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Online-Geschäft mit der Liebe

Wie finde ich seriöse Dating-Apps?

„Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single über Parship“: So verspricht die Partnervermittlung Singles die Chancen auf eine erfüllende und lang anhaltende Partnerschaft. Und laut dem Werbespot soll das auch hervorragend funktionieren. Das Geschäft mit der Liebe boomt auf dem Online-Markt – auch, wenn einige Verbraucher immer wieder an die falschen Apps und Plattformen geraten. Doch wie erkennen User einen seriösen Anbieter? Robert Klipp, Online-Marketing-Experte und Geschäftsführer der My Best Concept GmbH, verrät im Interview, was eine integre Partnervermittlung ausmacht:

Herr Klipp, welche Maßnahmen ergreifen Dating-Apps, um die Authentizität der Profile auf ihrer Plattform sicherzustellen und die Verwendung von falschen Profilen oder Bots zu minimieren?

„Authentizität erweist sich für das Vertrauen der Nutzer in Partnervermittlungs-Plattformen von absolut entscheidender Bedeutung. Niemand möchte seine Zeit damit verschwenden, mit einem Bot zu kommunizieren oder schlimmstenfalls auf einen Scam hereinzufallen. Seriöse Apps setzen daher auf umfassende Verifizierungsmechanismen, wie beispielsweise Foto- und Identitätsprüfungen. Zudem setzen die wirklich vertrauenswürdigen Plattformen auf fortlaufende Überwachungssysteme, um verdächtige Aktivitäten – wie zum Beispiel auch mehrfach angelegte Profile – zu erkennen und zu unterbinden. Zudem ist die Implementierung von KI-gestützten Algorithmen zur Erkennung von Bots mittlerweile gängige Praxis.“

Wie transparent sind Dating-Apps in Bezug auf ihre Gebührenstrukturen und Abo-Modelle, und welche Schritte unternehmen sie, um sicherzustellen, dass Nutzerinnen und Nutzer nicht in ungewollte Abo-Fallen geraten?

„Seriöse Vertreter legen ihre Gebührenstrukturen klar erkenn- und leicht auffindbar in den Nutzungsbedingungen dar und kommunizieren diese transparent auf der Plattform. Zusätzlich setzen sie auf klare Abo-Modelle, ohne versteckte Kosten. Es gibt nicht wenige Apps, die sich zu Anfang aggressiv als kostenlos darstellen, dann aber entweder nicht die nötige Qualität liefern oder für tieferer Nutzung oftmals hohe Zahlungen erfordern, um alle Features nutzbar zu machen. Um Seriosität zu wahren, sollten Benutzer regelmäßig über Zahlungen informiert werden und klare Möglichkeiten aufgezeigt bekommen, wie sie Abonnements kündigen oder ändern können.“

Welche ethischen Richtlinien und Standards setzen seriöse Dating-Apps ein, um sicherzustellen, dass ihre Marketingpraktiken fair und transparent sind?

„Tendenziell sollten Interessierte bei zu großen Versprechungen hellhörig werden. Garantien auf eine bestimmte Anzahl an Chat-Kontakten oder gar die Zusicherung der großen Liebe kann keine Plattform seriös geben. Faire Werbung macht das Produkt zwar attraktiv und sollte auch nicht an gerechtfertigtem Lob sparen – zu hohe Erwartungen zu schüren ist vor allem bei einem so sensiblen Thema wie der Liebe jedoch ethisch nur schwer vertretbar. Auch der Verkauf von Nutzer-Daten spielt heutzutage eine große Rolle im Marketing und muss daher zuvor geprüft werden.“

Und wie können Nutzer gute Plattformen identifizieren?

„User sollten auf Zertifikate, Datenschutzrichtlinien und positive Erfahrungen anderer vertrauenswürdiger Nutzer der jeweiligen App achten. Zwar lassen sich auch Zertifikate fälschen beziehungsweise erfinden, doch gibt es einige sichere Banken. Stiftung Warentest oder der Bundesverband Digitale Wirtschaft sind sichere Anlaufstellen für Verbraucherfragen. Bei Nutzer-Bewertungen sollten Unentschlossene vor allem auf die Urteile verifizierter Autoren achten.“

Wie gehen Dating-Apps vor, um sicherzustellen, dass ihre Benachrichtigungen und Benachrichtigungsstrategien nicht manipulativ wirken und die Nutzererfahrung nicht unangemessen beeinflussen?

„Push-Nachrichten können für Nutzer sehr sinnvoll sein, in zu hoher Frequenz allerdings auch belästigend wirken. Das Ziel muss hier sein, die goldene Mitte zu finden: Seriöse Dating-Apps setzen auf personalisierte und zeitlich angemessene Benachrichtigungen, um die Nutzererfahrung zu verbessern, ohne dabei aufdringlich zu wirken. Klare Einstellungen zur Verwaltung von Benachrichtigungen ermöglichen es Usern im Bestfall, ihre Präferenzen anzupassen und so die Nutzung zu erleichtern. Manipulative Taktiken, die beispielsweise zum Verkauf weiterer Abonnements oder Features antreiben sollen, gilt es zu vermeiden, um eine authentische und positive Interaktion auf der Plattform zu gewährleisten. Nur so kann die Suche nach der Liebe auf einer Dating-App überhaupt zu einer angenehmen werden.“

Autor Robert Klipp
Als CEO und geschäftsführender Gesellschafter von My Best Concept, einer der erfolgreichsten Performance-Marketing-Agenturen Deutschlands, befindet sich Robert Klipp direkt am Herzen der Branche. Durch seinen technischen Background aus dem Maschinenbau-Studium, den Start bei Dirk Kreuter als Praktikant und seinen Weg an die Spitze einer Agentur erwarb Klipp ein Füllhorn an Wissen und konnte inzwischen Erfahrungen aus unzähligen Online-Marketing-Projekten sammeln. In seinem 2022 erschienenen Buch „Milliardengrab Agenturdienstleistung“ gibt er wertvolle Insidertipps für Unternehmer und etabliert sich dadurch weiter als einer der gefragtesten Experten in der Marketing-Branche.

Bild: Quelle My Best Concept Robert Klipp Porträt Fotografin Inka Englisch

Aussagen des Autors und des Interviewpartners geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion und des Verlags wieder

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