüoption komplett tierproduktfrei zubereitet. Koch Vineeth aus Indien kümmert sich zudem um entsprechende asiatische Gerichte wie Curry, Masala und Co. Für Gourmets, die es lieber traditionell mögen, gibt es im Vier-Sterne-Superior-Hotel sogar die beliebten Allgäuer Krautkrapfen auch ohne tierische Inhaltsstoffe.

Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg, Oberbayern
Sternekoch-Rezept für daheim: Vegane Jakobsmuschel

Wer an Sterneküche denkt, hat meist hochwertige Fleisch- oder Fischgerichte im Sinn. Dass auch vegetarische oder gar vegane Alternativen große Beliebtheit in der Königsklasse der Restaurants erreichen können, beweist Sternekoch Maximilian Moser vom Gourmetrestaurant Aubergine in Starnberg. Mit Techniken, die der 37-Jährige aus der klassischen Küche adaptiert und auf ein neues Level bringt, hat er die „Mittelmeerpilgermuschel“ neu kreiert, und das vollkommen pflanzenbasiert. „Das Rezept für die vegane Jakobsmuschel mit Senfkaviar ist genial und sehr authentisch im Geschmack. Würde man nicht wissen, dass das Gericht plant-based ist, würde man den Unterschied zur Meeresfrucht kaum bemerken – speziell was die Optik und Textur im Mund betrifft“, ist Moser überzeugt. Der Gastronom ist überregional bekannt für seine kulinarischen Interpretationen. So trägt das Gourmetrestaurant Aubergine im Hotel Vier Jahreszeiten Starnberg unter seiner Leitung seit 2014 durchgehend den einzigen Michelin-Stern im oberbayerischen Fünfseenland.

Bild: Das „GenussArt“-Menü im Klosterhof in Bad Reichenhall/Oberbayern ist für Hotelgäste im gebuchten Arrangement inklusive und bietet mit der Speiseauswahl „Kraut & Rüben“ auch für Veganer eine pflanzliche Option. Bildnachweis: Klosterhof – Alpine Hideaway & Spa

Quelle AHM Kommunikation

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